Scherben

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Ich versuch's ja
Siehst du das denn nicht?
Ich schaff's nur einfach nicht
Ich weiß nicht wie

Seh wie du vor meinen Augen zerbichst
Und ich kann
Ich kann dich
Ich kann dich nicht halten
Schneid mich an jeder deiner Scherben
Und du erliegst deinen Schnittwunden
Blutend liegst du zu meinen Füßen
Kraftlos und blass
Und ich kann die Blutungen nicht stillen
Zu tief sind deine Wunden
Zu viel hast du bereits verloren
Viel
Viel zu viel
Und es wird immer mehr und mehr
Und plötzlich seh ich rot
Ich weiß dir und mir nicht zu helfen

Ich versuch's ja
Siehst du das denn nicht?
Ich schaff's nur einfach nicht

Und während dein Blut an meinen Händen trocknet
Frisst sich die Schuld tief in meine Brust
Wie kleine Splitter bohrt sie sich tief in mein Herz
Und während eine einzelne Träne über deine Wange rinnt
Steh' ich barfuß auf deinen Scherben
Es schmerzt
Es schmerzt, dich so zu sehen
Aber dein Schmerz ist größer
Wie gern würd' ich ihn dir nehmen

Ich versuch's ja
Siehst du das denn nicht?
Ich schaff's nur einfach nicht
Ich weiß nicht wie

Du siehst so müde aus
Wenn ich könnte, würde ich die Augen für dich aufhalten
Wenn ich könnte, würde ich die Steine aus dem Weg räumen, die andere dir in deinen Weg gelegt haben
Steine könnt' ich noch tragen
Aber die Felsbrocken, die dir den Weg versperren, schaff ich nicht zu stemmen

Ich versuch's ja
Siehst du das denn nicht?
Ich schaff's nur einfach nicht

Ich seh wie du vor meinen Augen an deiner Last zerbrichst
In tausend Scherben splitterst
Und schlussendlich aufgibst
So lang hast du gekämpft
Und hast dich in diesem Kampf selbst verloren
Und ich kann
Ich kann dich
Ich kann dich nicht halten
Uns nicht zusammenhalten

Aber ich werd' kämpfen
Für Dich
Für Mich
Für Uns.
Ich schwör's Dir
Ich verspreche Dir, ich werd' kämpfen.

Denn das bin ich dir schuldig.

Wortgewirr - Gedankenflut und ChaospoesieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt