Kapitel 36

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Enzo Morreno
By LuanaWhite

Nachdem Madison mich angerufen hatte und mir mitgeteilt hatte dass Philipp gegen den Höllenhund Hayden Blane antrat, war ich so schnell es ging zu Kampfarena aufgebrochen. Nori hatte gemeint dass sie ein bis zwei Stunden schon allein klar käme, außerdem gab es ja noch die anderen Kellner und die zwei Security Männer, die ich vor kurzem eingestellt hatte.

Ohne mein Rudel musste ich schließlich auch für die Sicherheit im Club sorgen. Es gefiel mir nicht, Nori allein zu lassen, auch wegen der Sache mit Matthew, aber ich hatte gerade keine andere Wahl. Ich konnte mir schon denken dass Philipp richtig versessen auf diesen Kampf war um den Mann, auf dem seine Schwester geprägt wurde, ordentlich eins reinzuhauen, aber ich hatte echt Angst was sich dann vor den Augen der Menschen abspielen würde.

Ein Werwolf gegen einen Höllenhund? Das konnte doch nur schlecht ausgehen...

Als ich in der Arena ankam, war der Kampf schon im vollen Gange. Das Publikum jubelte, tobte, und rief Jubelschreie aus. Sie schienen wohl sehr begeistert zu sein. Nahe des Rings fand ich Madison, wie sie sich den Tränen nahe ihre Haare raufte.

Sofort eilte ich zu ihr und zog sie in meine Arme, während ich einen Blick zu den beiden kämpfenden Boxern wagte. Beide wiesen schon ordentliche Blessuren auf, die aber wieder heilen würden. Sie mussten echt aufpassen, denn wenn jemand das mit einer Kamera fest halten würde, wäre das ein Beweis und wirklich schlecht für uns.

"Die beiden bringen sich noch um." schluchzte Madison an meiner Brust. Ich hätte ihr gerne zugeredet dass alles gut gehen würde, aber ich war mir da selbst nicht so sicher.

"Philipp, beende den Kampf. Hier sind Menschen und ihr vergesst eure Grenzen. Eure Wunden." sagte ich leise, mit meiner Autorität als Alpha, wohl wissend dass mein Sohn mich hören konnte, und Hayden vermutlich genauso.

Mit meinen guten Gehör konnte ich trotz des lautem Publikums hören, wie Philipp in sich hinein knurrte. Er musste sich meinen Willen beugen und es war mir selbst zuwider diese Karte auszuspielen, aber hier ging es gerade um unser aller Sicherheit.

Mein Ziehsohn hatte noch nie einen Kampf verloren, aber er war im Ring bisher auch noch nie in einer solchen Situation gewesen, die uns alle gefährden konnte. Außerdem tat er auch seiner Schwester damit weh, die Wut auf diesen Höllenhund schien ihn richtig blind zu machen, auch wenn ich ihn verstehen konnte.

Aber schließlich tat er was ich ihm gesagt hatte und er ließ sich von Hayden schlagen und ging zu Boden. Der Kampfrichter zählte runter und Philipp stand nicht mehr auf. Dann war die Zeit um und Hayden hatte gewonnen. Die Menge jubelte ihm zu und Philipp war einfach nur außer sich, dass sah ich ihm genau an. Er fühlte sich durch diesen verlorenen Kampf gedemütigt.

Sanitäter wollten ihm helfen, doch er stand selbst auf und wandte seinen Blick ab. "Ich komme alleine klar." fauchte er sie an und lief schnellen Schrittes zu den Umkleiden.

Ich wusste dass Philipp es mir übel nahm, dass ich ihm sozusagen zum aufgeben gezwungen hatte, aber hier ging es nicht nur um ihn, sondern um uns alle. Jäger durften nicht von uns erfahren, denn dann wäre Hayden unser kleinstes Problem.

Madison und ich liefen Philipp in die Umkleide nach, doch plötzlich ging Madison nicht weiter und als ich mich umdrehte sah ich, wie Hayden nach ihrem Handgelenk gegriffen hatte.

"Madison, können wir bitte sprechen?" bat er sie mit einem sanften Ton in seiner Stimme und er wirkte irgendwie durcheinander, Aber auch er sollte schnell verschwinden bevor jemand sah wie seine Wunden unnatürlich schnell heilten.

Ich atmete einmal tief durch. Ich wusste nicht was das zwischen den beiden war, aber ich wollte ebenso wenig wie Philipp dass man meiner kleinen Prinzessin weh tat, aber Madison war alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen, wobei der Zeitpunkt gerade nicht ideal war.

"Ich weiß nicht Hayden. Ich... Es ist gerade schlecht. Mein Bruder... Bitte versteh das." meinte sie und wollte weiter gehen, aber Hayden ließ nicht locker, bis ich mich einmischte.

"Hör zu, ich kenn dich nicht, aber wenn dir Madison etwas bedeutet dann musst du verstehen dass ihr Bruder ihr wichtig ist. Ihr könnt morgen miteinander sprechen." erklärte ich ruhig. Ich hatte deutlich das Flehen in seinen Augen gesehen und das konnte man nicht vortäuschen.

Hayden schien einen Moment zu überlegen und ließ Madison dann los. Doch er sagte nichts mehr sondern drehte sich einfach um und ging, aber vielleicht war es besser so.

Ich sah wie Madison eine einzelne Träne ihre Wange runter rollte und ich streicheln ihr mitfühlend über den Arm. Dann aber gingen wir weiter zu den Umkleiden wo wir Philipp mit einem wütenden Blick vorfanden. Seine Schwester lief sofort zu ihm um nachzusehen ob es ihm gut ging, aber er wies sie sofort ab.

"Phil. Ich kann verstehen dass dich der Ausgang des Kampfes frustriert, aber es ging nicht nur um dich oder Madison. Wir dürfen nicht zulassen dass irgendjemand Beweise hat, dass wir keine Menschen sind. Wir dürfen keine Jäger nach Los Angeles locken. Die Sicherheit von uns allen hat Vorrang, vergiss das nicht.

Auch Keno, Kyle, Freya und vor allem die kleine Ava müssen wir schützen." versuchte ich ihm ruhig und vernünftig zu erklären. Als Alpha und als Vater musste ich nun mal manchmal Entscheidungen treffen die nicht jeden gefielen, aber ich meinte es schließlich nur gut. Ich meinte es immer nur gut. Ich hatte schon so viele verloren, da wollte ich nicht auch noch meine Kinder verlieren. Auch wenn sie nicht meine leiblichen waren.

Cursed Beings - Los Angeles Teil IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt