Kapitel 8 Die erste Nacht

197 12 3
                                    


Tutor kann Yim genau ansehen, wie unwohl er sich fühlt mit ihm alleine im Schlafzimmer zu sein.

Sie saßen noch alle gemeinsam am Pool und schlürften einen Abschiedscocktail.

Und Yim trank so unglaublich langsam.

Zee und NuNew verabschiedeten sich als erstes Paar.

NuNew wirkte den ganzen Abend lang noch ziemlich ruhig. Er ist ja sonst schon eher der ruhige Typ, aber jetzt umgab ihn noch ein Schleier der Ferne.

Als schwebte er innerlich in einer anderen Welt.

Als wolle er nicht an diesem ihnen vorgeschriebenen Ort sein.

Und Zee kam damit nicht gut klar.

Er wirkte unruhig und war ständig dabei, NuNew in ein Gespräch verwickeln zu wollen.

Max und Nat saßen ausnahmsweise neben einander.

Und Max Blick war stets gerichtet auf seinen erzählenden und wuselnden Nat.

Nat war sehr gut drauf und versuchte, alle zum Lachen zu bringen.

Dass sein Freund NuNew sichtlich angeschlagen war, schien ihm nicht entgangen zu sein.

Und so kompensierte er seine Hilfslosigkeit mit dem Streben nach allgemeinem Amüsement.

Diese Kameras überall erlaubten es ja kaum, ein privates Gespräch zu führen.

Sonst hätte er einen Spaziergang mit NuNew unternommen.

Aber so blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Freund aufmuntern zu wollen.

Und während Tutor sich von Nat köstlich unterhalten ließ, wirkte Yim immer nachdenklicher.

Er war noch nie alleine mit Tutor in einem Schlafzimmer.

Eine gemeinsame Nacht.

Und als er eine Sachen vorhin auspackte, fühlte er ein wildes Kribbeln im Bauch.

Die romantische Atmosphäre entging ihm nicht.

Und dieses große Himmelbett ließ seine Gedanken Karussell fahren.

Sie werden nebeneinander schlafen.

Er wird mit Tutor in einem Bett liegen.

Und während Yim an seinem Cocktail lediglich nippte, wünschte er, die Zeit anhalten zu können.

Als dann auch noch Max und Nat beschlossen, schlafen zu gehen, fühlte Yim die pure Aufregung in seinem Körper aufsteigen.

Er beobachtete, wie die beiden offensichtlich Verliebten Hand in Hand in die Villa schlenderten und überlegte, wie er bloß unauffällig bleiben könnte.

Tutor schaute auf sein leeres Glas und dann auf das noch dreiviertel gefüllte von Yim.

„Wollen wir auch rein gehen?", fragte er vorsichtig und traute sich nicht in Yims angespanntes Gesicht zu schauen.

„Du kannst ja schon vorgehen, ich trinke noch aus!", erwiderte Yim wie aus der Pistole.

„Aber das könnte bei deiner Trinkgeschwindigkeit ziemlich lange dauern. Ich möchte dich hier nicht alleine sitzen lassen mitten in der Nacht!", erklärte Tutor sanft.

Und Yim konnte sein Lächeln nicht unterdrücken.

Wie fürsorglich.

„Du kannst dein Cocktail ja mitnehmen", schlug Tutor vor.

Und Yim erschrak, als er sich von Tutors Katzenaugen ertappt fühlte.

Er sieht nur so gut aus.

Und eben noch schaute er doch gar nicht in seine Richtung.

FANFICTION Wenn es einfach geschiehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt