Lincoln
Gott verflucht. Was war nur in mich Gefahren? Meine Hände verankerten sich in Micahs Haaren, als er seinen Kopf zwischen meiner mittlerweile entblößten Mitte versenkte. Er übersäte meine Innenschenkel mit liebevollen, zärtlichen Küssen. Gab hin und wieder ein zufriedenes brummeln, welches aus den Tiefen seiner Brust kam, von sich. Er zauberte ein Kunstwerk aus leichten Bissen und Knutschflecken auf meine Haut. Als wäre ich eine unbeschrieben Leinwand, die er mit seinen Farben, seiner DANN, in das kostbarste Kunstwerk der Welt verwandelte.
„Du riechst so verdammt gut", sagte er. Fuhr unbeirrt mit seiner Arbeit fort. In meinem Kopf begann es zu drehen. Alles der vergangenen Wochen überschlug sich in einem Wettrennen aus Gefühlen und Empfindungen jeglicher Art. Ich war verloren. Das war unbestreitlich und doch rannte ich davon. Versuchte mich in eine aussichtslose Zukunft mit Mathias zu flüchten. Aber vielleicht war diese Zukunft auch gar nicht so aussichtslos? Ich wusste es nicht. Wusste nicht, wo mir mein Kopf stand. Er schrie mich regelrecht an, davon zu laufen. Micah zwischen meinen Beinen wegzustoßen und auf dieses Gefühl der Friedseligkeit zu verzichten, ehe er mir erneut mein kleines Herz brechen würde.
„Und dein Geschmack erst", raunte er dumpf. Leckte mit seiner Zunge sanft über meine empfindlichen Stellen. Mein Körper erbebte und erschütterte unter seiner Berührung. Micah schien reines LSD zu sein und ich war zweifelsohne süchtig danach. Vergaß alles um mich herum. Vergaß wo wir waren. Wo wir uns befanden. Auch wenn er die Tür abgeschlossen hatte, so konnte dennoch in jedem Augenblick jemand anklopfen. Uns auf frischer Tat ertappen. Wir spielten mit dem Feuer wie zwei Kleinkinder, die nichts aus ihren Fehlern lernten.
„Micah", stöhnte ich. Vergrub meine Hände in seinen weichen, seidig glänzenden Haaren und versuchte ihn sachte von meiner geschwollenen hitzigen Mitte wegzustoßen.
„Micah ... wir müssen ... oh Gott ... wir müssen aufhören", seufzte ich heiser. Blickte ihm mit fiebriger Lust entgegen, die sich durch meinen ganzen Körper zog. Ich fühlte mich, als würde ich unter Strom stehen.
Fühlt es sich so an lebendig zu sein?
Micah seufzte und kam hoch. Zog mich zu seiner Mitte, meine Beine legten sich um seine Taille, ohne dass ich den Befehl dafür gegeben hatte. Seine stahlblauen Augen loderten mit blauen kalten Flammen die an meiner Haut leckten und sie an den stellen verbrannte, an denen sie sie berührten.
„Wir haben doch gerade darüber gesprochen was passiert, wenn das von uns herauskommt", erinnerte ich ihn. Strich ihm sanft durch das Haar. Micahs starke Arme schlangen sich um mich. Zogen mich in eine Umarmung.
„Ich weiß", nuschelte er in meine Halsbeuge. Ich schloss meine Augen. Erkannte ihn nicht wieder. Er zeigte eine völlig neue Seite von sich. Da war keine Dominanz mehr. Zumindest nicht die, die ich kennengelernt hatte. Dennoch. Das hier war falsch. So falsch. Trotzdem ... fühlte es sich viel zu richtig an. Wir sollten aufhören. Wir mussten aufhören.
„Es tut mir leid. Lincoln", sagte er plötzlich. Sein Atem kitzelte mich an meiner Halsbeuge.
„Es tut mir leid wie ich dich behandelt habe. Wie ich das mit uns beendet habe. Das hast du nicht verdient", sprach er weiter. Ich hörte einfach nur zu.
„Ich werde nicht fortgehen" Erschrocken zuckte ich zusammen. Dies musste er wohl bemerkt haben denn er löste sich aus der Umarmung und sah mir in die Augen.
„Ich werde auf keine Weltreise gehen. Ich habe bereits alles storniert", setzte er mich ins Bild.
„Wieso?", fragte ich beinahe tonlos.
„Weil ich ... ich kann nicht von hier weg. Wenn ich CP meinem Vater überlasse treibt er es in den Ruin" War das der einzige Grund? War das trotz allem was wir ...
„Natürlich", sagte ich trocken. Spürte wie mein armes kleines Herz in meiner Brust auseinanderfiel. In winzige Atome, die in meinen Blutkreislauf gelangten und durch meinen Körper getragen wurden, sodass alles nur noch aus Schmerz und Kälte bestand.
„Und ...", er zischte, „Weil ich es nicht ertragen kann dich zurück zu lassen", gestand er. Hob seine Hand und legte sie vorsichtig, als könnte ich zerbrechen, an meine Wange.
„Auch wenn das zwischen uns ... keine Zukunft hat ... Es tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht und mich gehen lassen. Du treibst mich einfach ..."
„In den Wahnsinn?", beendete ich seinen Satz. Ließ meinen Kopf gegen seine warme, einladende Brust sinken. Ich hatte versucht, keine Gefühle für ihn zu entwickeln. Nun saß ich hier, mit seiner Erektion zwischen meinen Beinen in einem abgeschlossenen Büro, während dieser starke Mann mir sein Herz öffnete und seine Gefühle offenbarte.
„Mathias ist ein guter Mann", sagte er. Die Worte kamen ihm sichtbar schwer über die Lippen.
„Das ist er", sagte ich. Schloss meine Augen. Spürte, wie eine einzelne Träne meinen inneren Augenwinkel verließ und über meine Wange rollte. Warum nur? Warum nur musste es so sehr weh tun?
„Ihr passt gut zusammen"
„Das tun wir"
„Versprich mir nur eines" Seine arme drückten mich fester an sich. Seine Hand strich mir über den Hinterkopf durch mein Haar. Ein angenehmes Prickeln ließ mich erschaudern und stellte meine Nackenhaare auf, während sich das Gefühl über den Rückenstrang zog und sich in meine Nervenstränge einbrannte.
„Ja ... Meister?" In meiner Kehle hatte sich ein dicker Klos gebildet. Meine Stimme war belegt. Mit jeder weiteren Minute des Schweigens die verstrich, wurde der Klos größer und scharfkantiger. Bohrte seine spitzen Ecken in das Fleisch meines Rachens.
„Pass auf dich auf. Gebe Mathias eine ehrliche Chance, dich glücklich zu machen"
Und damit, brach er mir erneut mein Herz.

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Eden - Craving Love
RomanceOft passieren einem im Leben die besten Dinge, wenn man noch nie dagewesene Entscheidungen trifft. Das zumindest hat mir mal einer meiner Professoren erzählt. "Wenn du nie ein Risiko ein gehst, wirst du als Person nie wachsen Lincoln. Du wirst nie d...