Sie sammelte sich wieder und erzählte weiter.
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>Ich hörte wie sein flehen abrupt abbrach, und stattdessen Stille die Luft erfüllte. Kein Mucks war im Haus zu hören, sogar den Atem hatte ich angehalten. Nach einer gefühlten Ewigkeit traute ich mich endlich mich zu entspannen und Luft in meine Lungen zu lassen. Ich schlug vorsichtig meine Bettdecke zurück, und verließ so leise ich konnte mein Zimmer. Im Schneckentempo schlich ich zu dem Raum in dem das Meeting bis vor ein paar Minuten noch stattfand, darauf bedacht keinen Mucks zu machen. Dort angekommen stockte mir der Atem. Durch die offenen Türen war der gesamte Raum zu sehen. Zu sehen war ein einziges Schlachtfeld. Es gab nicht eine saubere Fläche mehr. Es war alles rot, als hätte jemand mit Farbe herumgesprüht. Doch es war keine Farbe. Es war Blut. Es war das Blut der Männer die noch vor ein paar Stunden quicklebendig auf ihren Stühlen gesessen sind. Überall waren Körperteile, einige sauber abgetrennt, andere zerfetzt, und wieder andere hingen noch am Körper der Toten, nur durch die Adern noch verbunden. Aber eines hatten alle gemeinsam. Der kopf jedes einzelnen Mannes aus diesem Raum wurde sauber vom Körper abgetrennt und auf den Tisch gestellt, mit dem Gesicht zur Türe. Ich blickte direkt in ihre toten Augen, nicht in der Lage den Blick abzuwenden. Ich zwang meinen Körper sich zu bewegen, und lief zu dem Stuhl wo vor ein paar stunden noch mein vate5r saß. Auf dem Weg dorthin hörte ich ein platschen, und als ich zu meinen Füßen sah wurde mir klar wieso. Der orientalische Teppich meines Vaters war getränkt mit Blut. Ich war wie gelähmt, so als würde mein Hirn einfach nicht verarbeiten können was meine augen sahen. Ich setzte meinen weg zum stuhl meines Vaters fort, fast wie ferngesteuert. Dort angekommen drehte ich mich um und sah das ganze Ausmaß. Das gesamte zimmer wurde verwüstet und zerstört. Urplötzlich wurde mir übel und ich drehte mich weg. Und dann sah ich ihn zum ersten mal. Deinen Vater. Er stand direkt hinter der Leiche meines Vaters und sah mich kalt an. Doch im nächsten Augenblick änderte sich sein Gesichtsausdruck. Er wurde weich. Keiner von uns beiden sagte ein Wort, und nach einer Weile fasste er sich, kam zu mir und drückte mir ein Tuch vor den mund. Mir wurde schwarz vor augen, und als ich wieder aufwachte war ich in einem vollkommen fremden Zimmer. In seinem Zimmer. Er hatte beschlossen mich zu verschonen, die erste Person in seinem ganzen Leben. Was dann passierte ist sehr vorhersehbar. Ich lernte die Organisation kennen die er und sein Freund gemeinsam aufgebaut hatten, wir verliebten uns, und eines Tages wurde mir direkt nach dem Aufstehen übel. Ich machte einen Test, und er war positiv. Dein vater war ganz aus dem Häuschen, du warst sein kleines Wunder. Er war es auch der deinen Namen aussuchte< Unter Tränen lächelte sie mich an. Zaghaft lächelte ich zurück. >Cansu bedeutet so viel wie Reinheit, denn das warst du für ihn. Rein, unschuldig und unbefleckt von der Bosheit der Menschen. Als er seinem Freund davon erzählte riet dieser ihm sein Kind wegzugeben, es woanders und in Sicherheit aufwachsen zu lassen. Doch er hatte eine andere idee. Er wollte aus dem Geschäft aussteigen und ein normaler Vater für dich sein. Doch insgeheim wusste er wohl dass aus diesem Traum nichts werden würde, denn sobald ich hier Fuß gefasst hatte, immer noch hochschwanger mit dir, verschwand er spurlos, nichtmal sein Freund hatte etwas von ihm gehört. Ich brach den Kontakt mit ihm ab, es war sicherer für dich ohne den Einfluss dieser welt aufzuwachsen, dein Vater hätte es sich so gewünscht. Doch nach und nach ging alles den Bach runter. Ich verlor meinen Job, wurde krank, und nun sind wir hier< Sie atmete aus, so als hätte sie diese Erzählung erschöpft. Ich sagte nichts, ich wusste nicht was. Da lächelte sie wieder und wischte sich die Tränen weg. >So cansu. Nun habe ich dir mein Geheimnis erzählt. Jetzt bist du dran. Was ist dein Geheimnis?<
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In einer Welt voller Mörder (ABGEBROCHEN)
AdventureBisher dachte Cansu immer dass sie ein normales Mädchen ist und ein stinknormales, langweiliges Leben haben wird. Jedoch ahnt sie nicht dass jemand anderes mit ihr vorhat. Etwas großes. In beinahe völliger Unwissenheit lebt Cansu ihr Leben bis sich...