Kapitel 3

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Dead or Alive - you spin me round

Die Schule verlief ereignislos. Joe entdeckte Jason am Vormittag nirgends. Das war ihr nur Recht. Sie wusste ohnehin nicht genau wie sie ihm gegenüber treten sollte. Schon gar nicht nach dem Abend mit Eddie. Sie fühlte sich seltsam. Eddie und sie konnten sich nicht mehr ausstehen. Er ließ eigentlich keine Situation aus um ihr zu zeigen wie sehr er sie verachtete, trotzdem lag gestern etwas in seinen Augen, das sie nicht einordnen konnte. Vielleicht wollte sie es auch nicht. Sie rang selber mit ihren Gefühlen zu ihm, die sich seit gestern seltsamerweise verändert hatten. Sie begann ihn wieder zu mögen. Nicht so wie früher, um Gottes Willen! Dafür war zu viel passiert, aber... sie hasste ihn nicht mehr und das war komisch. Lautes Gelächter riss sie aus ihren Gedanken und zu ihrer Überraschung hüpfte ihr Herz als sie Eddie erblickte, der ihr mit Dustin und Mike entgegen kam. 

"Hi!" grüßte sie lächelnd. Eddie blieb verdutzt stehen.

"Kann ich dir irgendwie behilflich sein, Prinzessin?" Seine Stimme triefte vor Verachtung und Joe merkte, dass ihr die Röte ins Gesicht stieg. Sie verfluchte sich innerlich für ihre Dummheit, dass Eddie seine Haltung zu ihr verändert hätte. Das musste gestern nur am Gras gelegen haben. Schnell rang Joe ihre Fassung zurück und straffte die Schultern. Sie warf Eddie einen kühlen Blick zu und hob die Hand.

"Mit dir habe ich nicht gesprochen, Munson." Seine Augen blitzten angriffslustig auf. "Dustin, ich habe noch das Geld für die Pizza gestern... Gibst du das deiner Mom zurück?" sie zog die Scheine aus der Hosentasche und reichte sie ihm. 

"Ja... vielleicht behalte ich sie auch einfach." grinste Dustin. "Dann kann ich mir den neuen Superman Comic holen!" Joe drehte Eddie demonstrativ den Rücken zu. Sie spürte seine Blicke in ihrem Rücken und ihr wurde heiß. 

"Tu das, ich verrate dich nicht." antwortete sie lachend. 

"Ich habe gehört die Partyvorbereitungen sind in vollem Gange. Ich hoffe, wir sehen uns da, Prinzessin." sagte Eddie hinter ihr. Das letzte Wort klang wie eine Beleidigung. Joe warf ihm nur einen kurzen Blick zu und setzte ihren Weg fort ohne ihm zu antworten.

***

Joe bereitete sich für die Party vor. Selbst, wenn sie Streit mit Jason hatte, wollte sie dort hin gehen. Wenn auch nur um ihn vorzuführen, weil sie beschlossen hatte sich nicht mehr alles gefallen zu lassen. Sie zog ein kurzes schwarzes Kleid an und schminkte sich. Immer wieder wanderten ihren Gedanken zu der Begegnung mit Eddie. Tränen der Wut schossen ihr in die Augen, wenn sie daran dachte, weil sie es noch nicht geschafft hatte, die neuen verwirrenden Gefühle wieder in die alte Schublade zu verfrachten.

„Josephine, Telefon für dich!" rief Joes Mutter und sie stürmte aus dem Zimmer nach unten.

„Hallo?" meldete sie sich atemlos.

„Hallo Prinzessin, hattest du einen schönen Tag?" Eddie klang aufgedreht.

„Eddie? Was willst du?" fragte sie abwehrend und er lachte nur.

„Autsch. Ich dachte wir wären uns wieder näher gekommen. Tja, so kann man sich täuschen." bemerkte er. Joe war heilfroh, dass er nicht sehen konnte, dass sie rot wurde. Trotzdem stieg wieder die Wut. Weshalb hatte er sie heute dann so behandelt?

„Sag schon, warum rufst du an?" drängte sie ihn.

„Ich wollte wissen, ob ich dich zur Party fahren soll." stammelte er. „Ich lass dich natürlich auch ne Ecke vorher raus."

„Warum? Weil die Prinzessin nicht mit dem Freak gesehen werden soll?" entgegnete Joe sarkastisch.

„Weißt du, wir reden immer nur über deinen Ruf. Hast du schon mal daran gedacht, dass ich auch einen Ruf zu verlieren habe? Das passt mir nicht so in den Kram, dass du so viel Aufmerksamkeit auf mich ziehst."

love like a hellfire [Eddie Munson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt