Das 1 Zimmer Apartment lag direkt gegenüber der Bar, in der ich Katelyn kennen lernte. Ich hatte es nicht bewusst gewählt, besonders nicht um sie wieder zu sehen aber ab und zu erwischte sie mich, als ich auf der Straße lief.
Ich hielt von allem Abstand, blieb für mich allein. Nachts schlief ich kaum, dachte ununterbrochen an Izzy, an all die Dinge die ich falsch gemacht hatte und weinte stumm.
Mein Leben war ein Scherbenhaufen und die einzige Person die es lebenswert machte, hasste mich.
Timothy meldete sich bei mir, hatte einen Auftrag und wollte meine Hilfe. Ich war wenig begeistert, aber schließlich ließ ich mich überreden. "Das ist toll, wirklich. Es wird dir gut tun und dich ablenken, versprochen.", faselte er und prompt bereute ich meine Zusage.
Jetzt gab es allerdings keinen Weg mehr zurück.
Er sollte verdeckt auf einer Milliardärs Party ermitteln und hatte Sorge, man könne ihm schaden. Aus diesem Grund wollte er meinen Schutz. Der Gedanke daran auf einer Party mit fröhlichen Menschen zu enden, missfiel mir enorm.Genervt prüfte ich zum letzten Mal mein äußeres. Der dunkle Anzug und das helle Hemd saßen nicht mehr wie einst angegossen, was an meinem Gewichtsverlust lag. Manchmal vergaß ich tagelang etwas zu essen. Ich griff nach meiner Sonnenbrille um damit meine dunklen Ringe zu verstecken, die sich schon seit einiger Zeit unter meinen Augen hervor hoben. Ich sah aus, wie ich mich fühlte - scheiße.
Das klopfen an der Tür riss mich aus meiner Lethargie. Timothy, heraus geputzt und fast nicht wieder zu erkennen, musterte mich von Kopf bis Fuß. Sein nicken deutete seine Zufriedenheit an, bis er mir ins Gesicht sah. Auch wenn er meine Augen nicht sehen konnte, so wusste ich doch das er mich lesen konnte wie ein Buch.
"Man, King. Du siehst scheiße aus.", sagte er.
Genau mein Denken....
Ich sprach so gut wie kein Wort, wollte mich einigeln und mit meinen Gedanken allein sein, doch da ich diesen Job zu erledigen hatte, musste ich mich zusammen reißen.
Ich folgte Timothy, wartete bis er seine Einladung am Einlass zeigte und trat mit ihm gemeinsam auf den Rasen des riesigen Gartens vor mir. Das Haus des Milliardärs lag direkt in Strand Nähe und vom obersten Stock hatte man garantiert eine atemberaubende Aussicht. Der blutrote Pool lud zum Schwimmen - oder ertrinken in meinem Fall - ein, doch niemand benutzte ihn.Die Masse der Menschen die hier heute abend anwesend waren, waren mir absolut unangenehm. Ich wich nicht von Timothy's Seite, auch dann nicht als ein älterer, betuchter Herr uns ansprach und uns als 'entzückendes Paar' deklarierte. Mir war schlicht alles egal...
"Jetzt zieh nicht so ein Gesicht, verdammt. Amüsier dich doch mal. Trink was, Tanz, hab Spaß. Es gibt eine Menge schöner Frauen hier und ich kann ungestört meine Arbeit machen wenn du nicht wie ein Trauer Sack an meinen Fersen klebst...", murmelte Timothy und lächelte weiterhin den Gästen zu.
Was trinken...? Nein, auf keinen Fall. Beim letzten Mal hab ich nicht nur wegen meiner Eifersucht alles kaputt gemacht... Und die Frauen, so schön sie auch waren, interessierten mich einfach nicht.
Mit etwas Luft zwischen uns folgte ich Timothy aufmerksam, konzentrierte mich nur auf ihn und hasste es hier zu sein. Ich hasste alles an solchen Partys. Die ganze Aktion war nur dazu gedacht mit dem eignen Reichtum anzugeben und solche Menschen widerten mich besonders an. Sie dachten ihnen gehörte die Welt. Ich wollte weg.
Mein Flucht Instinkt packte mich plötzlich und ich drehte mich herum, stieß mit jemandem zusammen. Ich hob den Kopf, wollte mich entschuldigen, verlor jedoch mein gesamtes Sprach Vermögen als ich die Frau vor mir erkannte.
Izzy.
Ihr schien es ähnlich zu gehen, kam doch kein Wort aus ihrem Mund. Einzig ihre Augen verrieten mir, was sie gerade dachte. Sie hatte nicht mit mir an diesem Ort gerechnet, besonders nicht nach dem was zwischen uns passiert war. Ich prägte mir ihr Antlitz genau ein, sog alles auf wie ein Schwamm und stellte mit bedauern fest, daß sie ihren Ring nicht mehr trug.
Wieso sollte sie auch...
Unsere merkwürdig stille Zweisamkeit wurde jeh unterbrochen, als ein junger Kerl einen Arm um sie legte. Typischer Sunny Boy, dessen blonde Mähne viel zu lang und wirr war, die grünen Augen wachsam auf mich gerichtet. Sein grauer Anzug war ihm eine Nummer zu groß, doch offenbar war ihm das egal.
"Alles in Ordnung Babe?", fragte er Izzy, die ihn daraufhin an sah und lächelte und es bejahte.
Verdammt. Jetzt war sicher, daß ich ganz schnell hier weg musste.
"Sorry, Miss. Hab nicht aufgepasst.", brummte ich und tat so, als würden wir uns nicht kennen. Dann eilte ich weg von der Party, ganz gleich weswegen ich auch hier war.
Ich konnte nicht atmen. Etwas schnürte meine Luft regelrecht ab und ich wusste genau was es war.
Mein eigenes Versagen.
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K I N G × Geliebter Feind
Mystery / ThrillerIch hatte alles im Griff, bis Izzy mich unvorbereitet erwischte. Sie hasst mich. Aber ich werde alles daran setzen, daß zu ändern.