Kapitel 17: ganz schön verzwickt

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Kapitel 17: ganz schön verzwickt

Carlos wusste das er ihn beobachtete. Er spürte den stechenden Blick aus den hellen blauen Augen die er so liebte. Er spürte diesen Schmerz der in seinen Herzen brannte und ihm die Luft zum Atmen nahm. Doch das war okay. Harry konnte ihn so viel beobachten wie er wollte. Es würde nichts besser machen. Es würde ihren Streit nicht ungeschehen machen. ‚Den du verursachst hast' Die Stimme die er so sehr fürchtete, drang durch seine Musik zu ihm durch. Mal wieder sagte sie ihm Dinge die er bereits wusste. Ja, er war ein niemand. Er war ein Nichtsnutz. Und wertlos beschreibt es nicht einmal annähernd. Aber für einen Augenblick hatte es sich mit Harry gut angefühlt. Er hatte wirklich glauben können, dass sie und besonders er glücklich sein konnten. Tja, er hatte sich maßlos geirrt. Mal wieder. Genau deshalb war es besser, wenn er einfach alleine blieb. Es tat zwar weh, aber es tat offensichtlich mehr weh von denen verlassen zu werden, die dir die Welt bedeuten.

Carlos konnte es sich nicht verkneifen, doch ab und zu in die Richtung von Harry zu schielen. Normalerweise sah er ihn noch immer am Fenster stehen mit verschränkten Armen und einen Blick den der Jüngere nicht deuten konnte. Dieses mal stand der Pirat nicht mehr am Fenster. Verwirrt schenkte Carlos dem Fenster seine ganze Aufmerksamkeit und bereute es sofort. Er bereute in diesen Moment einiges. Er bereute zum Fenster gesehen zu haben. Oder auch geglaubt zu haben, dass Harry doch etwas für ihn empfinden können. Er bereute es sich überhaupt in diesen verliebt zu haben. Das Brennen in den Augen war ihm gut bekannt. Carlos ließ die Tränen zu. Er war nicht mehr stark genug um sie zurückzuhalten. Er wollte nur noch aufgeben. Alles wäre dann einfacher. Nicht nur für ihn.

Das Bild von Audrey und Harry wie sie sich küssten, brannte sich in seinen Kopf fest und er konnte sich nicht ablenken, egal wie viel lauter er seine Musik versuchte zu stellen. ‚Er scheint dich nicht wirklich zu vermissen.' ‚Ein weinerlicher kleiner Junge, der nichts auf die Reihe bekommt.' Wie als hätte er Schmerzen, hielt sich Carlos den Kopf. Die Stimme begann in seinen Ohren zu schreien und hallte nochmal lauter in seinen Kopf wieder. Fast wäre er deshalb vom Ast gefallen. Vor Schreck schlug ihm deshalb sein Herz bis zum Hals. Das war echt nicht sein Tag. So gar nicht. Mit einem Schniefen wischte sich Carlos einmal über das Gesicht. Er war dabei wieder vom Baum zu klettern. Der fast Fall, aber auch das Bild der Beiden, hatte ihn zu einen Positionswechsel getrieben. Er konnte hier nicht noch länger sitzen, wissend was Harry und Audrey gerade trieben und das in seinen Blickfeld.

Vom Baum zu klettern wenn man verheult und kurz vor einen Nervenzusammenbruch steht, stellte sich doch etwas schwieriger heraus. So kam es das Carlos mit dem Fuß abrutschte und den letzten Meter hinunterfiel. Mit einem lauten Keuchen kam er auf den harten Boden an. Sein Fuß schmerzte und er verzog das Gesicht, als er versuchte aufzustehen. Heute war wirklich wirklich nicht sein Tag. „Was für ein Müll. Und das Alles nur wegen Harry." Er schluchzte erneut auf. Sowohl wegen den Schmerz in seinen Knöchel, als auch wegen dem in seinen Herzen. Alles verlief so scheiße Momentan. Carlos wollte nur noch von hier weg, am besten so weit wie irgend möglich. Humpelnd setzte sich der junge de Vil in Bewegung. Jedes mal wenn sein Fuß auf den Boden trat zuckte er zusammen. Kurzzeitig überlegte er ernsthaft ob er nicht sein ganzes Gewicht auf seinen Fuß verlagern sollte, einfach damit es so sehr wehtat das jeglicher anderer Schmerz überdeckt wurde. Aber sein Gehirn riet ihm davon ab. Es konnte, dass was auch immer er hatte nur noch schlimmer machen.

Als Carlos bereits die Schule und die Wohngebäude sah, wischte er sich mehrmals über das Gesicht und besonders die Augen. Niemand sollte merken das etwas nicht mit ihm in Ordnung war. Eigentlich wusste er nicht einmal warum er hier war. Er wollte einfach nur von Harry weg. „Carlos!" erschrocken sah er sich um. Er wollte mit niemanden reden. Doch als er Ryan erblickte und den Mann neben ihm mit dem weißen fülligen Roboter konnte er nicht anders. Sein Herz beschleunigte sich als er seinen Schmerz ignorierend auf sein großes Idol zuging. Ryan grinste verschmitzt durch den Anblick von Carlos, der mit großen Augen seinen Vater betrachtete. Auch wenn ihm sofort die geröteten Augen auffielen. Und humpelte er? Seine hellbraunen Augen verengten sich, was keiner so richtig merkte. „Du bist also Carlos? Es freut mich dich endlich kennenzulernen. Ich habe mir viele Arbeiten von dir angesehen seitdem du hier bist und bin ehrlich beeindruckt." Das Lob von Hiro löste ein Kribbeln in Carlos aus. Es machte ihn glücklich von einer so intelligenten Person gelobt zu werden. „Warum gehen wir nicht rein und reden darüber, ob du nicht einmal ein Praktikum bei mir machen möchtest?"

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