"Verstehst du Alecto? Du bist im Moment nur sicher, wenn du hier bist, Alecto."
Ich starrte aus leeren Augen den Schuldirektor an. Ich hatte keine Ahnung, über was er gerade sprach. War verwundert darüber, dass er sich zu mir gebeugt hatte und mir eindringlich in die Augen sah.
"Emmeline wird gleich hier eintreffen. Bis dahin bitte ich dich, über das Gesagte nachzudenken. Wir beschützen dich Alecto, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, solange du bei uns bleibst."
Nachdem Dumbledore für kurze Zeit das Zimmer verließ, hob ich erstmals zitternd meinen Kopf. Wie ich sofort erkannte, befand ich mich im Büro des Schulleiters. Auf dem Schreibtisch vor mir stand eine dampfende Tasse Kakao, die ich scheinbar schon zur Hälfte geleert hatte. Auf einer Stange etwa drei Meter von mir entfernt, thronte Fawkes, der Phönix von Dumbledore. Aus wachen Augen beobachtete mich der kluge Vogel.
Ich wusste nicht mehr, wie ich hier gelandet war. Hatte keine Ahnung, wie viel Zeit seit dem Ende des Trimagischen Turniers vergangen war. Der einzige Gedanken, der immer und immer wieder durch meinen Kopf huschte und sich langsam tief in meinem Gedächtnis verankerte, war, dass der dunkle Lord wiedergekehrt war.
Ehe ich den Gedanken weiterführen konnte, kam Dumbledore mit meiner Stiefmutter zurück. Emmeline lief sofort auf mich zu und zog mich fest an sich. Ihr Brustkorb hob und senkte sich aufgeregt, als sie immer und immer wieder meinen Kopf küsste. Sie ließ mich erst nach gut einer Minute wieder los.
"Wie geht es Harry Potter?", wollte Emm von Dumbledore wissen. Bei dem Gedanken an seinen Zustand, als ich ihn zum letzten Mal gesehen hatte, musste ich hart schlucken.
"Ihr könnt euch, wenn ich wollt, gleich selbst einen Eindruck darüber verschaffen."
Zu dritt gingen wir hinaus auf den Gang. Dumbledore eilte bereits voraus, er war heute äußerst beschäftigt.
Als Emmeline und ich um die erste Ecke gebogen waren, knallten wir fast mit Philo zusammen. Als er uns erblickte, breitete sich ein erleichtertes Lächeln in seinem Gesicht aus, und er nahm Emmeline fest in den Arm. Er vergrub sein Gesicht in ihrer Schulter und schluchzte leise auf. Erst jetzt erinnerte ich mich daran, dass Philo mit Cedric befreundet gewesen war. Ein Bild schoss in mein Gedächtnis: Ich hatte die beiden erst gestern nachmittag zusammen auf den Ländereien beobachtet.
Plötzlich streckte Philo seinen Arm aus und zog auch mich in die Umarmung. Ich ließ es zu und genoss sogar einige Sekunden die Umarmung zu dritt. Als wir uns allerdings wieder voneinander lösten, war da plötzlich ein neues, unangenehm leeres Gefühl, welches ich ohne die Umarmung nicht bemerkt hätte.
Wir ließen uns für den Weg zum Krankenflügel viel Zeit. Philo beantworte Emms Fragen über das Trimagische Turnier und sie erzählte uns anschließend, dass sich bereits im ganzen Land die Nachricht über das Trimagische Turnier wie ein Lauffeuer verbreitet hatte. "Es wird wohl nie mehr wieder stattfinden."
Jeder in seinen eigenen Gedanken stimmte zu, dass dies wohl die beste Entscheidung war.
Wir betraten zwar alle zusammen den Krankenflügel, aber nach einer kurzen Begrüßung, ging Emm weiter nach hinten zu einem Bett, in welchem Alastor Moody, unser Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste lag. Ich hatte keine Ahnung, warum er im Krankenflügel gelandet war, hatte aber auch keine Zeit, mir länger darüber den Kopf zu zerbrechen.
Hermine, Ron und Molly Weasley saßen neben Harry am Bett und begrüßten meinen Stiefbruder und mich lächelnd, als sie uns erblickten. Harry unterdessen schlief tief und fest.
Einige Minuten saßen mein Bruder und ich neben den anderen an Harry Bett und ließen uns die aufregende Geschichte über Barty Crouch Junior, welcher sich das ganze Schuljahr als Alastor Moody ausgegeben hatte, erzählen. Mit Hilfe eines Vielsafttrankes hatte er sich in den Auroren verwandeln können und dafür gesorgt, dass Harry das Trimagische Turnier gewinnen würde.
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Die Tochter des dunklen Lords (Harry Potter Fanfiction)
FanfictionGrausam. Kalt. Herzlos. So würden die meisten Hexen und Zauberer den Mann beschreiben, der diskriminiert, tyrannisiert, foltert und mordet. So aber nicht seine Tochter. Der dunkle Lord hatte nämlich vier Jahre lang Zeit, seiner Tochter seine Ansicht...