ᕼOᗯ ᖇ ᑌ?|| vmin

nobody sees me, but he does

Ein kleiner Oneshot, der mir am Herzen liegt.
„You are strong, Jimin" [k.th]

„I can't do it anymore" [p.jm]
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Menschen laufen wie Ameisen durch die Straßen. Hektik, Stress und Übermüdung lenken ihr Leben bis zur Rente. Sie alle sind unterschiedlich — weiß, schwarz, dick, dünn, groß, klein. Aber sie alle eilen nur einem Ideal hinterher —Geld, Macht und Erfolg — sodass sie sich gar nicht mehr so unterscheiden wie es scheint.

So rennen sie durch ihren Alltag im Tunnelblick ohne nach links und rechts zu sehen. Denn wichtig ist, pünktlich im Bürostuhl zu sitzen, Akten durchzugehen und Profit zu machen. Geld, Geld, Geld, die Dollarzeichen waren schon in den Augen der Menschen zu sehen, wenn sie wie jeden Morgen mechanisch zur Arbeit rauschen. Und dabei spielt der eigene Gewinn die größte Rolle. Bloß nicht wegen anderer Geld oder Möglichkeiten zum Aufstieg der Karriereleiter verlieren und schon gar nicht an jemanden, der sich nicht in ihrer Liga tummelt.

In klackernden High Heels und frisch gebügelten Hemden gehen diese egoistischen und starrköpfigen Personen durch die strömenden Mengen ihresgleichen auf dem Weg zur Arbeit. Schon an ihrem Gang und der Art sich zu kleiden erkennt man die erfolgreichen Köpfe unserer Gesellschaft, denen alle mit Neid hinterher sehen und sich mit Scham, das einzige, schon schäbige Jackett glattstreichen.

In ihrem Egoismus und ihrer Starrköpfigkeit sehen sie nicht mal auf andere Personen auf ihrem Gang zu Arbeit. Sie sind der Ansicht, in ihrer Position ist es allen anderen Pflicht aus deren Weg zu treten. So kommt es gerne mal zu Zusammenstößen und Schimpftriraden über eine nicht mehr faltenfreie Bluse.

Auch heute wird es einen jungen Mann treffen, der zufrieden den frischen Kaffee in den Händen haltend den Becher zu seinem Mund führt, um einen kräftigen Schluck in der aufgehenden Sonne zu genießen. Er war einer der sehr tief gesunkenen in den Augen der Geldsüchtigen. Er saß den gesamten Tag nur dort auf seiner braunen, dreckigen Decke, streichelte das kleine Hündchen, was ihm vor Jahren zugelaufen war, und wollte ihnen das hart erarbeitete Geld aus der Tasche ziehen.

Genau jetzt steigt eine junge Frau mit zurückgekämmten Haaren, einer ordentlichen, weißen Bluse und einer kurzgeschnittenen, edlen Hose aus einem Auto. Mit schnellen Schritten schlängelt sie sie durch die Masse der Menschen und biegt scharf an einem Blumenkübel nach rechts.

„O mein Gott! Was sitzen Sie hier einfach so herum?", keift die junge Frau aufgebracht und sieht entsetzt auf ihre Füße. Ihre zarten Füße stecken in filigranen High Heels mit einem von Diamanten besetzten Band, das sich um ihre schlanken Knöchel schmiegt. Kaffee tropft von der Hose, läuft die langen Beine hinab und sammelt sich in einem braunen See um ihre Füße.

Eingeschüchtert blickt der junge, hübsche Junge nach oben. Er sieht seine ängstlichen Augen in den großen Gläsern der Sonnenbrille zurückblitzen. „Seien Sie bitte nicht so laut. Sie stören meinen Hund," haucht er leise, während er sanft den Kopf des kleinen, blonden Pomeranian krault. Das kleine Wesen unter seiner Hand grollt gefährlich und lässt immer wieder helle Beller aus seinem Maul entfliehen. Wer sich mit ihrem Herrchen anlegte, der legte sich auch mit ihr an!

„Ihr Hund interessiert mich nicht. Er kostet wahrscheinlich weniger als diese Schuhe," ihre Stimme wird immer lauter, „Wissen Sie eigentlich, wie teuer, diese Sonderanfertigung war?" Aus ihren Augen züngeln Flammen, ihre Zunge beult sich verärgert in ihre samtigen Wangen und dünnen Finger krümmen sich vor Zorn — sie gleicht beinahe einer wilden Furie.

„Hören Sie, Miss. Erstens ist dieser nette Hund hier eine sehr elegante Hundelady und zweitens, es tut mir wirklich leid, aber auch ich habe gerade Verluste gemacht. Mein hart verdienter Kaffee ist dort auf dem Boden und sickert gerade fröhlich ins Grundwasser." Mit neuen Selbstbewusstsein steht der junge Mann aus seinem Schneidersatz von der Decke auf und sieht ihr fest in die Augen. Wenn es um seinen Hund ging, wurde er innerlich zu Satan höchstpersönlich.