Kapitel 1 - PROLOG

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Ich renne durch einen Park. Er liegt nicht weit weg von meinem Zuhause. Ein schönes Zuhause. Meine Eltern mögen mich und sind immer für mich da. Und meine Schwester auch! Sie sind richtig nett. Papa und ich gehen öfters in den Park. Er bringt mir Fußballspielen bei. Ich wollte schon immer so gut sein, wie er. Er ist spielt in DER Mannschaft! DIE Mannschaft, die sogar schonmal den Weltmeistertitel hatte! Ich könnte nicht stolzer sein in so einer Familie zu leben. Der Ball ist weit weg gerollt, weshalb ich nun schon bis zum Ende des Parks gelaufen bin, um ihn zu holen. Er muss wohl in einen der vielen Büsche gerollt sein. Suchend bahne ich mir den Weg durch das Gebüsch. Allerdings ist der Ball nirgendwo zu finden. Komisch... Irgendwo hier muss er doch hin gerollt sein!

„Hiroyuki? Hiro, mein Junge! Wo bist du hin?!" höre ich Papa rufen. Er scheint nicht mitbekommen zu haben, dass ich ins Gebüsch gelaufen bin. Sofort verlasse ich das Gestrüpp. „Ich hab den Ball nicht gefunden... Vielleicht ist er doch woanders hin gerollt?" gebe ich ihm währenddessen bescheid. Doch als ich das Gebüsch verlassen hatte, ist alles schwarz. Selbst das Gebüsch verschwindet vor meinen Augen. Als ob die ganze Welt in Tinte ertrinken würde. Verzweifelt sehe ich mich um. „Papa? Wo bist du?!" rufe ich durch die Dunkelheit. Aber nichts. Endlose Leere.

Verzweifelt versuche ich zu laufen. Irgendwo muss ich doch hinkommen! Es gibt keine Leere! Es ist immer irgendwo irgendwas! Denke ich zumindest. Aber das stellt sich wohl als falsch heraus, da ich nach mehreren Minuten, die sich wie Stunden anfühlen, immer noch nirgendwo bin. Mein Kopf fühlt sich schwer an. Nicht nur mein Kopf... Mein ganzer Körper. Verzweifelt versuche ich weiter zu laufen. Ich darf jetzt nicht aufgeben! Papa macht sich bestimmt sorgen um mich! Er wartet irgendwo! Ich muss nur den Weg hier raus finden! Das schaffe ich schon! Ich bin Hiroyuki Mukai! Der Ultimative Fußballfan. Ich kann nicht einfach aufgeben!

Aber selbst der stärkste Wille bringt nichts, wenn der Körper schwach ist. Und so falle ich zu Boden und verliere jegliche Ahnung, was überhaupt los ist, wie lange ich schon hier bin, was ich tun soll und wohin ich überhaupt laufe.

„Hey. Äh... Hey... HEY!!" höre ich jemanden sagen. Mein Körper fühlt sich schwer an. Ich spüre nichts. Weder den Boden, noch sonstiges. Als ob ich fliegen würde. „HEY!!" schreit die Stimme erneut. Erst langsam merke ich, dass die Person mich an der Schulter antippt und dass ich irgendwo auf einem Boden liege. Es ist ein kalter Boden. Gepflastert? Abgesehen von der Stimme ist es still. Entschlossen sammle ich alle meine Kraft, um meine Augen zu öffnen und mich aufzurichten.

Ich sitze in einem großen Raum mit einer Küche, links von mir und einem Tisch mit einigen Stühlen rechts von mir. Und direkt VOR mir sitzt ein Mädchen. Sie hat lila Haare, einen Hoodie, eine Legins. Sie sieht mich besorgt an. „Gott sein Dank, du bist wach" meint sie erleichtert. Nervös sieht sie sich um. „Wo sind wir?" frage ich, immer noch etwas benommen. Das Mädchen seufzt. „Wenn ich das wüsste, dann hätte ich dich hier liegen lassen" murmelt sie. Wie nett... Aber das kann ja noch werden. Sie ist bestimmt nur nervös. Wenn sie auch nicht weiß, wo wir hier sind, dann ist sie bestimmt total gestresst und reagiert ein bisschen über. Ich wette, dass sie eigentlich richtig nett ist.

„Komm, steh auf. Wenn wir rausfinden wollen, wo es hier raus geht, dann müssen wir erstmal aus dieser komischen Küche" kommentiert sie. „Stimmt" meine ich und stehe auf. Inzwischen fühle ich mich auch nichtmehr wie ein kraftloser Blobfisch.

Direkt hinter mir befindet sich die Tür, die hoffentlich nach draußen führt. Ohne lange zu zögern gehe ich zu ihr und öffne sie. Dahinter ist allerdings nur eine Art Gang, der nach links und rechts weiter geht. Einige Türen sind die Wände entlang verstreut. Und direkt vor uns befindet sich eine Treppe nach unten und eine Tür, auf der ‚WC' steht. „Wo es eine Treppe gibt, gibt es auch einen Weg nach draußen" kommentiere ich. Das Mädchen nickt nur. „Hoffentlich... Ich hab eigentlich noch was zu tun. Je eher wir hier weg sind, desto besser" meint sie und geht an mir vorbei, die Treppe nach unten. „Stimmt. Ich auch. Ich muss zurück zu Papa" stimme ich zu und folge ihr. „Papa? Wie alt bist du? 12?" kommentiert das Mädchen, während wir unten ankommen.

DR SHOWTIME [Rewrite] - Chapter 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt