Kapitel 37

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Jonas King
By LuanaWhite

Heute hatte ich schon früher bei Pain Records schluss machen können. Seit wir das Release-Datum meines Albums verschobene hatten, war ich viel entspannter und das wirkte sich auch auf meine Arbeit und auf meine Familie aus. Und da Tiara noch ein wenig zu tun hatte, wollte ich unsere Tochter überraschen und sie von der Schule abholen.

Als ich meinen Wagen parkte, setzte ich meine Sonnenbrille auf und stellte mich wie alle anderen Eltern vor das Gebäude um auf die Kids zu warten, aber natürlich merkte ich wie ich angestarrt wurde. Das war nun mal der Nebeneffekt, wenn man ein bekannter Musiker war, aber zum Glück war es noch nicht so schlimm dass ich Bodyguards brauchen würde.

Es dauerte einige Minuten, dann kamen die ersten Schüler raus gelaufen und ich winkte meiner kleinen Prinzessin, als ich sie erblickte. Aber sie hatte ihren Kopf gesenkt und hätte mich beinahe nicht gesehen.

"Hallo Daddy." begrüßte sie mich bloß mit leiser Stimme.

"Hey Süße." sagte ich verwundert als sie einfach nur zum Auto lief. Okay, eigentlich hätte ich mir eher eine freudige Reaktion erhofft. War irgendwas passiert?

Ich folgte Zara und wir stiegen ein, doch bevor ich mich anschnallte drehte ich mich zu ihr um, als sie sich am Rücksitz anschnallte.

"Ist alles okay?" fragte ich mein kleines Mädchen besorgt. Ich kannte sie immerhin gut genug um zu merken dass irgendwas nicht stimmte.

"Ja, ja alles gut. Ich bin nur müde." meinte sie und sah aus dem Fenster. Ich war nicht ganz überzeugt davon aber ich respektiere dass sie gerade nicht über das sprechen wollte was sie bedrückte. Aber vielleicht würde ich sie zu Hause ja zum Reden bringen.

"Na gut." antwortete ich und drehte mich schließlich um, um mich anzuschnallen und los zu fahren. Aber als wir zu Hause ankamen lief Zara gleich in ihr Zimmer. Das war untypisch denn normalerweise unterhielten wir uns zusammen in der Küche und machten Essen. Zara liebte es mit mir zu kochen. Was stimmte nur nicht?

Als auch Tiara etwas später nach Hause kam, erzählte ich ihr wie merkwürdig Zara sich verhielt und sie ging nun selbst zum Zimmer unserer Tochter und klopfte an.
"Süße, kann ich rein kommen?" fragte sie sanft.

"Nein." schniefte Zara durch die geschlossene Tür. Meine Frau und ich sahen uns beunruhigt an, als wir unsere Tochter weinen hörten. Wieso sprach sie denn nicht mit uns? Sie wusste doch dass sie uns alles sagen konnte.

"Zara. Komm schon. Rede mit uns. Zusammen finden wir bestimmt eine Lösung für dein Problem, wir sind doch eine Familie und haben dich ganz doll lieb." versuchte ich dann mein Glück.

Es vergingen wenige Augenblicke, dann machte uns Zara tatsächlich auf, aber ihr Gesicht war Tränen überströmt und sie setzte sich mit gesenkten Kopf auf ihr Bett.

"Felicia hat mich heute den ganzen Tag geärgert. Sie hat sich über alles, was ich gemacht habe lustig gemacht, auch über meine Kleidung. Und dann hat sie vor allen gelogen, dass ihr keine Zeit mit mir verbringen wollt, weil ich langweilig bin.

Und als ich gesagt habe, sie soll aufhören zu lügen, weil wir viel Zeit miteinander verbringen hat sie gesagt, mich kann man gar nicht mögen. Niemand hat sich getraut zu mir zu halten." erzählte sie traurig und weinte wieder.

Wir betraten das Zimmer und setzten uns beide links und rechts von Zara und ich wurde echt sauer als ich das hörte. Jetzt konnte ich verstehen wieso sie so traurig war, aber sie sollte sich das nicht gefallen lassen.

"Dieses Mädchen ist nur neidisch auf dich. So geht das wirklich nicht. Dagegen müssen wir was unternehmen." erklärte ich und dachte unsere Möglichkeiten durch.

Zara kuschelte sich an mich und Tiara streichelte sanft über ihr blondes Haar.
"Ich will nicht mehr in die Schule. Ich will viel lieber mit euch arbeiten gehen. Ich hasse die Schule." schniefte sie und vergrub ihr Gesicht an meiner Brust.

"Ach Mäuschen. Du darfst dir von dieser Felicia nicht alles kaputt machen lassen. Eine einzelne Person darf nicht schuld daran sein, dass du dir das Leben so schwer machst.

Leider musste du weiter zur Schule gehen, das sagt zum einen das Gesetz, zum anderen bereitet dich die Schule auch auf dein Leben als Erwachsene vor. Du hast nun zwei Möglichkeiten.

Entweder wir erklären dir, wie du dich gegen sie zur Wehr setzen kannst, oder wir müssen mit ihren Eltern und euren Lehrern sprechen. Leider wirst du immer wieder Menschen wie Felicia begegnen, aber du entscheidest ob du dich unterordnen, oder kämpfen möchtest." erklärte Tiara unserer Tochter und damit hatte sie vollkommen recht.

Tiara war eine starke Frau und deswegen hatte ich mich auch in sie verliebt. Und aus Zara würde eine ebenso starke Frau werden, da war ich mir sicher.

Unsere Tochter sah zu uns auf und wischte sich über ihre nassen Augen.
"Und wie soll ich mich wehren? Ich stehe immer alleine da und wenn ich was dagegen sage, lacht sie bloß." erklärte sie und ich strich ihr sanft ihre Tränen weg.

"Naja manchmal hilft es jemanden einfach zu ignorieren. Solang Felicia sieht, dass sie dir mit ihren Worten weh tut, wird sie weiter machen. Aber wenn sie denkt dir ist egal was sie sagt, wird es weniger werden oder aufhören. Und manchmal hilft drauf hauen." antwortete ich unserer Tochter.

"Jonas!" rief Tiara empört als ich das Letzte sagte, aber es stimmte doch. Als wenn Tiara noch nie jemanden vermöbelt hätte. Und es hat geholfen.

Zara lachte leicht, als ich das sagte und Tiara mich maßregelte. Dabei wusste wir doch, das sie einen Paparazzi auch schon eine verpasst hatte.

"Ok Daddy. Ich habe dich lieb." sagte sie und drückte mich fest, ehe sie auch ihre Mutter fest drückte. "Ich habe dich auch ganz doll lieb, Mommy." Wir hatten die beste Tochter der Welt.

Tiara und ich lächelten unsere Tochter an und drückten sie ebenfalls liebevoll. Egal welche Sorgen sie hatte, wir wären immer für sie da und würden gemeinsam nach einer Lösung suchen. Wir liebten unsere Tochter über alles, auch wenn sie einmal erwachsen war, würde es so sein. Diese Liebe, die man für sein eigenes Kind empfand, war einfach mit nichts auf der Welt zu vergleichen.

Cursed Beings - Los Angeles Teil IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt