Kapitel 58.

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.. Er schaut mich ungläubig an. Es bricht mir das Herz ihm das zu sagen.

Er schaut mich nur an, doch er sagt nichts, ich warte auf eine Antwort, auf eine Frage. Auf irgendwas. Doch er bleibt stumm.

"Ich... Ardy glaub mir ich wollte es dir früher sagen, doch ich dachte du hast schon genug Stress mit mir und ich möchte nicht das du mich anders wegen einer Krankheit behandelst."

Ich schaue ihn entschuldigend an. In seinen Augen sehe ich wie ganz langsam eine kleine Welt für ihn zusammenbricht. Genau das wollte ich nicht.

"Ardy bitte sag etwas! Für mich ist das auch nicht leicht!"

Ich rüttel ihn an den Schultern. Doch er bewegt sich nicht.

"Wie lange schon?"

Ist das alles? Ich weiss das es nicht leicht für ihn ist, er hat das recht mich zu hassen, doch ist das alles, was ihn interessiert? Wie lange ich schon Leukämie habe?

"3 Jahre."

Ich bin fast ein wenig enttäuscht. Ich weiss nicht ob ich vielleicht von mir enttäuscht bin.

"Wir kennen uns seit fast 4 Monaten und du sagst es mir erst jetzt. Ich hätte für dich da sein können. Ich dachte du vertraust mir."

Er schaut so traurig, enttäuscht und verletzt aus und daran bin nur ich schuld.

Er steht auf und geht aus dem Zimmer, wortlos.

Ich breche in Tränen aus. Das hat er nicht verdient. Als hätte ich nicht schon genug angerichtet, nein da kommt auch noch sowas.

Ich wollte doch mein Leben neu anfangen, ich wollte endlich glücklich werden. Ich glaube mittlerweile ich habe es gar nicht verdient glücklich zu sein.

Ich liege zusammengekauert auf unserem Bett. Niemand versteht mich, niemand kann nachvollziehen was für Schmerzen ich jeden Tag habe. Ausgerechnet den Menschen den ich am meisten liebe habe ich so enttäusch und verletzt, dass er mir wahrscheinlich nie wieder vertrauen kann.

Wer möchte freiwillig so ein Leben leben? Wäre es vielleicht nicht für jeden besser, wenn ich nicht da wäre, wenn ich tot wäre, wenn mir meine Krankheit auch noch mein Leben nehmen würde?

 Die Zeit vergeht, alle können glücklich sein. Ich bin die einzige, die allen Sorgen bereitet. Mir wird erst jetzt richtig bewusst, wie schwer ich allen das leben mache. Es ist gar nicht möglich, jemand wie mich zu lieben, wahrscheinlich hat Ardy seine Liebe zu mir nur vorgegaukelt.

Ich stehe auf und stürme aus dem Haus, ich habe nur ein Ziel: Die Brücke.

Ich möchte mein Leben beenden. Das hat doch alles keinen Sinn mehr.

Ich renne und renne, bis ich bei der Brücke angekommen bin. Es sind genügend Meter von der Brücke bis zum Wasser um einen Menschen umzubringen.

Ich habe Angst, doch ich rede mir immer wieder ein, dass nur einen Sprung genügt um mein Leiden zu beenden, das macht mir Mut.

Ich klettere über das Geländer. Ich halte mich noch fest.

Ich schaue auf das Wasser unter mir, mir wird bewusst, dass es ein Fehler wäre, wenn ich jetzt springen würde. In meinem Kopf spielen sich alle schönen Situationen aus meinem erbärmlichem Leben ab. Ardy. Ich könnte ihm das nicht antun, ich kann mich jetzt nicht umbringen.

Ich möchte mich gerade umdrehen und wieder über das Geländer steigen, da durchfährt mich so ein starker Schmerz der mich zusammenzucken lässt. Ich schreie auf und lasse das Geländer los. Da hat es die Leukämie wirklich geschafft mir das Leben zu nehmen..

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Ja ich weiss, dass es ein kurzes Kapitel ist, doch das ist das perfekte Ende finde ich, für euch wahrscheinlich nicht :D

Stellt euch vor, das wäre nicht nur meine Fantasie sondern jemand hat wirklich so ein schreckliches Schicksal.

Ich wünsche euch noch einen nicen Tag/Nacht!:**

607 Wörter.

Liebe auf den 2. Blick?!{"Ardy FF"}❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt