Lyla
"Passt gut auf euch auf!" Meine Mum gab mir einen Kuss auf die Wange und drückte mich zum Abschied fest an sich.
"Ich habe den besten Aufpasser der Welt bei mir, also wird nichts schief gehen!" Ich warf meinen Blick auf meinen wunderbaren Freund, Dylan McCullen.
Wenn man mich nach meinem Typ Mann fragte, hätte ich ganz sicher nicht auf Dylan getippt, aber er passte einfach perfekt zu mir. Als ich ihn kennenlernte, bildete er sich ein, seine Haare blondieren zu müssen. Diese Phase hatte nun ihr Ende gefunden und blonde Haarspitzen waren das Resultat. Sozusagen als kleiner Eyecatcher, bis er das nächste Mal zum Frisör ging.
Blaue, wache Augen musterten mich aufgeregt.
"So ist es, Prinzessin."
Und da war er, der süßeste Spitzname der Welt. Ich liebte es, wenn Dylan mich so nannte.
Ich schenkte ihm ein Lächeln, ehe ich meinen bunten Koffer packte und mich zur Tür drehte. Knapp zehn Minuten würden wir brauchen, um zur nächsten U-Bahn Station zu gelangen. Von dort aus ging es zum Flughafen und in den langersehnten Urlaub.
Seit wir uns getroffen hatten, träumten wir von einem gemeinsamen Urlaub im Süden Europas. Egal ob Italien, Frankreich oder Spanien - wir wollten einfach ans Meer. Schlussendlich war es fürs Erste Portugal geworden, doch das störte uns kein Bisschen.
Wir waren letztes Jahr in ein kleines Apartment gezogen und hatten versucht, jeden Cent für diesen Urlaub zur Seite zu legen. Es war gar nicht so einfach, Miete zu zahlen, den Wocheneinkauf zu erledigen und dann noch zu sparen. Wir beide arbeiteten hart und machten enorm viele Überstunden. Heute sollte sich all dies auszahlen.
"Ruft an, wenn ihr angekommen seid!", rief meine Mum zum Abschied, "Oh, Lyla, hast du die Sonnencreme eingepackt?"
"Ja, Mum! Alles dabei!" Außerdem hatten die in Lissabon auch Supermärkte. Wir winkten ein letztes Mal, ehe wir uns mit schnellen Schritten zur nächsten U-Bahn Station bewegten.
Zum Glück waren die Züge hier in London so gut angebunden, dass wir knapp eine halbe Stunde später am Flughafen waren. Wir gaben unser Gepäck auf und schlugen die überbleibende Zeit bis zum Abflug im Wartebereich tot. Ich hörte mir ein Audiobuch an und legte verträumt den Kopf auf Dylans Schulter ab, während er die Nase in einen Reiseführer steckte. Ich war so aufgeregt wie noch nie zuvor, so sehr freute ich mich auf unsere Reise.
Wir würden drei Tage in Lissabon verbringen, ehe wir weiter nach Porto fuhren. Von dort aus ging es dann eine Woche an die Sandstrände Sardiniens, ehe wir über Paris zurück mit dem Zug nach London fuhren. Eine etwas verwirrende Reiseroute, aber wir wollten so viele verschiedene Orte wie möglich erkunden.
"Prinzessin, es geht los", flüsterte Dylan und riss mich aus meinen Gedanken. Das Boarding hatte begonnen. Ich gähnte lange und setzte mich dann theatralisch auf.
"Ach ja?" Ich drehte den Kopf zu Dylan und blinzelte mehrmals.
"Ja, wirklich jetzt." Er lachte. Seine Grübchen kamen zum Vorschein und ich musste ebenfalls grinsen.
Der Flug war ziemlich schnell vorbei und ich kam gar nicht hinterher, aus dem Fenster zu schauen und abertausende Fotos von den Wolken zu schießen. Es war wunderschön zu sehen, wie klein die Welt auf einmal aussah, wenn man sich so weit vom Boden entfernte. Als hätte jemand einen riesigen Spieleteppich unter dem Flugzeug ausgebreitet und wir waren die Kinder, die Spielzeugautos auf dem Teppich platzierten.
Dylan fiel währenddessen in einen beinahe komatösen Schlaf neben mir und bekam von meiner ganzen Begeisterung gar nichts mit. Als Beweis für seine Schnarcherei machte ich sogar ein Foto, wie er mit offenem Mund in seinem Sitz saß.
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Still Wanted
Adventure"Wie geht's dir?" "Mir geht's gut." "Du siehst nicht gut aus." Vermutlich hatte er meine tiefen Augenringe und den emotionslosen Blick erkannt. "Dann hör auf, hinzusehen." --- Dylan und Lyla haben endlich genug Geld gespart, um sich ihren ersten gem...