Kleine Geschichten

Diebstahl der Pläne

Iris fluchte leise und funkelte wütend das Schloss an, das sich nicht öffnen ließ. Warum funktionierte der Schlüssel denn nicht?! Hat Craine mir etwa den falschen Schlüssel gebracht, fragte sich Iris. Wenn ja, würde sie ihren Partner und Cousin umbringen. Das ganze war hier kein normaler Einbruch, sondern Iris würde Pläne der königlichen Armee stehlen. Eine der gefährlichsten Sachen, die Iris jemals für die Rebellion getan hätte. Und das tue ich nur, damit wir alle in einer besseren Welt leben können, dachte Iris und stochte mit dem Schlüssel in der Tür. " Geh doch auf, du scheiß Tür!", murmelte Iris wütend.

 Und dann öffnete die Tür sich endlich. Iris atmete erleichtert auf und schlüpfte durch die Tür, dabei nahm sie den Schlüssel mit. Iris stellte sich an die Tür und sah sich um. Die Wand und die Decke bestand aus dunklen Ziegelsteinen und der Boden war mit dunklem, samtem Teppich bedeckt. Der Flur wurde von sanft leuchtenden Deckenlichtern beleuchtet und an den Wänden hingen Fotos von verschiedestens Personen und BIlder von Landschaften. Dieser Flur sah luxuriöser aus, als Iris gesamtes Zimmrerr. Sie schnaubte leise. Arrogante Idioten, dachte sie. Sie kramte den Zettel mit der Wegbeschreibung aus ihrer Hosentasche.

Betrete den Notausgang mit dem Schlüssel. Dann stehst du auf einem Flur. Gehe nach rechts, bis du an eine Kreuzung kommst. Dort gehst du links, bei der nächsten Kreuzung gehst du rechts. Dann links, links, rechts und nochmal links. Bei der Tür mit dem Drachengemälde bist du am Ziel, dort befinden sich die Pläne. Gehe den Weg zurück und gehe aus der Tür. Wir treffen uns an Port 6 am Hafen um 12:30 Uhr. Du hast fünfzehn Minuten, danach kommen die Soldaten wieder. Beeile dich und passe auf dich auf.XOXO, Hope

Unter der Beschreibung hatte Hope, Iris ältere Cousine, eine Zeichnung des Gebäudes mit dem Weg und Videokameras eingezeichnet. Iris atmete tief durch. Ich schaffe das, sagte sie sich, bevor sie los ging. Sie brauchte nicht lange um ans Ziel zu kommen, aber der Weg dahin war gruselig, niemand war da und eine gruselige Stille lag über den Räumen. Iris öffnete mit dem Schlüssel die Tür. Sie grinste und schlüpfte in den Raum. Auf dem Schreibtisch lagen mehrere Papiere. Selbstsicher grinste Iris und schnappte sich die Papiere. Das war ja schon zu einfach...warum hatte sie sich so viele Sorgen gemacht? Sie ging aus dem Raum und schloss die Tür ab. 

Dann drehte sie sich um und das selbstsichere Lächeln fiel von ihren Lippen. Vor ihr standen mehrere grimmig aussehene Männer in Rüstungen, die ein Schwert auf sie richteten. An der Spitze stand ein Mann mit braunen Haaren und dunklen, aufmerksamen Augen. Auch er hatte sein Schwert auf Iris gerichtet. Vor lauter Schock fielem Iris sowohl die Papiere, als auch der Schlüssel aus der Hand. Mit geweiteten Augen starrte sie die Soldaten an. Warum waren die hier? Hope und der Rest hatten doch gesagt, dass sie die ablenken würden, damit Iris die Pläne klauen könnte! Ging es den anderen gut? "Darren, das ist ein Kind!", sagte ein junger Soldat schockiert. Der Mann mit den dunklen Augen nickte leicht und nahm sein Schwert runter. "Ich weiss.", murmelte er und sah Iris nachdenklich an. Iris wich langsam zurück. Sie konnte nicht mehr denken, sie stand unter Schock. Was sollte sie tun?! Darren schüttelte seinen Kopf und winkte mit seiner Hand, daraufhin nahmen die anderen auch ihre Schwerter runter. "Wie alt bist du?", fragte ein anderer Soldat mit rötlichen Haaren, der in seinen Dreißigern war. "Vierzehn.", sagte Iris. "Oh mein Gott.", hauchte ein Soldat mit dunkler Haut. "Unser Spion hat nicht erzählt, dass die Rebellen ein Kind schicken.", sagte Darren verärgert. Er musterte Iris und streckte seine Hand aus. "Was machen sie hier?", piepste Iris. Der Mann mit den rötlichen Haaren sah sie mitfühlend an. "Sieht so aus, als wenn irgendjemand dich verraten hat."