"Ich bin ja schon froh, dass Ingo und Emmet mich trotzdem bei sich gelassen haben."
Es war dunkel als ich meine Augen öffnete. Ich blickte umher und fand mich selbst auf dem Sofa in Ingos und Emmets Apartment wieder. Der Mond schien durch das Fenster und langsam setzte ich mich auf. Mein Mantel und meine Kappe hingen an der Garderobe. Außerdem hingen dort auch die Mäntel von den Brüdern. Ich hörte jemanden aufatmen hinter mir und sah, dass Ingo und Emmet am Küchentisch saßen, mit dem Armen und dem Kopf auf dem Tisch, und ruhig schliefen. Ich stand auf und schlich mich leise zu ihnen. Es war irgendwie süß und ich lächelte leicht. Dann nahm ich ganz vorsichtig die Tassen die vor ihnen standen und ging in die Küche. Die Tassen stellte ich in die Spüle bevor ich mir ein Glas aus dem Regal nahm und es mit Leitungswasser füllte. Ich nahm einen Schluck bevor ich zurück ins Wohnzimmer ging. Ingo und Emmet waren wach und blickten zu mir als ich zurück zu ihnen kam. Emmet rieb sich kurz die Augen, aber ansonsten herrschte eine unangenehme Stille. Mein Blick wandte sich ab. Ingo seufzte "Setz dich bitte zu uns, Lis." sagte er. Einen Moment zögerte ich, aber dann setzte ich mich auf den Stuhl neben Ingo. Mein Blick war dem Glas in meinen Händen gewandt. Ich verkrampfte leicht. "I-ich kann gehen, wenn ihr das wollt." nuschelte ich. "Nein, das wollen wir nicht, aber wir würden gerne verstehen was los ist" sagte Ingo. Ich seufzte tief. "Bist du ein Pokémon?" fragte Emmet dann. Meine Augen weiteten sich leicht, aber dann lies ich den Kopf hängen. "Zur Hälfte, ja..." antwortete ich "Jedenfalls hat das dieser Typ gemeint." Ich spürte wie sie mich anstarrten.
"Und ich kann mich auch erinnern, also teilweise." Ich blickte zu ihnen. "Willst du es uns erzählen?" fragte Emmet. Mein Blick wanderte kurz zur Seite und zögerte, aber nickte dann. Ich erzählte ihnen teilweise woran ich mich erinnern konnte. Von N und seinen Schwestern und auch von G-Cis. "Ich frage mich was er damit meinte das N auf mich warten würde..." grübelte ich. "Und dieser Typ will sehen zu was du in der Lage bist?" fragte Emmet verwirrt. Ich nickte. "Ich nehme an, dass er sehen will wie ich noch mehr Attacken einsetze." Erneut nahm ich einen Schluck Wasser. "Welche hast du denn bisher verwendet? Schutzschild, Drachenpuls...?" fragte Ingo. "Hm... und Psychokinese. Zudem noch Heilwoge" fügte ich hinzu. "Was ist mit den Narben an deinen Armen? Kannst du dich daran auch erinnern?" Emmet blickte besorgt zu mir. Ich begann zu zittern und schloss meine Augen. "V-vielleicht... ein wenig..." murmelte ich. Auf einmal zog mich etwas zur Seite. Es war Ingo der mich umarmte? "Ganz ruhig..." Dann brachen alle Dämme in mir und Tränen schossen aus meinen Augen. Ich erwiderte die Umarmung und lies alles raus. Dann spürte ich noch eine weitere Person. "Es wird alles gut, Lis" flüsterte Emmet.
