Date or Fake

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Ich sitze noch immer versteinert auf meiner Fensterbank, als es plötzlich an der Tür klopft. Karen steht davor.
"Was sitzt du hier noch rum? Do solltest schon längst Lucas zu Bett bringen!", schimpft sie mich an.

Nachdem ich getan habe, was meine Pflegemutter von mir erwartete, lasse ich mich erschöpft zu Bett fallen. Normalerweise fällt mir das Einschlafen leicht, doch heute hält mich der mysteriöse Kapuzentyp davon ab. Ich kann einfach nicht aufhören an das geschehene zu denken. Als ich schliesslich aufstehe und einen Blick auf die Strasse werfe, liegt da nur noch ein Häufchen Asche, anstelle der Leiche, die da eigentlich sein sollte. Verwirrt lege ich mich wieder auf mein Bett. Ich weiss nicht wie es geschieht, doch irgendwann schlafe ich schlussendlich ein.

~eine Woche später~

Wie bereits letzten Montag, stehe ich auch diese Woche einige Sekunden bewegungslos vor meinem Spind, bis mir klar wird, was ich hier eigentlich will. Ich gebe meinen Code ein und will den Spind öffnen, doch was ist das? Die Tür klemmt. Ich ziehe mit aller Kraft daran, bis sie sich mit einem lauten Knall öffnet, und mir all meine Schulbücher, wie eine Welle bunter Seiten, entgegenfallen. Ich stehe vor Schreck versteinert vor meinem Spind und male mir bereits den Schmerz aus, der durch meinen Körper fahren würde, wenn die Bücher auf mich fallen würden. Doch dazu kommt es nicht. Eine starke Hand fängt die Bücher nur wenige Zentimeter über meinem Kopf ab. Perplex folge ich der Hand zum Arm und dem Arm zum Gesicht des Typen, der mich vor der Bücherwelle gerettet hat. Ich bekomme normalerweise keine Hilfe. Weder hier in der Schule, noch zu Hause. Noch überraschender als die plötzliche Hilfe ist für mich aber, wer sie geleistet hat. "Drake", flüstere ich, wobei mir die Überraschung wohl etwas zu gut anzumerken war.

"Hey y/n", erwiderte Drake zögerlich, während er mich gründlich musterte. Etwas zu gründlich vielleicht. Möglichst unauffällig zog ich mein braunes Lieblingsshirt etwas weiter über meinen Ausschnitt. Eine peinliche Stille machte sich zwischen uns breit, während Drakes übernatürlich braune Augen mich in ihren Bann zogen.

"Tut mir leid, ich-"

"Schon gut", sagte Drake, anstatt mich ausreden zu lassen. Stattdessen sagte er etwas, was ich mir nicht hätte erträumen können: "Willst du heute Abend vielleicht etwas essen kommen - mit mir?"

Ja natürlich!, höre ich mich bereits rufen, als sich ein Gedanke in mir breit macht. Ist es tatsächlich möglich, dass Drake Whitaker mit mir ausgehen will? "Verarscht du mich jetzt?", frage ich also, anstatt ihm direkt zu glauben.

"Nein, nein natürlich nicht, y/n, was denkst du denn von mir?"

Da er ernsthaft verletzt aussieht entschuldige ich mich bei Drake und sage für heute Abend zu. Während der 9 Schullektionen, die ich Montags jeweils durchstehen muss, kann ich mich kaum auf den Stoff konzentrieren. Stattdessen denke ich darüber nach, was ich heute Abend anziehen soll.

Meine olivgrüne Stoffhose und das braune T-Shirt mit den aufgedruckten Pilzen, oder doch lieber mein braunes Kleid im Witch-Look, kombiniert mit meiner Bergkristallkette, die positive Energie ausstrahlen soll? Als ich über meinen Look für den heutigen Abend nachdenke, bahnt sich seltsamerweise ein anderer Gedanke durch meinen Kopf. Der Kapuzentyp von letztem Montag will mir einfach nicht aus meinem Kopf gehen. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit er vor einer Woche, direkt vor meinem Fenster jemanden erstochen hat.
Während der Mittagspause lege ich meine Tarotkarten, um zu sehen wie der heutige Abend werden wird.

Ich ziehe den Klechritter. Ritter. Mein Traumprinz wird bald auf mich treffen. Doch steht der Kelch nicht für einen blonden Traumprinzen. Drake hat doch braune Haare...

~Fortsetzung folgt~

Jace x y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt