Kapitel 32

20 6 2
                                    

Tiara King
By LuanaWhite

Ich freute mich, dass es heute mit unserem Frauentag geklappt hatte. Madison war kurz dabei gewesen abzusagen, dabei veranstalteten wir das hier hauptsächlich für sie. Doch mit Freya's Hilfe konnten wir sie überzeugen doch mitzukommen, und zusammen mit der Meerjungfrau Nori saßen wir nun in einem Restaurant zum Mittagessen.

"Wie geht es dir, Nori? Hat's du dich inzwischen gut in der Villa eingelebet?" fragte ich sie um ein ungezwungenes Gespräch anzufangen, wobei sie sofort zu strahlen begann.

"Mir geht es sehr gut, danke. Ich fühle mich in der Villa richtig zu Hause. Enzo, Philipp und Madison haben mich sehr lieb aufgenommen." erzählte sie und Freya grinste Nori schief an.

"Und wann passiert mal was zwischen dir und Enzo?" fragte sie gleich nach und Nori wurde rot.

"Ich weiß nicht, was du meinst." meinte die Meerjungfrau schüchtern und lächelte mich weiter an.
"Wie läuft es mit deiner Tochter und deinem Ehemann?" erkundigte sie sich interessiert.

Nori und Enzo? Das hatte ich ja gar nicht gewusst! Wieso erfuhr ich solche Details immer als letztes?
"Bei uns läuft alles prima. Vor allem seit Jonas mehr zu Hause ist. Auch Zara wirkt jetzt wieder viel glücklicher.

Aber denke nicht dass wir nicht bemerken wie du abkenkst, Nori. Wir sind unter uns, da kannst du doch ganz offen sprechen." meinte ich und sah dann zu Madison, die gar nicht richtig hier wirkte. Was war nur los mit ihr?

Aber Nori im Gegenteil schien immer verlegener zu werden.
"Nun ja, wir hätten uns fast geküsst aber Philipp ist nach Hause gekommen und ja ich mag Enzo schon gerne. Aber vielleicht ist das ja auch nur einseitig. Also ja." meinte sie etwas schüchtern.

Währenddessen sah Freya besorgt und irritiert zu Madison.
"Wieso sagst du denn gar nichts? Was ist denn los Madison? Dieser Tag sollte auch eine Ablenkung für dich sein." fragte die Werwölfin nach.

Madison sah uns alle drei entschuldigend an. "Tut mir leid. Ich stehe etwas neben mir." erklärte sie und wandte sich dann auch Nori zu, die ja quasi ihre Mitbewohnerin war und es ging bei unserem Gespräch ja auch um ihren Ziehvater.

Irgendwie war das schon ulkig, denn Enzo wirkte nicht viel älter als Madison und Philipp. Aber von Freya wusste ich, dass Werwölfe nicht mehr alterten wie Menschen, solange sie sich regelmäßig verwandeln würden.

"Es sieht ein Blinder dass Enzo auf dich steht, Nori. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern wann er zuletzt mit einer Frau zusammen war. Was dies anbelangt ist er sehr einsam. Als unser Rudel verschwunden war, war er völlig mit seinen Nerven am Ende und hat sich die Schuld gegeben. Aber seit dem du in sein Leben getreten bist, lächelt er wieder. Er wirkt glücklicher und das nur dank dir." erklärte sie und das war wirklich lieb. Und ich sah auch wie viel Nori das bedeutete.

"Danke Madison, das ist sehr lieb. Mal sehen, was passiert. Ich habe ihn auf jeden Fall sehr sehr gerne." bedankte sich Nori und trank einen Schluck.

Freya sah Madison allerdings weiter besorgt an. "Und du willst uns nicht erzählen, was dich bedrückt Madison? Wir sind Freundinnen und für dich da." bat sie die Werwölfin nochmal sanft.

Da hatte Freya vollkommen recht. Vielleicht fanden wir Frauen ja zusammen eine Lösung für ihr Problem. Madison sah uns nachdenklich an.

"Ich habe mich geprägt. Auf diesen Höllenhund von dem ihr bestimmt schon gehört habt. Naja Philipp kann ihn nicht ausstehen. Gestern habe ich allerdings die Nacht mit Hayden verbracht, wenn ihr versteht was ich meine.

Ich weiß nicht was ihm das bedeutet, ob das eine einmalige Sache war oder nicht. Und ich hatte mit Philipp heute morgen deshalb einen riesen Streit. Ich kann doch auch nichts dafür dass ich geprägt wurde. Was soll ich machen? Diese Gefühle sind so stark, dass ich sie nicht ignorieren kann, aber Phil scheint das nicht zu verstehen. Ich weiß dass er sich nur Sorgen macht, aber was soll ich tun?

Soll ich auf Ewig unglücklich sein, damit mein Bruder beruhigt ist, oder soll ich meinen Gefühlen nachgeben und riskieren dass ich ihn verliere? Ich fühle mich so verloren. Egal was ich auch tue, mein Leben wird nie wieder so sein wie es mal war." erklärte Madisons uns, während ihr Tränen in die Augen stiegen. Oh scheiße, das war wirklich ein krasses Problem.

Nori streichelte Madison tröstend über den Rücken und Freya sah sie mitfühlend an. "Ach Süße, ich kann mir vorstellen, dass das schwierig ist. Aber versetzt dich auch mal in die Lage deines Bruders. Er sorgt sich um dich und er war all die Jahre der wichtigste Mann in deinem Leben und plötzlich ist das vorbei.

Er denkt sicher, dass du ihn nicht mehr brauchst. Er hat einfach Angst. Vielleicht findest du einen Weg ihm diese Angst zu nehmen und ihm zu zeigen, wie wichtig er dir immer sein wird auch trotz dieses Hayden's. Er liebt dich und Familie ist wichtig." versuchte Freya ihr zu erklären und ihr einen Rat zu geben.

Madison wirkte nachdenklich. Ich hatte keine Geschwister und wusste deshalb auch nicht wie das war. Meine Eltern hatten Jonas damals erst kennen gelernt, als es richtig ernst wurde. Naja sie hatten ihn sofort in ihr Herz geschlossen.

"Das versuche ich ja. Naja, aber vielleicht war das mit Hayden ja auch eine einmalige Sache. Er war so komisch wie wir uns verabschiedet hatten." erzählte sie uns weiter.

Es war für Madison schon schwer genug mit ihrem Bruder, aber das auch noch. Sie tat mir wirklich leid. Ich hoffte für sie, dass das alles gut ausging.
"Ach Madison, Kopf hoch. Ich bin sicher dass dieser Kerl dir auch verfallen ist. Wie denn auch nicht? Du bist eine tolle Frau. Das mit Philipp wird sich schon regeln, da bin ich sicher. Und außerdem hast du auch uns. Wir sind immer für dich da." versuchte ich ihr dann auch etwas gut zuzureden.

Sie durfte nicht alles so schwarz sehen. Sie hatte Freunde und Familie die sie liebten und ich war sicher dass sie wieder zu sich zurück finden würde. Ich hatte zwar keine Ahnung von diesem Prägungsding, aber wenn dieser Hayden auch etwas für sie empfand, würde alles gut werden. Das hoffte ich zumindest für sie.

Cursed Beings - Los Angeles Teil IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt