Kapitel 6

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Mötley Crüe - looks that kill

Für den Abend war Joe mit Steve und Robin im Hideout verabredet. Große Lust hatte sie aber nicht, denn ihr war klar, dass zumindest Robin ausführlich über die Party reden wollen würde.  Joe stand vor der Bar und atmete tief durch, bevor sie den schummrigen Raum betrat. Es war noch mäßig besucht, da der Abend noch relativ jung war. Die Jukebox lief und Joe entdeckte Steve, wie er drei Gläser Bier zu einem Tisch balancierte. Sie lief auf ihn zu und küsste ihn zur Begrüßung auf die Wange. Joe nahm ihm ein Glas ab und setzte sich zu Robin an den Tisch, die schon freudig nach dem Bier in Joes Hand griff. 

"Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht. Du warst gestern so schnell weg." sagte Steve, nachdem sie sich zugeprostet haben und alle einen Schluck getrunken haben. Joe lehnte sich Stirnrunzelnd auf ihre Hand.

"Dir ist schon klar, dass meine Eltern in Besitz eines Telefons sind? Du hättest mich auch einfach anrufen können." stellte Joe klar. Steve kratzte sich über das Kinn.

"Wir dürfen bei Family Video keine Privatgespräche führen." antwortete er und scannte den Raum nach seiner nächsten Abfuhr.

"Ich werde dich das nächste mal daran erinnern, wenn du wieder einen Pep Talk brauchst, weil Heidi Williams den Laden betreten hat." neckte sie ihn und Steve warf eine Erdnuss nach ihr. Robin rutschte schon ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her und Joe seufzte. Das Verhör konnte beginnen. "Na los, Robin. Frag schon." 

"Warum bist du gestern so plötzlich verschwunden?" platzte es aus ihr heraus.

"Du hast mich mit Eddie Munson 7 Minuten in die Hölle geschickt. Er hat mich beleidigt und ich hatte genug von der Party. Ich bin nach Hause gelaufen." Zumindest der letzte Satz entsprach zum Teil der Wahrheit. Joe nahm noch einen Schluck von ihrem Bier und kramte nach ihrer Zigarettenpackung. Robin schürzte die Lippen.

"Bist du dir sicher? Eddie ist nämlich direkt nach dir verschwunden. Hat er dich nicht vielleicht gefahren?" hakte sie nach und ließ ihre Augenbrauen auf und ab tanzen. Joe zog die Antwort in die Länge, indem sie erst einen tiefen Zug von ihrer Zigarette nahm und den kräuselnden Rauchschleier ihrer Glut beobachtete. Sie überlegte, wie viel sie den beiden verraten wollte und begann erstmal harmlos:

"Er hat mich gefahren, aber ich bin die andere Hälfte gelaufen." 

"Warum?" schoss Robin direkt hinterher. Steve schüttelte über Robins Neugier den Kopf und lehnte sich zurück. Er war genauso neugierig, konnte sich aber noch zügeln.

"Weil... ich laufen wollte." lautete Joes schwache Antwort und Steve lachte auf und lehnte sich zu Joe. Er stieß sie mit der Schulter an.

"Dir ist schon klar, dass ich genau sehen kann, wann du lügst, oder?" bemerkte er und Joe stützte den Kopf in beide Hände. 

"Ist ja gut, ich habe es ja verstanden." brummte sie und nahm eine großen Schluck Bier. "Er hat mich gefahren, aber er wollte dass ich mit zu ihm komme. Wir haben uns gestritten, wie immer eigentlich, und dann bin ich ausgestiegen und den restlichen Weg nach Hause gelaufen." Joe entschied sich für die wahrscheinlichste Variante der Geschichte. Es war ihr unangenehm die Wahrheit laut auszusprechen. Das machte alles so echt. 

"Ich wusste es! Siehst du, ich habe es dir gesagt!" rieb Steve Robin unter die Nase. "Die zwei haben überhaupt nicht geflirtet! Du schuldest mir 20 Dollar!" rief er schadenfroh aus jauchzend aus. Joe blickte verständnislos zwischen ihren Freundin hin und her. 

"Echt jetzt? Ihr habt gewettet?!" fragte sie fassungslos.

"Robin war felsenfest davon überzeugt, dass du mit Munson geflirtet hast und dass ihr zusammen abgezogen seid um übereinander herzufallen. Ich hab ihr gesagt, dass du ihn ja nicht mal mit der Kneifzange anfassen würdest." erklärte Steve und Joes Wangen röteten sich. Wenn sie nur wüssten, wie nah Robin mit ihrer Vermutung lag. Robin legte den Kopf schief.

love like a hellfire [Eddie Munson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt