Kapitel 81.

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Bella

Als ich mein Schwester fallen sah, schrie ich. Ich schrie mir meine Seele aus dem Leib. Mein Blick hatte ich stur aus den Fenster gerichtet, genau auf die Stelle, die meine Schwester herunter gefallen war. Schnell rannte ich aus der Küche hinaus, an den anderen vorbei, die wissen wollten was passiert war.

"Was ist passiert?" fragte Blanca und wollte mich an meinen Schultern festhalten, aber ich lief einfach an ihr vorbei. Ich war so von meinem Schock gelenkt, dass ich sie alle ignorierte und nur nach draußen rannte. Die Waffe von Cayetana lag auf dem Weg, die ich nahm und schnell zu der stelle lief, an der sie herunter gefallen war. Ich rutschte auf meine Knie und beugte mich mit meinem Oberkörper herunter.

"Bella!" brüllte mein Mann und ich hörte, wie er aus dem Haus hinaus kam. Meine Haare hingen mir in meinem Gesicht. Mit offenen Mund sah ich nah unten und spürte wie sich die kleinen Kieselsteine in meine Haut brannten. Staub wurde aufgewirbelt und nahm mir für einige Sekunden die Sicht auf das, was sich an der Klippe abspielte.

"Caye," flüsterte ich und atmete erleichtert aus, als ich sie an der Klippe hängen sah. Ich beugte mich etwas weiter nach vorne und sah, dass der Typ an ihrem Bein hing. Cayetana sah zu mir hoch und schluckte. Ich wusste, dass sie keine Kraft hatte, aber sie musste durchhalten. Einzelne Wassertropfen fielen vom Himmel und ich fragte mich, ob das schlimmes Karma war.

"Wehe du lässt los!" warnte ich meine kleine Schwester und sah sie Zornig an. Anhand ihres Blickes hatte ich es gesehen, dass sie wirklich eine Sekunde daran gedacht hatte, loszulassen um den ganzen ein Ende zu stützten. Ich reichte ihr die Waffe, die sie gerade noch so nehmen konnte. Ich musste mich auf den Bauch legen und mich etwas zu ihr nach unten beugen, dass sie die Waffe überhaut ergreifen konnte. Cayetana drehte sich nach hinten und zielte auf den Kopf des Mannes, der an ihren Bein hing. Ohne zu zögern drückte sie ab und der Mann fiel die Klippen nach unten. Ich griff nach ihrer Hand, die sie mir entgegen strecken wollte, aber sie rutschte ab, hielt sich mit der anderen Hand an dem Abbruch fest und sah nach unten.

"Lass ja nicht los!" reit ich ihr und sie sah wieder zu mir nach oben. Sie nickte mit dem Kopf, hielt sich mit der anderen Hand wieder an dem Felsen fest. Der Regen wurde schlimmer, dass ich wirklich Angst hatte, dass sie abrutschen wurde und die Klippe nach unten Fallen würde.

"Ich versuche es ja!" schrie sie mich an und ich versuchte nach ihrer Hand zu greifen, die sie mir dan auch reichte, aber durch meinen und ihren Schweiß rutschte sie ab. Mit großen Augen sah ich, dass sie die Waffe losgelassen hatte und nach unten sah.

"Nimm meine Hand!" rief auch mein Ehemann und streckte seine Hand nach seiner Schwägerin aus. Mit zusammen gepressten Zähnen sah sie nach oben und sah abwechselnd nach oben und nach unten.

"Los jetzt!" Maulte ich meine Schwester an und Juan beuge sich immer mehr zu Caye herunter und schnappte sich ihr Handgelenk. Juan zog sie etwas nach oben, dass ich ebenfalls nach ihren zweiten Handgelenk greifen konnte und sie auch nach oben ziehen konnte.  Wir zogen meine Schwester nach oben und sie drehte sich auf den Rücken. So schnell wie möglich rutschte sie weiter weg von der Klippe und atmete schneller. Als sie ein paar Meter von der Klippe gerutscht war, lies sie sich kraftlos auf den Boden nieder. Ihr Brust hob und senkte sich, während ich meinen Mann anblickte, der mich verwirrt ansah.

"Wollte sie etwa-" ich schüttelte meinen Kopf, ohne das er es aussprechen musste. Cayetana wollte sich nicht umbringen. Als sie mich und Blanca in das Haus gebracht hatte, konnte ich mir nicht verkneifen, die Blicke von meiner kleinen Schwester abzunehmen und sah aus den Küchenfenster. Javier kam aus dem Haus gerannt und lief zu seiner Frau.

"Mi vida!" rief er laut und nahm seine Frau in den Arm.

"Mir gehts gut. Mir gehts gut." murmelte meine kleine Schwester immer und immer wieder.

The Deadly Life Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt