22. Disagreement

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Jisung

"Minju ich wollte noch was mit dir besprechen, unter vier Augen", unterbricht Minho Minju, die uns gerade Liebesgeschichten aus ihrer Jugend erzählt. Die übrigens zum teil echt amüsierend sind. Vor allem die wo ihr einer Freund ihr einfach einhundert Muffins gebacken hat, weil das ihre Lieblingszahl ist. So ein Freund hätte ich ja auch gerne, der mir einhundert Käsekuchen bäckt. Das wärs ja mal!

"Was denn?".
"Komm einfach kurz mit. Han du bleibst hier sitzen".

Kurz wirft er mir einem strengen blick zu, ehe er mit Minju in einen angrenzenden Raum läuft, wahrscheinlich das Lager oder sowas ähnliches.
Na das muss ja was privates sein...

Theoretisch kann ich an der Tür lauschen- wobei lieber nicht. Sowas endet nie gut, es gibt genug Filme als beweis. Hinterher werde ich in einem Keller von Minho oder so eingesperrt, hab ich jetzt nicht so Lust drauf.
Auch wenn es mich echt interessiert, aber nein nein.

Deswegen bleibe ich brav auf der Kiste hinter der Kasse sitzen und esse weiter mein stück Käsekuchen. Mit den Augen schaue ich mich nochmal, wie beim ersten mal in dem kleinen Geschäft um.
Es ist irgendwie echt süß hier und man merkt das es kein typischer Supermarkt ist, denn überall stehen Blumen oder ein wenig Dekoration, was das ganze viel gemütlicher macht. Welt der Wunder halt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen die beiden wieder, Minho ist eindeutig ziemlich aufgebracht und Minju sieht auch nicht gerade begeistert aus.

"Ich bin viel zu alt für sowas".
"Es ist zu deiner Sicherheit Mama! Wie oft denn noch?!".

"Ich bin ein freier Mensch Lee Minho. Jetzt verschwinde und rede nie wieder in so einem Ton mit mir!".

"Meine fresse bist du stur! Noch schlimmer als Lisa! Komm Jisung."

Ohne noch ein weiteres Wort rast Minho aus dem Geschäft, das ich bis gerade noch so bewundert habe. Verwirrt sehe ich ihm nach und dann zu Minju, die sich wieder zu mir hinter die Kasse setzt.

"Nur eine Meinungsverschiedenheit. Passiert öfters, mach dir keine sorgen. Geh ihm lieber nach sonst musst du laufen", lächelnd blickt sie mich an.

Ich stehe auf und verbeuge mich kurz.

"Ich hoffe wir sehen uns nochmal Minju, vielen dank für den Kuchen", kurz erwidere ich ihr lächeln, folge dann aber schnell Minho nach draußen. Dieser steht noch an seinem Auto und zündet sich gerade eine Zigarette an.

"Das ist ungesund das weißt du oder?".
"Alkohol ist auch ungesund, trotzdem trinkst du ihn".

Da ist was dran- trotzdem. Da ist schon ein unterschied irgendwie... aber gut, diese Diskussion fange ich jetzt mal nicht an.

"Was war gerade mit Minju?", ich stelle mich neben ihn und lehne mich ebenfalls ans Auto, während ich fragend zu ihm sehe.

"Nichts alles gut, sie ist nur unglaublich stur. Befass dich nicht zu sehr damit. Kümmer dich lieber um deine eigenen Angelegenheiten".

"Du kannst auch ganz schön stur sein".

"Ach? Meinst du?", schmunzelnd stellt er sich vor mich. Er kommt mir etwas näher indem er eine Hand am Auto abstützt und sich zu mir beugt.

"Und wie ich das meine. Ich kenne dich schon etwas um das zu beurteilen".

"Mhh na wenn das so ist Officer Han, anscheinend magst du die Seite aber, nicht?". Grinsend kommt er mir noch etwas näher.

"Wer weiß, selbst wenn würde ich es nicht zugeben".

"Ich weiß es sowieso Han, also brauchst du nichts zugeben", gerade will der ältere seine Lippen auf meine legen, schnell reagiere ich aber und befreie mich aus seiner falle, indem ich zur Seite gehe.

"Nanana vergiss es, du riechst nach Zigarette, also schmeckst du bestimmt auch danach. So küss ich dich ganz bestimmt nicht. Erst wenn du geduscht und zähne geputzt hast".

"Mein Gott bist du empfindlich. Schlimmer als Minju".

Augenverdrehend macht er seine Zigarette aus und steigt dann ins Auto. Ich selbst steige auf der Beifahrer Seite ein.

Die fahrt über ist es ziemlich ruhig, was ich irgendwie eigenartig finde.
Ist er jetzt schon wieder sauer nur weil ich rauchen ekelhaft finde?
Er ist sowas von stur... zumindest weiß ich jetzt woher er das hat..

Auch wenn ich immer noch nicht zu hundert Prozent weiß ob Minju jetzt wirklich seine Mutter ist, das sollte ich auf jeden fall nochmal ansprechen.

(...)

Wieder zuhause angekommen ist das erste was Minho tut sich was gemütliches anziehen und dann in den Keller zu verschwinden. Ich für meinen teil ziehe mir auch was gemütliches an und mache mir dann erstmal einen Kaffee.

Das gerade war schon eine interessante Nummer.

Aber trotzdem möchte ich immer noch wissen worum es ging, und ob die beiden wirklich verwandt sind und was diese Lisa damit zu tun hat-

Argh.. so viele fragen.

Seufzend rühre ich durch meinen Kaffee und starre dabei gedankenverloren durchs Fenster.
Irgendwie ist das alles eigenartig. Die komplette Situation.
Hier mit Minho zu sein ist fast schon surreal. Als läge ich im Koma und würde mir das bloß vorstellen..

Aber stellt man sich nicht eigentlich dann immer was schönes vor? Ich meine hier mit Minho zu sein ist wunderbar- wobei ich das niemals laut zugeben würde. Obwohl ich schön länger davon träume diese Sachen mit dem älteren zumachen, naja mein zwanzig jähriges ich stellt es sich vor. Was leider irgendwie jetzt wieder meint rauskommen zu müssen. Deswegen an sich hier alleine mit Minho zu sein ist wunderbar.

Aber ich vermisse meine Freunde... Lix, Innie, Minnie... selbst Chan vermisse ich...

Wieder seufzend nehme ich ein großen schluck von meinem Kaffee, ehe ich zu Minho in den Keller gehe. Vielleicht hilft arbeiten gegen Kummer und die Gedanken in einem Kopf.

Unten angekommen bemerke ich Minho wie dieser wieder irgendwas an seinem PC tut, kurz sieht er zu mir, dann aber wieder konzentriert nach vorne auf seinen Bildschirm.

Ich für meinen teil setzte mich an den PC, an dem ich schon gestern gearbeitet habe.

Na dann mal ran an den Speck.

𝚃𝚛𝚊𝚙𝚙𝚎𝚍 |ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍ Pausiert!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt