~Kapitel 4: Ein Morgen bei Herr Phantomhive~

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Die erste Nacht im Hause Phantomhive war anders, ich fühlte mich beobachtet und konnte kaum Schlaf finden. Mir tat Lizzy immer noch mega leid und ich wusste, ich musste noch mehr aufpassen, da Herr Phantomhive der Herr im Haus war.

Mit müdem Gesicht stieg ich aus dem Bett, zog meine Uniform an und machte mich an die Arbeit in der Küche. Bart, der Koch, schenkte mir ein Lächeln und erzählte mir ein wenig von sich. Es war interessant, wie ein Ex Soldat auf einmal in einem Anwesen Koch wurde.

„Also Bart, ich muss das jetzt Herr Phantomhive bringen? Und nicht meiner Lady?", fragte ich nach mit einem Lächeln.

„Ja, so hat es Sebastian angeordnet. Ich weiß auch nicht, wieso er dem Herrn das Frühstück nicht bringen möchte.", bemerkte Bart und machte sich an den Abwasch.

Der Flur zum Zimmer von Herrn Phantomhive wurde mit jeden Schritt, den ich machte, enger. Mit zitternden Händen klopfte ich an und nahm ein sehr müdes „Ja" war. Langsam trat ich ein und sah Ciel im Bett liegen.

(V/N) konzentriere dich, nicht rot werden! Aber er sieht so unfassbar süß aus mit den verwuschelten Haaren. Was zur Hölle dachte ich da! Er ist ein gemeiner und kühler Herr.

Ich sah ihn mit einem gezwungenen Lächeln an und meinte: „Das Frühstück..."

Er schaute mich an und schnappte sich von seinem Nachttisch dann schnell die Augenklappe und band sie sich etwas unbeholfen um.

„Stimmt was nicht?", fragte ich nach und stellte das Tablett ab.

„Ich bin es nicht gewohnt das jemand anderes außer Sebastian mir das Essen bringt.", antwortete er mir mit verschlafener Stimme.

War ja klar.
Ich habe vermutet das er an seinem Butler hing, aber das war echt kein Grund so mürrisch mit mir zu sein. Diese Augenklappe war aber geheimnisvoll und ich würde zu gerne wissen was darunter lag.

Er setzte sich auf und sah mich an. Ich reichte ihm das Tablett und wollte schon gehen, doch er hielt mich mit einer Handbewegung auf.

„Bleib (V/N), wenn Sebastian schon nicht kann, dann musst du seine Aufgaben erledigen."

Ich sah Ciel mit großen Augen an.
Meinte er das ernst?
Ich habe ihn letzten Abend noch angefahren, wie eine Furie und jetzt verlangte er, dass ich die Aufgaben seines Butlers machte. Ruhig bleiben, ganz ruhig, du schaffst das schon.

Da es sein Wunsch war setzte ich mich auf den Stuhl, der im Zimmer stand und beobachtete ihn beim Essen. Er aß vornehm und machte keine Anstalt mich jetzt zu verhören oder anzuschreien, wegen meinem Verhalten von gestern Abend. Kurz vor seinem letzten Bissen sah er mich an.

Er legte das Brötchen hin und meinte: „Also Lizzy wurde es freuen, wenn wir Weihnachten feiern?"

Ich nickte und traute nicht mehr dazu zu sagen.

„Dann werde ich wohl mal schauen was sich organisieren lässt...aber verrate es ihr nicht. Es soll eine Überraschung sein.", meinte er und setzte sein Frühstück fort.

Danach musste ich ihm beim Anziehen helfen, was ist das den ein junger Mann, der es nicht schafft, sich selbst anzuziehen. Ich musste mir ein Schmunzeln unterdrücken was er bemerkte und dabei sah er fragend zu mir.

„Was?"

Jetzt war es vorbei mit mir und ich lachte los: „Entschuldigen sie Herr Phantomhive, aber welcher Mann in ihrem Alter schafft es nicht sich selbst anzuziehen?"

Nun musste er auch etwas schmunzeln und meinte: „Keine Ahnung das hat bis jetzt immer Sebastian gemacht."

„Dann versuchen sie es doch mal alleine.", meinte ich und hörte auf ihm zu helfen.

Mit verwirrtem Blick sah er mich an und dann versuchte er es selbst. Die Hose und das Hemd klappten schon mal ganz gut und die Socken mit den Schuhen ebenso. Das Einzige, wo er Probleme hatte, war die Augenklappe richtig zu binden.

„Könntest du mir bitte dabei helfen?", fragte er und sah in den Spiegel.

Ich nickte und kam zu ihm. Dabei konnte ich den Blick nicht von ihm ablassen und stellte mich hinter ihn. Er war einen Kopf größer als ich und seine Haare kitzelten etwas. Ich nahm die Bändel und band sie zu einer engen Schleife zusammen. Im Spiegel erkannte ich ein schnelles Lächeln auf seinen Lippen und musste ebenso ein wenig Lächeln.

„Bitte schön Herr Phantomhive.", lächelte ich und stellte mich neben ihn.

„Danke ihnen (V/N).", schnell nahm er seine Sachen und ging zur Tür.

Ich verließ mit ihm den Raum und verschwand in der Küche, dort Frühstücke ich mit den anderen und quatschte etwas. Dann kam Finnian rein und hielt ein paar Rosen in der Hand. Sie waren wunderschön tiefrot.

Er hielt mir eine hin und lächelte: „Für eine schöne Dame auch eine schöne Blume."

„Danke Finny.", lächelte ich und nahm die Rose an.

Bart und Finny sprachen eine Weile noch und ich verkrümelte mich in mein Zimmer. Doch da besuchte mich wenige Minuten Lizzy und sah die rote Rose in einer Vase auf meinem Nachttisch.

„Uh (V/N) von wem ist die denn?", fragte sie und sah mich mit einem fragenden Blick an.

„Von Finny aus der Küche.", lächelte ich und setzte mich mit ihr.

„Ah er scheint dich zu mögen.", meinte Lizzy.

„Sieht so aus, aber ich sehe ihn als Freund.", sagte ich mit fester Stimme und atmete durch.

Lizzy lächelte und sah mich an. Ich musste ihr wohl einiges erzählen also fing ich damit an das ich mich entschuldigte das ich heute Morgen nicht bei ihr war, sondern bei Ciel da es sein Butler so gewollt hatte.

„Nicht schlimm, ich bin dir nicht böse.", lächelte Lizzy und nahm meine Hand.

Ich sah sie an und sie beugte sich zu mir. Mein Atem blieb weg als sie ganz nah bei mir war und ich dachte fest an Ciels blaue Augen.

„Ich finde sowieso, dass du mit ihm besser zusammenpasst als ich.", flüsterte Lizzy und sah mich an.

Jetzt war ich baff.
Was?!
Ich und der Herr des Hauses, sollen zusammenpassen? Ich bin nicht mal eine Lady.

„Lizzy ich...", stotterte ich und sah sie mit einem überforderten Blick an.

„Ja (V/N) du kannst ihm die Meinung sagen, du lässt dir nichts gefallen und er sieht dich an, wie er mich nie ansehen würde. Ich mag doch so wieso jemand anderen mehr...", beichtete Lizzy mir und ich schenkte ihr ein Lächeln.

„Danke Lizzy.", kam es von mir und ich nahm sie in den Arm.

Sie war wirklich eine gute Freundin und vielleicht hatte sie auch recht. Ich mochte Ciel Phantomhive wohl doch mehr als ich es war haben wollte. Ich wollte aber erstmal hinter sein Geheimnis mit der Augenklappe kommen und auch, wieso er so war.

Ciel x Reader Liebe verändert dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt