Seit Stiles das letzte Stück Pizza gegessen hatte, saßen die beiden Männer sich schweigend gegenüber. Keiner von ihnen wusste, was er sagen sollte, welches Thema er ansprechen sollte oder ob er überhaupt was sagen sollte. Stiles wurde mit jeder verstrichenen Sekunde nervöser. Er befürchtete schon die ganze Zeit, dass Derek ihn im nächsten Augenblick schon von sich stoßen wird und ihn nach hause schickt. Aber nichts passierte. Stiles sah fragend in Dereks Augen. Sollte er von sich aus gehen? Schließlich hatte er alles erreicht, was er wollte. Derek hatte etwas gegessen. Stiles hatte sogar noch mehr vollbracht, indem er Derek ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert hatte. Doch Stiles wollte nicht gehen. Er wollte Derek noch weiter aus seiner Reserve locken, wollte ihn noch öfter lächeln sehen. Doch vielleicht musste er bis Montag warten dafür. Dann würde er Derek in der Schule wieder sehen.
So in seinen Gedankenfluss sah Stiles Derek noch immer mit diesem fragenden Blick an, was für Derek langsam irritierend wirkte. Er fühlte sich wohl bei Stiles. Längst hatte er ihm verziehen, dass der jüngere der Grund für seine Trennung gewesen war. Oder lag es wirklich nur an Stiles? Vielleicht lag es auch an Breaden selbst. Sie hatte ihn ja schließlich wirklich betrogen und nicht er sie. Obwohl, vielleicht waren seine bloßen Gefühle für den Jungen vor sich schon ein Anzeichen, dass das zwischen ihm und Breaden sowieso nicht mehr lange funktioniert hätte. Aber welche Gefühle besaß Derek eigentlich für Stiles? Freundschaft? Nein so fühlte es sich absolut nicht an. Sehnsucht? Ja, dieses Wort passte in Dereks Augen eigentlich ganz gut. Aber Sehnsucht wonach? Aufmerksamkeit? Vielleicht sogar Liebe? Derek hatte schon längst erkannt, dass Stiles etwas für ihn empfand. Und ja, irgendwie genoss er die Gefühle des anderen für ihn selbst. Er genoss es, wenn Stiles ihm mal wieder unauffällig auffällig anstarrte oder sich vor seinen Berührungen versteckte, da sie so viel in ihm auslösten.
Derek seufzte. Die Frage zu seinen Gefühlen für den jüngeren würde sich auch nicht lösen, wenn er sich weiter darüber den Kopf zerbrach. Schlussendlich brachte ihm das nur Kopfschmerzen und keine Lösung. Resigniert über diese Erkenntnis ließ Derek sich leicht nach vorn fallen und stieß dann gegen etwas. Er hatte seinen Kopf ungewollt auf Stiles Schulter gelegt, der sofort gefror. Derek lächelte, als er bemerkte, dass Stiles sogar die Luft anhielt. "Bleib bitte" sagte er und rückte ein Stück näher, sodass seine Haltung bequemer wurde. Stiles pustete erleichterte seine angehaltene Luft aus. Derek hatte ihm von selbst auf die unausgesprochene Frage, was er machen sollte geantwortet. "Mach ich" antwortete Stiles und hob seine rechte Hand, um Dereks Kopf, der an der linken Schulter lehnte, leicht zu kraulen. Er lächelte leicht, als Derek eine Art Schnurren herausbrachte und sich nur noch mehr gegen Stiles Schulter lehnte.
Nach einiger Zeit wurde Derek die sitzende Position zu unbequem. Krampfhaft versuchte er eine Möglichkeit zu finden, in der er Stiles nicht sagen musste, dass er sich hinlegen, aber trotzdem weiter kuscheln wollte. Wenn man ihre jetzige Position überhaupt als Kuscheln bezeichnen konnte. Derek stupste Stiles mit seinem Kopf etwas von sich weg, sodass Stiles schon in die gewollte Richtung sich lehnte, ehe er beide Arme nach ihm ausstreckte und dann sein Gewicht in Stiles Richtung schob. Stiles quietschte etwas, während beide auf die Matratze unter ihnen fielen. Leicht versuchte er sich aus Dereks Klammergriff, der entstanden war, zu lösen, scheiterte aber kläglich. Schließlich gab er es auf, auch wenn er es nicht einmal richtig versucht hatte, wodurch sich Dereks Griff nur noch verstärkte. "Bist ja ein richtiger Kuschelwolf" kommentierte Stiles Dereks Verhalten und grinste. Auf Dereks grummeln, hob er so gut es ihm möglich war seine eine Hand, um Derek wieder am Hinterkopf zu kraulen.
Es dauerte nicht lange, da waren beide eingeschlafen. Arm in Arm, eng umschlungen. Als Cora selbst ins Bett ging, lugte sie vorsichtig durch die Tür. Sie lächelte, als sie die beiden sah, die fast schon zu einer Person verschmolzen waren, so eng lagen sie aneinander gekuschelt da. Cora lächelte, ehe sie das Zimmer betrat, um sowohl den Pizzateller zu holen, als auch ein Foto von dem durchaus niedlichen Anblick zu machen. Ihr lächeln wurde liebevoller, als sie erkannte, dass ihr Bruder auch ein leichtes Lächeln auf den Lippen trug. Glücklich, dass es ihrem Bruder scheinbar besser ging, machte sie sich selbst in ihr Bett.
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Sterek- Von Nachhilfe und neuen Freundschaften
FanfictionStiles fühlte sich einsam. Seine Freunde hatten kaum noch Zeit für ihn. Auch zuhause war er allein. Sein Vater arbeitete von früh bis spät und hatte selbst am Wochenende keine freie Minute für seinen Sohn. Stiles versankt immer mehr in Selbstmitleid...