Nach einer Weile hatte ich mich wieder beruhigt. Allerdings dröhnte jetzt mein Kopf von dem vielen weinen und meine Augen waren geschwollen, meine Wangen voller Salz. Wir lösten die Umarmung und ich blickte verlegen zu Ingo. "Jetzt ist dein Shirt voller Tränen..." Ingo lachte kurz auf. "Das macht doch nichts, Schwesterchen." Er lächelte mir zu. Ich gluckste leise bevor ich realisierte, was er da gesagt hatte. Meine Wangen wurden auf einmal ganz warm und die Brüder lachten. Ich hielt mir meine Hände vor mein Gesicht vor Scham. Emmet beruhigte sich und tätschelte meinen Kopf. "Du kannst uns gerne so nennen, wenn du möchtest, Schwesterchen" meinte er und setzte sich mir gegenüber auf den Stuhl. Ich wischte mir das Gesicht ab mit einem Taschentuch und tupfte dann meine Augen ein wenig. "Das war einfach... 'rausgerutscht..." nuschelte ich. "Ich fühle mich ehrlich gesagt sehr geschmeichelt, Schwesterchen" meinte Ingo und lächelte. Ich blickte überrascht zu ihm. Er nickte, aber gähnte dann auch, Emmet musste dann auch gähnen. Ich gluckste leise. "Es ist wohl Bettzeit für euch" ärgerte ich sie. "Für dich noch mehr als für uns" antwortete Emmet. "Aber du hast Recht, wir sollten ins Bett. Du auch, Lis" sagte Ingo und stand auf, und tätschelte mir noch einmal den Kopf. Die Brüder liefen in ihr Schlafzimmer und ich setzte mich auf das Sofa. Mein Blick wanderte zum Fenster. Ich seufzte tief und blickte auf meine Unterarme. Bilder von den Spritzen schossen mir in den Kopf und ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Am nächsten Morgen saß ich immernoch auf dem Sofa. Ich konnte einfach nicht schlafen, obwohl ich so müde war. Immer wenn ich meine Augen schloss hatte ich diese Bilder von den Spritzen im Kopf. Meine Augen waren rot und leicht geschwollen von der Anstrengung. Die Tür zum Schlafzimmer öffnete sich und Emmet kam heraus. "Guten Morgen, Schwesterchen" grüßte er mir und lächelte, aber bald schon blickte er besorgt zu mir. Er setzte sich neben mich. "Konntest du nicht schlafen?" fragte er. Ich nickte nur und rieb meine Augen. "Du kannst es mir gerne erzählen" meinte er und ich blickte zu ihm. "Ich will und ich sollte, aber immer wenn ich nur darüber nachdenke, g-geht meine Stimme weg..." nuschelte ich und brach ab. Er streichelte meinen Kopf sanft. Ich starrte auf meine Unterarme und zitterte. "Der blonde Mann von gestern, Dr. Achromas, Er hat mir all die Spritzen gegeben..." Nach einem tiefen Atemzug fuhr ich fort "Auch die ganzen Tests... waren so... schmerzhaft" murmelte ich. Emmet lehnte sich nach vorne und sah zu mir. Mein Blick wandte sich zu ihm. "Ganz ruhig. Überfordere dich nicht" meinte Emmet besorgt. "Immer wenn ich meine Augen schließe, sehe ich wie er mir die ganzen Spritzen verabreicht und was für Schmerzen es auslöst." Ich schluckte schwer und erneut liefen Tränen meine Wangen hinunter. Emmets Blick wanderte auf einmal hoch und ich folgte ihm. Ingo stand gegen den Türrahmen gelehnt und hörte uns zu. Ich wandte mich ab, stand auf und lief ins Badezimmer. Dort angekommen schloss ich die Tür hinter mir ab und rutschte am Holz zu Boden. Leise schluchzte ich und legte meine Arme um meine herangezogenen Knie. Ich hasste Achromas für was er getan hatte...
Nach einer Weile hörte ich Geräusche aus der Küche und der Duft von Toast stieg in meine Nase. Ich schniefte und rappelte mich auf. Seufzend schloss ich die Tür auf und ging zu den Brüdern in die Küche. "Guten Morgen, Lis, gehts dir besser?" fragte Ingo und lächelte mir zu. Leise nickte ich. Dann richtete ich mein hellblaues Haar ein wenig, aber dann kam Emmet und wuschelte es einmal durch. Er grinste und ich gab ihm nur einen genervten Blick. "So jetzt reichts! Komm her!" meinte ich und jagte Emmet ins Wohnzimmer, wo ich begann ihn durchzukitzeln. Er lachte sich kaputt und fiel nach hinten auf das Sofa. Ich kicherte, aber stoppte dann als Emmet nach Luft rang. Er beruhigte sich und seufzte tief. "Rache ist süß..." meinte ich und ging zurück zur Küche um Ingo mit dem Frühstück zu helfen. Er fragte, ob ich den Tisch decken könnte. Ich nahm drei Teller, Besteck und brachte es zum Tisch. Dann füllte ich zwei Tassen mit Kaffee und nahm eine weitere mit Kuhmuh-Milch. Ich brachte es zu Tisch und setzte mich dann hin. Emmet kam dann auch dazu, während Ingo mit dem Frühstück ankam. Dieser gewohnte Ablauf beruhigte mich, keine Gedanken wurden an die Vergangenheit verschwendet.
"Du hattest eine echt schwere Zeit das abzuarbeiten. Was in dem Alter sehr verständlich ist."
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Pokémon BW - Silbermond: Der Anfang (Band 1)
Fanfiction„Ich bin Halb-Mensch, Halb-Pokémon und das größte Projekt von der Devon Corporation. Mein Name ist Elisabeth Meloetta Trumm, und ich bin Silbermond. Nun werde ich dir meine Geschichte erzählen." Band 1 von: Der Anfang Rechte gehören Pokémon einschli...