love like a hellfire [Eddie Munson]

Kapitel 8

Blondie - Call me

Joe war überrascht, dass Eddie sich für das Referat zusammenriss. Auch wenn ihr von seinen Alkoholausdünstungen fast die Luft weg blieb, bekamen sie eine 2 auf ihr Referat. Joe war zufrieden damit. Den restlichen Vormittag durfte sie verächtliche Blicke, Getuschel und blöde Sprüche über sich ergehen lassen. Sie ließ sich nichts anmerken, aber spurlos ging das Ganze nicht an ihr vorbei. Jason hatte sich richtig ins Zeug gelegt. Joe spielte kurz mit dem Gedanken in die Mensa zu gehen, aber den verwarf sie sehr schnell wieder. Sie lief hinter die Sporthalle und folgte dem Trampelpfad in das kleine Wäldchen hinter der Schule. Zu ihrer Erleichterung war die Picknickbank unbesetzt. Sie setzte sich auf die Tischplatte und zog ihr zerknittertes Zigarettenpäckchen aus der Hosentasche. Als sie sich die Zigarette anzündete, legte sie sich zurück und schloss die Augen. Joe fragte sich, ob Jason auch all die Geschütze aufgefahren hätte, wenn sie sich 'normaler' von ihm getrennt hätte. Im Grunde war es aber egal, wie sie es getan hätte. Jason Carver verlässt. Er wird nicht verlassen. Lange konnte Joe allerdings nicht über Jason nachdenken, weil sich immer wieder Eddie in ihre Gedanken schob. Gerade an letzte Nacht musste Joe denken. Bei Eddie fühlte Joe sich immer wohl und nach einer Nacht in seinen Armen, in der sie so gut geschlafen hat, verebbte die allgemeine Wut auf ihn stetig.

"Versteckst du dich?" Joe öffnete die Augen und schrie, als Eddies Gesicht wenige Zentimeter vor ihrem eigenen auftauchte. Lachend sprang er zurück um ihren rudernden Armen auszuweichen. "Ich weiß, ich weiß. Ich soll dich nicht so erschrecken." Eddie setzte sich neben Joe und stieß sie mit dem Knie an. "Wie fühlst du dich?"

"Mir geht's gut." sagte sie und schnippte die Zigarette weg. Eddie stieß sie erneut an. "Wirklich. Es ist okay."

"Ich hab von Lucas gehört. Ich sollte den kleinen Scheißer aus dem Club werfen. Wie wäre es, Prinzessin? Dann wäre ein Platz frei." Eddie wackelte mit den Augenbrauen und Joe lachte, obwohl es schmerzte, dass Lucas, den sie so lange kannte, in die Hänseleien mit eingestiegen ist. Eddie legte den Arm um sie und Joe lehnte ihren Kopf an seine Schulter.

"Ich dachte, ihr habt eine 'keine Mädchen-Regel' im Club?"

"Du weißt genauso gut wie ich, dass es diese Regel nur gibt, weil kein Mädchen was mit uns zu tun haben will." lachte Eddie.

"Danke für das Angebot, aber ich stehe nicht so sehr auf dein Nerd-Spiel. Ich spiele nicht, aber ich kann dir bei den Kampagnen helfen, wenn du willst. Das hat mir immer Spaß gemacht." Joe wurde nervös, als sie sah dass Eddies Augen größer wurden.

"Du willst mir helfen?" fragte er nach.

"Vergiss es, das war eine dumme Idee." wehrte Joe schnell wieder ab. Gedankenversunken begann sie die Ringe an seiner Hand hin und her zu drehen. Eddie stupste sie an.

"Die Kampagnen, die ich mit dir zusammen geschrieben habe, waren immer die Besten. Wirklich." Eddie legte wieder den Arm um sie. "Wollen wir den restlichen Schultag schwänzen und du hilfst mir bei der Kampagne für heute Abend? Ich kann mir vorstellen, dass selbst die härteste Prinzessin der Welt eine kleine Pause von dem ganzen Mist hier braucht." Dankbar lächelte Joe ihn an. Sie wollte niemanden mehr sehen. Sie nickte. "Willkommen zurück bei den Freaks." sagte Eddie und strich ihr behutsam über den Arm. Joe lachte auf und sah Eddie an. "Danke, dass du dich letzte Nacht um nicht gekümmert hast und mich nicht wieder weg geschickt hast." fügte er noch ernst hinzu.

"Eigentlich müsste ich dir dafür noch den Kopf abreißen, Eddie Munson. Wie kommst du auf die Idee in diesem Zustand noch zu fahren?!" schimpfte Joe mit ihm. In gespielter Angst ließ sich Eddie auf die Tischplatte fallen. Er hielt eine Hand an sein Herz und hielt die Luft an. Verwundert rüttelte Joe an ihm. "Eddie?" fragte sie, aber er bewegte sich nicht. Leichte Panik stieg in ihr auf. "Eddie, mach keinen Scheiß. Eddie!" murmelte sie und lehnte sich über ihn.