Teil 2

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Am Wochenende fingen wir an unsere Sachen zu packen. Es war ein bisschen stressig. Es standen richtig viele Boxen in unserem Gang und im Wohnzimmer. „Lisa, komm, wir müssen gehen!" , hörte ich Mama von unten rufen, als ich noch einmal in meinem Zimmer stand. Alles war leer. Dann ging ich runter und half mit Joel die Kisten in den großen Umzugswagen zu tragen. Sie waren sehr schwer. Angekommen bei Tims Haus, war ich sehr erstaunt, dass es so groß war. Ich hatte es bis jetzt nur auf Fotos gesehen. Es war neu und schön. Ich ging gleich rein und suchte mein Zimmer. Mein Zimmer war groß und der Vorteil war, dass ich mein Zimmer nicht mehr mit Joel teilen musste. Ich schaute aus dem Fenster und ich hatte genau der Blick auf den schönen, großen Garten mit Pool! Ich rannte runter, an den Männern vorbei, die die Kisten trugen und in den Garten. „So toll!" , dachte ich mir. 

Zum Abendessen gab es Pizza. Tim hatte es bestellt, denn alle waren zu müde zum Kochen. Ihr fragt euch jetzt sicher, warum Tim denn so ein großes Haus hat. Er ist ja auch nur Handwerker. Ja, das stimmt, aber seine Großtante starb vor ein paar Monaten und diese war unglaublich reich! Tim erbte ein Teil des Geldes und diese Villa. Die Villa hatte die Großtante von Tim gebaut, konnte aber nur drei Monate drin leben, als sie mit Brustkrebs diagnostiziert wurde. Die Großtante hatte so die Villa an Tim vererbt. Warum, weiß ich nicht. 

Ich schlief soo gut in meinem neuen Bett und in meinem Zimmer. Aufgewacht wurde ich von Joel und nicht gerade nett, ehrlich gesagt. Er stürmte in mein Zimmer und zog mir die Decke weg. Ich war heute Morgen so genervt von ihm. Nach dem Frühstück klingelte es. Es waren wieder die Umzugs-Leute. Sie brachten Mama und Tims Bett. Letzte Nacht hatten sie auf einer Matratze geschlafen. Als sie es aufgestellt hatten, bin ich lieber nach draußen gegangen um meinen Krimi weiter zu lesen. Ich weiß was ihr euch jetzt fragt, nämlich: Warum ich nicht in die Schule gehe. Sorry, dass ich euch das nicht gesagt habe, aber ich habe es vergessen. Ich habe jetzt Osterferien und darum muss ich nicht zur Schule. Immer wenn ich mich irgendwo hinsetzte oder lege (z.B. auf dem Liegestuhl), nehme ich meine Prothesen ab. Es ist immer viel feiner auf einem Liegestuhl zu liegen. Ich laß meinen Krimi weiter. 

Das Leben hat nie ein EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt