21❦︎

122 11 5
                                    

Wooyoung pov.

Schon eilte der Choi zu mir, weshalb ich ihn mit einer warmen Umarmung begrüßte. Doch irgendetwas daran stimmte nicht, das bemerkte ich, als er mich nicht ganz so hielt wie er es immer getan hatte.

Anders als ich es sonst gewohnt war, drückte er mich an meinem Rücken nicht mehr so nah gegen seine Brust, so, dass kein Blatt mehr zwischen uns passte. Stattdessen war es ausnahmsweise sanfter und lieblicher, er strich mit seiner flachen Hand über meinen Rücken, betrachtete mich.

"Was ist denn-", fragte ich, doch verstummte als ich eigentlich zu San hoch blicken wollte und dabei seinen Vater vor mir also hinter ihm erblickte.

Plötzlich rauschten so viele Emotionen durch meinen Körper, größtenteils war es Scham. Fester krallte ich mich an San und versteckte mich bei ihm. Seine Größe musste ich ja auch mal ausnutzen, legte meine Stirn an seine Brust.

"Keine Sorge, Wooyoung.", beruhigte mich der Arzt. 

Naja, er scheiterte denn ich spürte trotzdem das Feuer in mir aufsteigen und in meinen Kopf schießen.

"Woo?" Schockiert sah mich San an.
"Sorge dich doch nicht. Hier ist niemand der dich verurteilen wird.", schmollte der Junge, den ich für mich beanspruchte, und klopfte mir auf die Schultern, lehnte sich vor, schenkte mir ein beruhigendes Lächeln, welches mein Herz erwärmte.

Zwar glaubte ich es nicht ganz, nickte jedoch zustimmend und ging still in Richtung Sofa, auf welches ich mich später setzte. Meine Finger tauschten sich gestresst mit einander aus, meine Bewegung war unruhig, ich verschränkte sie in einander und löste sie wieder.

"Habt ihr schon was gegessen Jungs?", fragte sein Vater und versuchte von der vorherigen Situation abzulenken.

"Hab ich das?" Ich runzelte meine Stirn, ein Gefühl von Hunger verspürte ich nicht, sah zu San, fühlte mich wieder so warm. Locker legte ich meinen Handrücken auf meine Stirn, schaute unbewusst nach ob das Fieber wieder schlimm war.

"Nope.", sagte Sannie. "Worauf habt ihr denn Lust?"

Sein Vater zuckte bloß mit den Schultern.

"Reis.", antwortete ich stumpf und ließ den älteren Jungen schmunzeln.

"Trockenen Reis wirst du bei uns nicht essen! Ja, wir sind zwei Männer, aber das heißt nicht, dass wir keine bezaubernden Kochkünste haben können.", meinte der Vater und rief seinen Jungen zu sich.

Sannie eilte deshalb auch zu ihm und zeigte mir einen vielversprechenden Daumen nach oben.

"Wird schon!", erwiderte er motiviert.

"Dann will ich auch helfen.", teilte ich ihnen seine Gedanken mit, wurde jedoch abgelehnt.

Wie gemein es war, denn ich mochte es zu kochen. Auch wenn ich mittendrin manchmal fast umkippte, wegen der Wärme.

"Keine Sorge!", rief der andere Jugendliche.
"Darüber solltest du nicht einmal nachdenken müssen. Wir verwöhnen dich hier."

Ich schmunzelte, faltete im Sitzen seine Beine übereinander und hatte meine Ellenbogen an meinen Knien abgestützt, meine Hände lagen an meinen Wangen.

"Ich werde ja fast den ganzen Tag verwöhnt.", grinste ich, spürte es durch meine Wangen selber.

"Nur mein Dad macht mich in letzter Zeit nur runter.", murmelte ich und streckte mich etwas. Ein Seufzen verlieb meine Lippen als ich etwas runter rutschte und meine Beine auf das Sofa hob, meine Füßen über die Armlehne. Meine Hand lang an meinen Bauch meine Augen waren geschlossen.

Ich verspürte den Drang mich auszuruhen. Ich hatte kaum Energie mehr.

"Youngie?"

In Sekundenschnelle öffnete ich meine Augen und zog eine Augenbraue hoch als ich zu ihm sah.

"Ja?", fragte ich und blinzelte ein Paar Mal, da meine Augenlider sich so schwer anfühlten.

"Geh ruhig in mein Zimmer.", meinte der Schwarzhaarige mit dem Rücken zu mir gekehrt.

Vom hinten sah er unglaublich aus. Zum ersten Mal wurde mir klar wie schmal seine Hüfte im Vergleich zu seinen Schultern war.

Schwer stützte ich mich hoch und tappste zu ihm, schlang meine Arme um seine Schultern.

"Ich will immer noch helfen.", meinte ich.

Herr Choi klopfte mir auf die rechte Schulter, war gerade dabei den Reiskocher zu entschlüsseln, während San das Gemüse Schnitt.

"Übernehme das dann Mal. Ich muss kurz jemanden zurück rufen. Yunis Vater."

"Yunho? Du hast endlich einen Spitznamen für meine Freunde!", lachte Sannie und schien glücklich darüber zu sein.

"Für Wooyoung habe ich auch einen! Dieser lautet: dein Freund. Dann adios kiddos ich bin gleich wieder da.", sagte der beschäftigte Familienvater und hielt das läutende Handy an sein Ohr.

Ganz perplex blickte ich ihm hinterher, meine Augen waren geweitet, doch mein Mund geschlossen. Ein großes Fragezeichen war mir auf die Stirn geschrieben, von San ließ ich ab.

"Woher weiß er? Merkt man es so sehr?", fragte ich und sah erneut zu dem Choi.

"Natürlich merkt man, dass wir was haben, Woo.", lächelte er leicht und zog an meiner Nase.

Dies war als liebliche Geste gemeint. Hoffte ich. Hätte er damit andeuten wollen, dass ich eine große Nase habe, hätte ich ihm seine gebrochen.

Ein strahlendes Lächeln legte sich auf meine Lippen. So leuchtend waren sie wie der Anzeiger des Reiskochers, den ich noch schnell anmachte.

"Hast du eigentlich nie Essen mit?"

"Meine Mom macht mir keins mehr, weil ich früher nicht groß essen konnte oder es so wie jetzt vergaß", erklärte ich und sah die Karotten an, die er viel zu groß geschnitten hatte.

Beim Erzählen wanderte ich zum Schneidebrett und schnitt die Teile kleiner.
"Sie meinte es wäre eine Verwendung des Essens und ihrer Zeit. Sie lässt mich nur Geld mitnehmen und morgens werde ich gezwungen meinen Teller aufzuessen. Wie gesagt ich habe einfach nur keinen Hunger, kriege eigentlich nur beim Essen Hunger, falls du verstehst was ich meine."

"Dann mache ich ab jetzt deine Lunchbox. Wollte mir sowieso anfangen eine Brotdose zu machen weil bei uns ist alles Scam.", meinte Sannie und legte seine Stirn an meinem Kopf ab.

"Das brauchst du nicht.", erwiderte ich, mein Blick war fokussiert auf den Spinat, den ich nun schnitt.

Die Bewegung des Messers, das Geräusch wie es auf das Holz auftraf.

Seine Hände, die des Schwarzhaarigen, klopften auf meine Hüfte, griffen sie dann Schwunghaft.

"Siehst du mich eigentlich als deins?"
Etwas zweifelte ich, der Grund war mir unbekannt und zudem war mir nicht klar wieso ich das überhaupt wollte, doch San ließ mich anders fühlen.

"Natürlich, Prinzessin. Wie gesagt ich verliebe mich langsam in dich..."

𝐅𝐄𝐕𝐄𝐑 ❦︎ ᵂᵒᵒˢᵃⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt