Schatten Selbst, Lachen des Mondes

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Triggerwarnung: Diese Geschichte beinhaltet Themen wie Gewalt, Selbstmordversuche und selbstverletzendes Verhalten.

"Manchmal ist die Wahrheit bitter, die Verdrängung der Zucker, der uns überhaupt noch am Leben erhält."


Memory.
Jeder kannte es und vermutlich spielten es in diesem Moment dutzende Menschen, darunter auch ich. In meinem dröhnenden Schädel deckte ich ständig Bilder auf, die nicht so recht
zueinander zu passen schienen. Ich sah ein Messer und einen Gedankenblitz, später das Lächeln meiner verstorbenen Schwester. Leider wusste ich nur zu gut, was das alles zu bedeuten hatte.

Splitter, überall Glas. Schmerzhaft wurde mir bewusst, dass die Zeit zu schnell verronnen war. Wie jeden Morgen schaute ich in den Spiegel, was für mich Routine und Sicherheit gleichermaßen war. Nur heute war es anders.

Ich ertrug meinen Anblick nicht, nur noch ein Schatten war von mir übrig. Das Glas war zersprungen und ich spiegelte mich in meiner jetzigen dunklen Gestalt unschön darin.
Das kalte Wasser, mit dem ich mein Gesicht reinigte, schmerzte auf meiner sensiblen Haut.

Lange Zeit dachte ich, das Schlimmste an Zeit wäre, dass man sie nicht rückgängig machen konnte. Jetzt wusste ich, dass der wirkliche Schrecken die Tatsache war, dass man sie nicht
nutzte. In der Dimension, die uns umgab und prägte, kannte man nur Leben und Tod.
Sobald Vitalfunktionen wie Atmen oder der Herzschlag funktionierten, lebten wir. So einfach und gleichzeitig kompliziert war es.  Das Leben besteht aus Warten und ist eine Aneinanderreihung von verpassten Chancen. Es ist ein mieser Verräter.

Der Regen prasselte auf das Dachfenster. Normalerweise beruhigte es mich.

Aber heute verstärkte es meinen Drang, mich auf der Stelle zu übergeben.

Wünschen und träumen hatte ich längst aufgegeben.

Ich schaute betrübt aus dem Fenster und sehnte mich nur nach einem Zustand: dem Tod.

In meinen trüben Augen spiegelte sich der glänzende Mond. Wie gerne hätte ich nach dem Licht gegriffen, doch ich war zu weit entfernt und zu tief in der Dunkelheit.

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Irgendwann später...


(Immer noch ohne Zeitempfinden)


Leben heißt genießen, hatte Mutter immer gesagt. Wie so oft schwirrten diese Worte durch meinen dröhnenden Schädel, aber die zusammengereihten Buchstaben wollten
immer noch keinen Sinn für mich ergeben. Sie standen im totalen Gegensatz zueinander, wie Tag und Nacht.

Verkrampft versuchte ich, meine Augen geschlossen zu halten, um meine neu gewonnene Kraft keinesfalls zu nutzen. Meine Nackenmuskulatur schmerzte unbeschreiblich, der stechende Schmerz, der meinen kompletten Körper durchflutete, verdeutlichte mein inneres Leid.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 03 ⏰

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