Boston - more than a feeling
Joe erklärte Eddie leise die letzten chemischen Zusammensetzungen des Lernstoffs, weil die anderen drei bereits über ihren Unterlagen eingeschlafen waren. Eddie hatte den Arm um Joe gelegt und ihre Köpfe hingen so eng zusammen, dass Joe nur flüstern musste. Er legte Joe die Sachen aus der Hand, stand auf und zog sie hinter sich her auf die Veranda. Als Eddie die Tür schloss, stöhnte er genervt auf und rieb sich die müden Augen.
"Mir brennt der Schädel. Kein Wunder, dass ich nie die Geduld hab zu lernen." Sie setzten sich auf die Treppenstufen vor dem Haus der Wheelers und Eddie reichte Joe eine Zigarette.
"Du schaffst das Morgen. Du hast es verstanden." sagte Joe und stieß sein Bein mit dem Knie an. Er sah sie an.
"Ich werde dich morgen ignorieren, Joe." sagte Eddie unvermittelt.
"Was? Warum?" fragte sie verwirrt.
"Ich werde nicht mit dir reden. Ich werde so sein wie immer." sagte er, sah sie dabei aber nicht an.
"Warum?" wiederholte Joe. "Weil du jetzt die Nachhilfe hast, die du wolltest?" fragte sie unterkühlt in die Nacht hinein und betrachtete die Sterne am Himmel. Die Nacht war klar und genauso klar waren ihre Gedanken. Eddie konnte nicht nur wegen der Nachhilfe hier sein. Ich vermisse uns spukte in ihrem Kopf herum, seit Eddie das gesagt hatte.
"Nein, es ging nie um die Nachhilfe." antwortete Eddie leise.
"Worum geht es dann? Spucks aus, Eddie. Du hast doch sonst so eine große Klappe." Joe sah ihn an und heiße Tränen brannten ihr in den Augen. Sie hasste sich dafür, dass sie weinen musste, wenn sie wütend war. Das war eine Eigenart, die sie nicht mochte, weil es Schwäche signalisierte, die nicht da war. Joe versuchte die Tränen wegzublinzelnd und scheiterte kläglich. Diese Wut war so plötzlich aufgekommen, dass Joe sie gar nicht einzuordnen wusste. Es ging um ihre Gefühle und es ging um ihrer beider Vergangenheit, die sie endlich loslassen wollte. Loslassen um sich einzulassen. Eddie sah sie an und verzog schmerzlich das Gesicht.
"Nicht weinen, Prinzessin..." sagte er sanft und wollte ihr eine Träne von der Wange wischen, doch Joe schlug seine Hand weg.
"Ich weine, wenn ich wütend bin." erklärte sie überflüssigerweise, auch wenn Eddie das wusste. "Also, warum?"
"Wegen Jason." war Eddies knappe Antwort. Fassungslos sah sie ihn an.
"Wegen... Du hast Angst vor ihm." murmelte Joe und starrte ins Blumenbeet.
"Ich habe keine Angst vor ihm. Ich habe Angst um dich. Ich will nicht, dass er dir noch mehr weh tut." Eddie legte den Arm um sie und Joe wischte sich die Tränen von den Wangen und schob ihn herrisch wieder von sich. Er hatte Recht, jedoch war Eddie derjenige, der Angst haben sollte. Er kam in die Schusslinie, sobald Jason sah, dass Joe sich mit ihm unterhielt ohne ihn zu beschimpfen. Joe stand auf und schniefte lautstark.
"Das macht Sinn." sagte Joe und stieg die Treppenstufen herunter. "Du musst dich schützen."
"Nein. Mir gehts dabei nur um dich, Joe. Ich will dich schützen." Eddie streckte sich vor und bekam ihr Shirt zu fassen und zog sie zurück.
"Das mag sein. Du solltest dich aber um deinetwillen von mir fern halten. Du würdest das Echo nicht ertragen."
"Ich habe dir gerade gesagt, dass du dich von mir fern halten sollst, weil es dir nicht gut tun wird und jetzt drehst du den Spieß einfach um und sagst, dass ich mich von dir fern halten soll?"
"Tut weh, was?" erwiderte Joe lachend. Eddie stand auf und schloss Joe in eine feste Umarmung.
"Gerade damit es nicht weh tut, tue ich das." murmelte er in ihr Haar und strich ihr über den Rücken. Es war kalt draußen. Die Umarmung tat Joe gut und wärmte sie. Dass die Wärme von ihrem Herzen her strahlte, schob sie beiseite.
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love like a hellfire [Eddie Munson]
FanficJoe und Jason sind das perfekte Paar der Hawkins High, allerdings hängen schon lange dunkle Wolken über dem scheinbaren Glück. Eddie und Joe waren die letzten Jahre leidenschaftliche Feinde und kaum jemand konnte sich daran erinnern, dass die beiden...