Kapitel 7

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Tears for Fears, Dave Bascombe - head over heels


Joe verbrachte den gesamten Sonntag zu Hause mit ihrer Familie. Sie erledigte ordentlich ihre Hausaufgaben. Sie half ihrer Mutter im Garten und reparierte ihr Fahrrad. Ohne Jason war sie wieder auf den Drahtesel angewiesen. Bevor Joe am Abend schlafen ging, las sie noch eine Weile. Für ihre Verhältnisse ging sie sehr früh ins Bett, aber die letzten Tage zerrten an ihr.

Mitten in der Nacht wurde Joe von einem stetigen Klopfen geweckt. Sie drückte sich das Kissen über die Ohren. Nichts war ihr heiliger als Schlaf. Als das Klopfen nicht aufhörte, hob Joe den Kopf und sah zu ihrem Fenster. Es gab nur eine Person, die das sein konnte. In ihrem Leben gab es auch nur eine Person, die verrückt genug gewesen war auf die Garage zu klettern um heimlich bei ihr einzusteigen. Eddie. Sie stieg aus dem Bett und öffnete das Fenster.

"Eddie, was machst du hier? Ich habe geschlafen!" flüsterte sie. Er grinste sie breit an und schwankte.

"Hallo Prinzessin." nuschelte er und Joe griff nach seinem Arm, weil er beinahe das Gleichgewicht verlor. "Lässt du mich rein? Bitte, bitte, bitte."

"Scheiße, Eddie! Bist du betrunken? Willst du dich umbringen?!" Joe zerrte an seinem Arm und träge erhob er sich aus seiner hockenden Position. Joe wuchtete ihn fluchend durch ihr Fenster und kniff die Augen ertappt zusammen, als er wie ein nasser Sack auf den Boden fiel. Sie hoffte inständig, dass ihre Eltern nicht wach wurden. Einige Sekunden lang lauschte Joe in die Stille und als sie sich sicher war, dass ihre Eltern nicht aufgewacht waren und nach dem Rechten sehen wollten, halt Joe Eddie auf die Beine. Er summte leise vor sich hin und schwankte mächtig. Es war Joe ein Rätsel, wie er in diesem Zustand die Garage hochklettern konnte ohne sich das Genick zu brechen. Joe bugsierte Eddie auf ihr Bett.

"Du gehst aber ran, Prinzessin." kicherte er lallend und versagte bei dem Versuch sich wieder aufzurichten.

"Halt die Klappe." brummte Joe bloß und zog ihm die Schuhe aus. "Was machst du hier?" fragte sie dann und zerrte die Lederjacke von seinen Armen.

"Ich wollte dich sehen." nuschelte er. "Ich hab auf dich gewartet." Joe schob ihn weiter ins Bett hinein, weil sie befürchtete, dass er wieder raus fallen würde. "Aber du bist nicht gekommen." jammerte er und zog geräuschvoll die Nase hoch.

"Wo hast du auf mich gewartet?" fragte sie nach und band sich die Haare zusammen. Die störten nämlich, wenn man ein betrunkenes Ungetüm ins Bett wuchtete. 

"Im Hideout. Steve und Robin waren da. Ich dachte du kommst auch."

"Hatte keine Lust."

"Aber ich habe auf dich gewartet!" meckerte er und setzte sich auf. Er stank nach Alkohol, Zigaretten und Gras. Wie immer eigentlich, nur so intensiv, dass Joe die Nase rümpfte. Sie überlegte ihn in die Dusche zu verfrachten, damit er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Aber das war zu viel Aufwand und würde bestimmt ihre Eltern wecken. Kurzerhand hielt sie ihn in einer sitzenden Position fest und zog ihm das T-Shirt aus.

"Uh, wenn ich gewusst hätte, dass du über mich herfallen willst..." kicherte er. Eddie Griff nach Joe, aber sie entzog sich ihm mit Leichtigkeit. Seine Reaktionsfähigkeit war in dem Zustand mehr als schlecht. Sie schaltete das Licht an und Eddie kniff die Augen zusammen. Joe zog eins ihrer Schlafshirts aus dem Schrank und warf es ihm zu. Das müsste groß genug für ihn sein. Sie traf ihn im Gesicht und betrachtete mitleidig, wie er die Öffnung suchte. Seufzend half sie ihm das T-Shirt über den Kopf und seine Arme zu ziehen. Sofort ließ Eddie sich wieder zurück fallen. Genervt zog Joe an deinem Gürtel und dem Reißverschluss seiner Jeans.

"Joe... Joe." brummte er. Als sie sich abmühte die Hose herunter zu ziehen, grabschte Eddie nach ihren Händen und hielt sie fest. "Hey Joe. Ich bin zu betrunken."

love like a hellfire [Eddie Munson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt