Pokémon BW - Silbermond: Der Anfang (Band 1)

Kalos

"Ein Jahr darauf hatte mich Troy nach Kalos gebracht. Er hatte seit dem Vorfall kein gutes Verhältnis mehr zu unserem Vater."

"Wie schön!" sagte ich in absoluter Begeisterung als wir in Illumina City ankamen. Ich rannte zu einer Brücke und blickte auf das glitzernde Wasser. Der Turm spiegelte sich und mein Blick wanderte zu ihm hoch. "Wow! Troy, der Turm ist riesig!" Mein Bruder kam zu mir und lächelte begeistert. "Wahnsinn, nicht wahr? Metarost City wirkt langweilig dagegen. Aber wir sollten den Professor nicht länger warten lassen." meinte Troy und ich folgte ihm schnellen Schrittes. Wir liefen durch die belebten Straßen. Der Geruch von frischem Gebäck und Kaffee strömte aus den Cafés. Das Hupen der Autos, die laute Menschenmenge, alles war so voller Leben! Ein Grinsen stand mir auf dem Gesicht. Ich hielt die Hand meines Bruders während wir durch die Menge gingen. Schließlich standen wir vor einem großen Gebäude mit einem hübschen Vorgarten. Troy öffnete die Tür und ich folgte ihm dicht. Die Tür fiel hinter uns zu. "Professor?" rief mein Bruder durch die Halle. Es war genauso riesig wie es aussah. Eine große Eingangshalle mit Bücherregalen, der Duft von altem Papier stand uns in der Nase. "Ich komme sofort!" rief eine ruhige Stimme zurück. Ich blickte in einen der Gänge die von der Eingangshalle in andere Räume führten, woher die Stimme kam. Jedoch kam dann plötzlich ein Pokémon auf uns zu. "Ein Mampfaxo?" fragte mein Bruder leicht verwirrt. Ich kniete mich zu dem Pokémon und hielt ihm ein Leckerli hin, das in meiner Tasche war. "Oh sieh mal, wie süß!" Mampfaxo nahm das Leckerli und aß es begeistert. "Ah Troy! Schön dich wiederzusehen! Und das ist dann wohl deine Schwester Elisabeth?" Ein Mann kam zur Eingangshalle. Er trug einen weißen Kittel, ein dunkelblaues Hemd darunter und eine schwarze Hose.

"Ah Professor! Ja, das ist meine Schwester, Lissy." antwortete mein Bruder. Ich blickte zu ihnen und lächelte kurz. "Hallo Elisabeth, möchtest du eine Tasse Tee haben?" Ich nickte nur leise. Ich stand wieder auf und folgte ihm und meinen Bruder zu einem Raum mit zwei Sofas und einem Kaffeetisch zwischen ihnen. Ich setzte mich mit meinem Bruder auf das eine und der Professor auf das andere Sofa. So saßen wir ihm gegenüber. Eine Frau mit einer Brille und dunkelgrünem Haar brachte ein Tablett mit drei Tassen und stellte sie vor uns. "Danke" sagte Platan und nahm die Tasse bevor er zu meinem Bruder blickte "Aber nun zudem, weswegen ihr eigentlich hier seid. Mega-Entwicklung. Ich hörte, du hast ein sehr starkes Interesse daran, Troy?" Mein Bruder nickte und lächelte. "Genau. Und da du der Fachmann bist, dachte ich du könntest mir Genaueres dazu sagen." Ich blickte von Troy zu Platan und zurück, aber dann nahm ich meine Tasse und nippte vorsichtig am heißen Tee.

Als ich meinen Tee ausgetrunken hatte, stand ich auf und spielte mit Mampfaxo. Troy und Platan waren noch intensiv am reden über diese Mega-Entwicklung. Ich spielte fangen mit Mampfaxo und es rannte schließlich in den großen Garten, den der Professor hatte. Er und mein Bruder folgten uns dorthin. Troy hatte die Arme verschrenkt und ich bemerkte den ernsten Blick, den er plötzlich hatte. Er sprach mit dem Professor. "Ich möchte, dass du sie untersuchst. Ich glaube nicht, dass es fehlgeschlagen ist." Professor Platan nickte und kam auf mich zu. "Elisabeth, würdest du bitte kurz mit mir kommen?" fragte er und ich nickte wieder. Ich stand auf und folgte dem Professor in einen Untersuchungsraum. Er sagte mir, mich auf den Stuhl zu setzen und machte dann einige Tests. Professor Platan klebte komische Dinger an meine Stirn und an meinen Unterarm legte er mir noch so eine Art graues Armband, dass sich später leicht zuzog. Nach einigen Minuten runzelte Platan die Stirn und mein Bruder kam zu uns. "Es tut mir Leid, aber ich kann nichts feststellen. Bist du dir sicher, Troy?" fragte der Professor meinen Bruder. "Ja, bin ich" antwortete mein Bruder ernst. "Hm..." Der Professor stand auf und nahm mir den ganzen Kram wieder ab. "Du kannst jetzt gerne wieder mit den Pokémon spielen gehen, Elisabeth" meinte er mit einem warmen Lächeln zu mir und ich rannte direkt los. Im Garten angekommen, fand ich Mampfaxo bei einer Gruppe von anderen Pokémon.

"Du warst ja echt süß als du kleiner warst!"

(Troys Sicht:)
Der Professor und ich folgten ihr in den Garten und sahen ihr zu wie sie mit dem Pokémon spielte. "Bisher hat sie keine Anzeichen gezeigt ein Pokémon zu sein. Bist du dir ganz sicher?" fragte mich Platan. Ich blickte ernst zu ihm und nickte. "Ich bin mir dessen bewusst, aber wenn du sie näher kennenlernst, wirst du etwas bemerken. Elisabeth, sie ist irgendwie anders, irgendwie sonderbar. Nur in manchen Momenten spürt man es. Sie strahlt eine Wärme aus..." Ich blickte zu ihr herüber in Bewunderung. Sie erinnerte mich stark an unsere Mutter. Unsere Mutter starb kurz nach ihrer Geburt. Ich nahm an es lag an den ganzen Experimenten, durch die sie durch musste. Ich konnte es immernoch nicht fassen, dass Vater so etwas tun würde. Mein Blick hatte sich wohl verfinstert, denn Lissy blickte besorgt zu mir herüber. Dann lächelte sie, welches ich mit einem eigenen erwiderte. Da war es wieder, diese Wärme. Und es war nicht nur etwas Geschwisterliches. Professor Platan ging ein Licht auf. "Ah! Ich sehe was du meinst. Ja, du hast Recht, irgendetwas ist besonders an ihr. Von ihr geht eine mysteriöse Stärke aus." sprach er ruhig, "Allerdings werden Geräte nicht viel finden, wenn sie überhaupt irgendetwas finden. Du wirst ihre wahre Stärke nicht mit Maschinen entschlüsseln, Troy." Ich seufzte leise. "Wäre ja auch zu einfach... ich bin ja schon froh, dass du es auch bemerkst. Laut der Akte, wollte Devon sie als Waffe benutzen. Wer weiß, wozu sie im Stande sein könnte" meinte ich besorgt. Platan blickte zu mir schockiert. "Als Waffe? Wieso sollten sie das... das ist Wahnsinn!" meinte er besorgt. Ich nickte "Ich weiß, aber Elisabeth ist keine Waffe. Allerdings weiß ich nicht, was passiert wenn die falschen Leute Einfluss auf sie haben." Platan seufzte. "Und als du es herausgefunden hattest, hatte auch Team Aqua es herausgefunden, korrekt? Glaubst du sie würden Elisabeth jagen?" Ich kratzte mir am Hinterkopf. "Ich traue denen so ziemlich alles zu..." sagte ich leise. Professor Platan rief Elisabeth zu uns. "Ich habe etwas für dich. Hier" er hielt ihr drei Pokébälle entgegen, "In den Bällen sind Fynx, Igamaro und Froxy. Such dir eins aus." Elisabeth musterte die Bälle intensiv. Ich war verwundert und besorgt. Was der Professor wohl vorhatte? Sie hatte wohl eine schwere Zeit sich zu entscheiden. "Ich nehme Froxy!" meinte sie schließlich und Platan gab ihr den Pokéball. "Gute Wahl! Froxy ist wirklich ein toller Partner" meinte er zu ihr. Sie lächelte während sie den Ball in der Hand hielt.

"Das war sie wirklich. Ein richtiger Energieball!"