Izzy war es schließlich die das Schweigen brach. An ihrer Stimme konnte ich hören, daß sie weinte, doch ich schaffte es nicht sie anzusehen. Ich hasste mich selbst für alles, was ich getan hatte.
"Du.. Was.. Was hast du getan?"
Ich dachte über alles nach, ließ die Geschehnisse Revue passieren.
"Ich war sauer auf dich,... Auf Calare. Ich fuhr zu einer Bar... Dort lernte ich sie kennen. Sie war jung und einer der Alkis ließ sie nicht in Ruhe, also half ich ihr.", jappste ich. "Als ich dann wieder hierher kam sah ich den Typen, den... Den ich für einen Lover hielt... Er fasste dich an, saß so nah bei dir. Meine Sicherungen sind durchgebrannt. Ich dachte..."
Der Schlag traf mich unvorbereitet, aber selbst wenn ich ihn hätte kommen sehen, hätte ich mich nicht gewehrt. Ich hatte es verdient.. Das und noch viel mehr.
"... Ich schloss die Augen und alles passierte automatisch... Aber ich brach ab, als ich realisiert hatte, was ich getan hatte.", jammerte ich. "Es tut mir so unsagbar leid, Izzy."
Meine Stimme brach.
Jede Art der Bestrafung hatte ich mehr als verdient, selbst wenn Izzy mich in ihrer Wut hätte umbringen wollen. Ich hatte ihr weh getan, sie verraten - schon wieder. Ihre Tränen waren mein Verdienst, ich schämte mich.Izzy setzte sich in Bewegung und erst nach einigen Minuten hob ich den Kopf. Ich sah wie sie eine Tasche herbei zerrte, wie sie wahllos Kleider hinein warf.
Oh nein.
"Izzy warte,...", bettelte ich. "Tu das nicht."
Ihr Hass mir gegenüber traf mich direkt ins Mark. Ich hatte nicht gehofft das sie es verstand, ich weiß nicht mal was ich überhaupt von ihr verlangte. Aber ich konnte nicht zulassen das sie ging. Das hier, das Haus, es war auch ihr Heim, ihre Zuflucht. Ich stand auf, lief zu ihr herüber, versuchte sie aufzuhalten und erntete dafür mehrere Schläge gegen meinen Brustkorb.
"Du verdammter Mistkerl! Ich hasse Dich!", tobte sie. "Du hast alles zerstört! Du hast alles zerstört weil du deine beschissenen Gefühle nicht im Griff hast!"
Je wilder sie schlug desto enger spannte ich meine Arme um sie, wie schützende Flügel eines Vogels. In diesem Kokon den ich um sie bildete sollte sie mir alles geben was ich verdient hatte.
"Bitte, geh nicht. Ich kann es nicht ertragen.", weinte ich. "Es tut mir so leid, Baby,... Bitte geh nicht."
Nach einer Weile hörte sie auf mich zu schlagen. Sie wirkte ruhig, fast kapitulierend. Ihre Hände hingen schlaff an ihrem Körper herab als sie sprach.
"Geh. Oder ich werd gehen. Ich will dich nicht mehr in meiner Nähe."
Resigniert ließ ich von ihr ab. Sie hatte recht. Sie hatte mit allem was sie sagte recht. Ich hatte meine Gefühle nicht im Griff, war wie ein wildes Tier wenn es um Izzy ging, verlor dabei meinen Verstand. Ein Missverständnis - mehr war das mit Connor nicht - hatte dafür gesorgt, daß ich den einzigen Menschen verlor, den ich je geliebt hatte. Die körperlichen Schmerzen wuchsen und vergifteten mein inneres, doch ich hatte verstanden. Ich musste gehen, damit sie blieb. Damit ich sicher sein konnte, daß sie in Sicherheit ist.
Ich schnappte die Tasche auf dem Boden, hievte die Kleider von ihr zurück an ihren Platz und begann irgendwelche Anziehsachen von mir hinein zu werfen. Izzy beobachtete meine Schritte, mein treiben und hielt mich nicht auf - wieso sollte sie auch?
Nachdem ich einige Shirts und Hosen, Unterwäsche und ein paar Laufschuhe in die Tasche gepackt hatte, verschloss ich sie. Izzy's Augen brannten sich in meinen Rücken.Ein letztes Mal sah ich meine Frau an, die Liebe meines Lebens, meine Nemesis. Ihre verweinten Augen, das verwischte Make - Up... Ich wollte nie wieder ohne diese Frau sein. Ich hätte echt alles dafür getan, um meine Frau nicht zu verlieren, aber jetzt war es zu spät.
Ich lief zur Haustür, griff in meine Hose nach meinem Schlüssel und legte ihn auf die Anrichte. Ich wollte das Izzy ihn behält. Meinen Haustür Schlüssel legte ich daneben.
Ich verließ das Haus, brach auf dem Bürgersteig fast zusammen und hörte das herzzerreissende schreien, das aus Izzy's Kehle drang.
Es war vorbei.
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K I N G × Geliebter Feind
Mystery / ThrillerIch hatte alles im Griff, bis Izzy mich unvorbereitet erwischte. Sie hasst mich. Aber ich werde alles daran setzen, daß zu ändern.