"Sie haben mir auch so viel beigebracht! Ich kann ihnen gar nicht genug dankbar sein!"
Ein Monat war bereits vergangen seitdem ich von Ingo und Emmet gefunden wurde. Glücklicherweise war bisher kein weiterer Versuch unternommen worden mich angreifen oder gar entführen zu lassen. Das lag aber wahrscheinlich auch daran, dass ich seltens von den Metromeistern aus den Augen gelassen wurden. Natürlich fühlte ich mich sehr sicher, aber auch stark eingeschränkt als Kind. Ich wollte wie alle anderen einfach nur Freunde finden und mit ihnen spielen. Ich wusste aber auch gleichzeitig, dass meine Situation recht komplex war. Allerdings wollte ich Ingo und Emmet nicht ewig so auf der Pelle kleben. Ich saß in dem Kontrollraum auf einem Stuhl und seufzte tief, welches von Ingo natürlich vernommen wurde. "Alles in Ordnung, Lis?" fragte er ruhig während er einen Bildschirm beobachtete. "Hm? Ah ja, mir geht's gut. Keine Sorge..." antwortete ich leise, aber Ingo glaubte mir nicht. "Das klingt aber nicht so wirklich danach. Immer heraus damit, keine falsche Scheu" Ingo blickte kurz zu mir. Ich zuckte kurz zusammen. "Seid ihr beiden nicht genervt, dass ich hier bin?" fragte ich leise. Er kam zu mir und schüttelte den Kopf. "Nein, sind wir nicht. Wir sind sogar sehr froh über die Abwechslung in der Metro. Außerdem hätten wir dich nicht aufgenommen, wenn wir genervt wären, oder?" meinte Ingo und ich lächelte verlegen. Er hatte Recht. "Aber jetzt mal ehrlich, ihr müsst nicht ständig auf mich aufpassen." gab ich zurück. Er lächelte und wandt sich erneut zum Bildschirm. "Das wissen wir, keine Sorge, Lis. Du musst auch nicht ständig bei uns hier im Kontrollraum bleiben, wenn dir langweilig wird. Aber sag uns wenn du gehst damit wir Bescheid wissen." Ich nickte "Alles klar!"
Am späten Abend waren wir auf dem Weg nach Hause. Der Halbmond zierte den funkelten, wolkenfreien Nachthimmel mit seiner Eleganz. Rayono City war erneut in strahlenden, bunten Lichtern getaucht und die Stadt war im Dunkeln so schön wie eh und je. Jedoch mit ein paar Ausnahmen hier und da. Gerade so eine große Stadt hatte auch seine Schattenseiten. Durch einen sehr kurzen Ausflug früher am Tag, war mir das sehr bewusst geworden und meine abenteuerliche Neugier wurde auf harte Weise ruhig gestellt. Ich hatte mich verlaufen und musste von Glück reden, dass mich einer der Metromitarbeiter erkannt und mir geholfen hatte. Jedoch, bekam auf einmal eine kleine Gruppe von Pokémon in einem Park meine Aufmerksamkeit und ich wurde langsamer während ich sie beobachtete. Sie kamen mir so bekannt vor? Die Brüder bemerkten es und blieben stehen. "Lis?" fragten beide. Ich blieb auch stehen. "Die Pokémon dort im Park. Ich glaube ich kenne sie..." sagte ich leise und rannte dann zum Park. Ingo und Emmet folgten mir, aber im Geh-Schritt. Die kleine Gruppe von Pokémon erkannte mich ebenfalls. Es waren das Abra, Cerapendra und Voltula von damals. "Euch geht es gut! Das ist schön zu sehen!" sagte ich und lächelte leicht. Ich streichelte alle drei sanft. Dann stupste mich Cerapendra an und gab ein paar fordernd klingende Geräusche von sich. "Lis, ich glaube sie wollen deine Partner werden." sagte Ingo und lächelte. Emmet nahm drei Pokébälle aus seiner Tasche und hielt sie mir hin. Ich nahm sie und legte sie vor den dreien auf den Boden. Das Cerapendra, das Abra und auch das Voltula stupsten den Pokéball an und gingen in die Bälle. Mit einem Ting-Sound von allen drei Bällen nahm ich sie in die Hand. "Meine ersten Partner!" sagte ich begeistert. "Schaut mal, Ingo, Emmet!" Beide nickten mit einem Lächeln. "Gut gemacht, Lis!" sagte Emmet. Ich freute mich so sehr. "Lasst uns jetzt nach Hause gehen. Es wird ein wenig kühl." sagte Ingo und wir machten uns wieder auf den Weg.
Am nächsten Tag war ich mit meinen Pokémon im Park und trainierte mit ihnen. Ich hatte Ingo Bescheid gegeben, wohin ich unterwegs war. Ich fühlte mich jetzt viel sicherer mit meinen neuen Partnern an meiner Seite. Ein Trainer half mir sogar ein wenig und zeigte mir den Pokédex Eintrag meiner Pokémon, somit auch die Attacken, die sie konnten. Es machte sehr viel Spaß mit ihnen zu trainieren. Später wurde ich sogar von einem Trainer herausgefordert. Mein erster Kampf mit meinem Pokémon, den ich leider verlor. Ich war ja ein ganz frischer Trainer. Ich bedankte mich bei ihm und ging dann mit meinen Pokémon zum Pokémon Center. Ich gab sie zu Schwester Joy und setzte mich auf eine Bank und wartete. Nach ein paar Minuten konnte ich sie wieder mitnehmen und ich machte mich auf den Weg in die Metro. "Bin wieder da." sagte ich kurz und setzte mich auf den Stuhl in der Ecke, den ich inzwischen irgendwie als meinen ansah, da ich so ziemlich ständig auf diesem Platz saß. "Und wie war's?" fragte Emmet. "Es hat sehr viel Spaß gemacht! Ich wurde sogar zu einem Pokémonkampf herausgefordert! Ich hab nur leider verloren" erzählte ich. "Beim nächsten Mal wirst du gewinnen, ganz sicher" sagte Emmet begeistert und ich lächelte leicht. Ich musste noch viel trainieren bis dahin.
Ingo und Emmet tauschten auf einmal Blicke aus bevor sie sich gegenseitig zu nickten. Sie stellten sich zu mir. "Elisabeth, ich und Emmet haben über etwas gesprochen. Wenn du möchtest, können wir dich trainieren und wenn du ein wenig älter bist, kannst du gerne eine von uns werden, ein Metromeister." sagte Ingo und lächelte. Meine Augen weiteten sich. Sie wollten mich zu einem Metromeister machen? Ich fühlte mich geehrt aber ich war auch gleichzeitig unsicher. Schließlich wusste immernoch niemand so richtig, wer ich eigentlich war. Alles was ich hatte, waren mein Vorname und die wenigen Erinnerungen an Dr. Achromas. Mein Blick wanderte zu Boden während ich darüber grübelte. Ich hatte ja nur noch meine Pokémon und die beiden Brüder. Ich seufzte leise. Natürlich wollte ich, aber ich war einfach unsicher. Würde ich nicht damit meine Vergangenheit komplett in Vergessenheit geraten lassen? Aber wer weiß, was für eine Art schlimme Vergangenheit ich hatte. Wenn ich mit Ingo und Emmet trainieren würde, könnte ich eventuell auch stark genug sein, mehr über mich selbst herauszufinden. Damit war es beschlossen. Ich blickte entschlossen zu ihnen und nickte. "Ich nehme an, bitte macht mich zu einem Metromeister" sagte ich ruhig. Die Brüder strahlten vor Freude.
Von dem Zeitpunkt an, begann ich hart zusammen mit Ingo und Emmet zu trainieren und zu lernen. Sie brachten mir alles bei was ich wissen musste als Metromeister. Von all den Zügen bis hin zur Art wie sie sprachen. Zwei Wochen später standen wir in einem Wagon der Kampfmetro. Ich würde gegen Ingo kämpfen. Emmet war der Schiedsrichter. "Zeig uns was du kannst, Lis! Skelabra, komm an Board!" sagte Ingo enthusiastisch und warf den Pokéball. "Steig ein, Abra!" rief ich und warf meinen Pokéball. Nun standen sich Skelabra und Abra gegenüber. "Du darfst gerne anfangen!" sagte Ingo und ich nickte. "Abra, los! Psychoschock!" befahl ich und Abra griff an. Es traf Skelabra, aber es schien Skelabra nicht viel auszumachen. War der Kraftunterschied so groß? "Irrlicht!" befahl Ingo. "Weich aus mit Teleport!" Abra konnte ausweichen. "Nochmal Psychoschock!" Ingo lächelte. "Wir kommen bald bei unserem Ziel an! Der Sieg dieses Kampfes! Skelabra, Finsteraura! Lass Abra nicht entkommen!" Ich schnappte nach Luft. "Weich aus!" rief ich besorgt, aber Abra konnte der Finsteraura nicht entfliehen und wurde getroffen. Es fiel zu Boden und war direkt KO. "Abra ist kampfunfähig, somit hat Ingo den Kampf gewonnen." erklärte Emmet das Ende des Kampfes. Ich ging zu Abra und nahm es auf meine Arme. "Abra?" fragte ich besorgt. Ingo kam zu mir und gab mir eine Sinelbeere. "Danke." Ich nahm die Beere und als Abra aufwachte, aß es die Beere und fühlte sich besser. Ich seufzte tief. "Lis, du hast noch einen weiten Weg vor dir" meinte Emmet ernst.
"Die haben das ja richtig ernst genommen!"
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Pokémon BW - Silbermond: Der Anfang (Band 1)
Fanfic„Ich bin Halb-Mensch, Halb-Pokémon und das größte Projekt von der Devon Corporation. Mein Name ist Elisabeth Meloetta Trumm, und ich bin Silbermond. Nun werde ich dir meine Geschichte erzählen." Band 1 von: Der Anfang Rechte gehören Pokémon einschli...