Seit eineinhalb Stunden liege ich wach im Bett. An Schlaf war für mich nicht mehr zu denken, nachdem Delia angefangen hatte zu weinen. Babys haben eben andere Zeiten zum essen als wir. In Ruhe habe ich sie an meine Brust gelegt und gestillt, während Demetri weiter geschlafen hatte.
Dass er davon nicht wachgeworden war, hat mich schon überrascht. Aber nach mehr als tausend Jahren wieder zu schlafen, muss sehr intensiv sein. Gewiss schläft er deswegen immer noch. Die ganze Zeit über bin ich am überlegen, ob ich meine Gabe zurückziehen soll, doch genieße ich es auch ihn so zu sehen.
Demetri liegt mit dem Kopf zu mir gerichtet, was es für mich noch einfacher macht, ihn zu beobachten. Jetzt weiß ich wie es ihm immer ging, wenn er mir beim schlafen zugesehen hatte. Langsam hebt und senkt sich sein Brustkorb bei jedem Atemzug, was eine beruhigende Wirkung auf mich hat.
Niemals hätte ich mal gedacht, dass ich ihm beim schlafen zusehen könnte. Diese Möglichkeiten hätte ich nie in Betracht gezogen. Ich dachte immer, wenn ich ein Vampir werde, ist alles vorbei. Ich werde nie wieder wissen, wie es ist, ein Mensch zu sein.
Und jetzt habe ich diese Chance bekommen und kann sie sogar mit anderen teilen. Das erfüllt mich mit so viel Freude. Ich kann diese besondere Gabe mit anderen teilen, etwas schöneres gibt es doch gar nicht.
Sachte hebe ich meine Hand und streiche Demetri über seine Wange. Sie fühlt sich immer noch eiskalt an, dennoch ist sie so weich, dass ich meine Hand am liebsten nie wieder zurückziehen wollen würde.
Es kommt mir so surreal vor, dass ich wieder bei ihm bin und das alles nun ein Ende hat. Dass ich mit unserer Tochter neben ihm liege und über seine Wange streiche, danach habe ich mich die letzten Monate immer gesehnt.
Leise grummelt Demetri vor sich hin. Ein leichtes Schmunzeln umspielt dabei meine Lippen. Langsam regt er sich und öffnet seine Augen. Unsere Blicke finden wie Magnete sofort zueinander.
"Guten Morgen.", schmunzele ich flüsternd. Demetri scheint für einen kurzen Moment noch vollkommen benommen zu sein.
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My Heartbreaker / ABGEBROCHEN
FanfictionFortsetzung von My Soulmate "Er hat sie so fest an sich gepresst und so leidenschaftlich geküsst. Und als er mich gesehen hat, hat er kein bisschen Reue gezeigt. Er- er be-bereut- e-es nicht!" Erneut fange ich an laut zu schluchzen und kralle mich...