Pock pock. Pock pock pock.
Panisch öffnet Simon Thorn seine Augen und richtet sich kerzengerade in seinem grün-schwarzen Schlafsack auf.
Vor seinem inneren Auge ziehen Bilder und Szenen aus allen möglichen Momenten vorbei, wie er mit Drarry seinem Onkel Kastanien sammeln war oder wie sie einen Kuchen backen wollten, aber es in einer Mehlschlacht endete.
Aber innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde verwandelten sich diese Erinnerungen in jene von der Ereignissen auf dem Dach des Sky-Towers.
Wie sich der Blick des Vogelherrens, seinem Großvater, versteinert. Sekunden nachdem er mit der Fälschung des Greifenstabs auf die Brust Drarrys einstach - wie sein Onkel zusammengekauert in einem Käfig lag.
All die Erinnerungen, welche er so sehnlichsts zu vergessen wünschte...
Ohne das der Brünette es bemerkte, sammelt sich das Wasser in seinen Augen und die ersten Tränen fließen still wie sonst auch über sein Gesicht.
Pock pock pock. Pock pock.
Wie Perlen an einer Weiten, langen Schnur, kullern nun also Träne nach Träne über sein Gesicht, während Simon sich seiner Vergangenheit in Form dieser Bilder stellen muss - allein, obwohl seine Freunde noch im gleichen Raum schliefen, ohne ihn zu bemerken. So wie die letzten male...
Pock pock pock! Pock.
Plötzlich zuckt der Brünette zusammen und die Bilder seiner Erinnerungen verschwimmen mit den Umrissen seines ehemaligen Zimmers und den der Personen, welche in diesem schliefen.
Leise fluchend richtet die junge Thorn nun wackelnd auf und versucht sich mit dem Ärmel seines Oberteils die ihm die Sicht versperren den Tränen so weit es ging wegzuwischen. Jedoch ohne Erfolg, da sich sein Sichtfeld kaum Verbesserte.
Schon nach dem ersten Schritt in Richtung des Fensters vor der Feuertreppe kehrt er um, die Taube würde schon irgendwann aufgeben, das Risiko so gesehen zu werden war einfach zu groß, da seine Freund ja immer noch in ihren Schlafsäcken verstreut auf dem Boden bez. auf seinem altem Bett am schlafen waren.
Und würde man ihn in seinem jetzigen Zustand finden, dann wäre die Hölle los!
"Die Anderen machen sich ja im Moment schon genügend sorgen um mich - einfach, weil Nolan ja nicht da ist", geht es Simon durch den Kopf, während er sich auf den Weg in das Bad macht.
Er verstand sie nicht richtig, warum sie solche angst um ihn hatten, warum sie sich sorgten. Aber Eines weiß er, sie sorgten sich zurecht. Auch, wenn er das ihnen nicht sagen würde niemals.
Im Badezimmer angekommen atmet der Brünette erstmals tief durch, dreht sich dann um und schließt die Türe ab, so dass ein in der Stille laut vorkommendes klicken beim einrasten des Schlossen zu hören ist.
Mit schnellen Schritten geht er zum Waschbecken, dreht der Wasserhahn auf und spritzt sich das kühle Wasser in sein Gesicht, bevor er sich seine Sachen schnappt, und sich für einen kleinen Ausflug nach draußen fertig macht.
Einen 'Ausreißer' aus dem Gebäude, das nie gedacht hatte wieder zu betreten, trotz das er die ersten 12 Jahre seines Lebens dort verbracht hatte, glücklich.
Ohne das es jemand bemerkte, schleicht Simon nun durch die Wohnung, und verschwindet durch die Haustüre in das Treppenhaus, in welchem er auch die letzten Morgene durch das Fenster entwischte, indem er sich in eine Taube animagierte.
Das ging mittlerweile so schnell, dass er kaum noch merkte, wie die Federn aus seiner Haut wuchsen und wie sich seine Arme in Flügel und seine Füße in Krallen verwandelten.
Nicht einmal die Veränderung seines Sehsinns, welche dem Brünetten in der Gestalt einer Taube eine Rundumsicht gewährte, versetzte ihn nun nach so vielen malen noch ins Staunen.
Kaum das er komplett animagiert hatte stößt er sich ab und schlüpft durch das Fenster in das Freie.
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Animox - denn Füchse fliegen nicht
Fanfiction"Nun gibt es kein Zurück mehr, denn für Nolan würde ich alles tun - egal was. Aber dieses mal ohne jemanden anderen in Gefahr zu bringen." Simon ist verzweifelt - die machthungrige Wölfin Celeste hat seinen Zwillingsbruder Nolan auf ihre Seite gezog...