>> Eli <<
„Nun spuck es schon aus", forderte mich Laney auf, als ich mich rücklings auf ihr Sofa fallen ließ. „Rasmus war doch gestern bei dir. Was habt ihr zwei Hübschen so Schönes getrieben?" Sie setzte sich in den Sessel gegenüber und sah mich mit einem wissenden Lächeln an.
Noch vor vierundzwanzig Stunden war ich in meinem Zimmer und habe mit dem heißesten Kerl rumgemacht, den ich je getroffen habe. Mein Körper stand immer noch in Flammen. Die ganze Nacht hatte ich unser kleines Intermezzo immer und immer wieder im Geiste Revue passieren lassen und mich schlussendlich selbst berührt, um nicht verrückt zu werden. Allerdings war der Orgasmus, den ich mir selbst verschafft hatte, nicht annähernd mit dem zu vergleichen gewesen, den ich dank Rasmus erleben durfte.
„Ahh ... deinen roten Wangen nach zu urteilen, seit ihr beide auf Tuchfühlung gegangen", sagte meine beste Freundin und klatschte begeistert in die Hände. „Wie war es?"
„Psst ... nicht so laut", zischte ich ihr zu und warf gleichzeitig einen Blick in die Richtung, in die Deacon und Max verschwunden waren. Zwar hatten unsere Bodyguards gesagt, dass sie eine Runde Billard spielen wollten, damit wir in aller Ruhe tratschen könnten, aber ich hätte drauf gewettet, dass sie die Tür offen gelassen hatten, um ja nichts zu verpassen.
Laney sprang vom Sessel auf und bedeutete mir ihr in ihr Zimmer zu folgen. Dort angekommen setzte sie sich im Schneidersitz mitten auf ihr Bett, während ich lieber den Hocker an ihrem Schminktisch bevorzugte. Sicher ist sicher, denn ich malte mir aus, wie sie Nacht für Nacht mit Max in eben diesem Bett lag und Gott weiß was trieb.
„Seit ihr zur Sache gekommen?", erkundigte sie sich und rieb ihre Handflächen aneinander.
„Na ja ... irgendwie schon", gab ich zu und räusperte mich dann, „aber wir sind nicht bis zum Äußersten gegangen."
„Warum nicht? Hattest du Angst?" Ihre eben noch aufgeregte Miene wechselte zu Besorgnis. Im Gegensatz zu ihr war ich in Sachen Sex nicht so erfahren und das wusste sie genau.
„Was? Nein ..." Ich schüttelte heftig den Kopf. „Wir wurden unterbrochen."
„Von wem?"
„Deacon."
„Och nö ... dem ziehe ich nachher die Ohren lang", versprach Laney und schnaubte verächtlich auf. „Er wusste doch, dass ihr allein sein wollt. Das hat er sicherlich mit Absicht getan."
„Nein. Eigentlich war mein Vater der Störenfried, da er anrief und mich unbedingt sprechen wollte."
„War es wenigstens dringend?"
„Eigentlich nicht. Er hat mich nur daran erinnert, dass Ana bald Geburtstag hat und wollte von mir wissen, was wir ihr schenken könnten. Und er fragte, ob wir eine kleine Feier für sie schmeißen sollen, immerhin wird sie fünfundfünfzig."
Normalerweise war mein Vater nicht gerade jemand, der sich groß um Geburtstage scherte – mal von denen seiner Kinder abgesehen -, aber Ana gehörte für ihn zur Familie und sie war seit dem Tod unserer Mutter eine große Stütze für uns alle gewesen. Salvatore Magnini zahlte ihr nicht nur ein überdurchschnittlich gutes Gehalt und die private Krankenversicherung, nein, er spendierte ihr auch ein Mal im Jahr eine Urlaubsreise ihrer Wahl.
Ein Lächeln huschte über Laneys Lippen. „Oh, ich möchte auch mitfeiern. Ich liebe Ana."
Als ob ich das nicht wüsste.
„Wie weit seid ihr gegangen?"
Und schnell zurück zum Thema!
Das war Laney! Wenn sie etwas unbedingt wissen wollte, ließ sie nicht so schnell locker.
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Kiss of Darkness
RomanceEli ist die Tochter eines reichen mächtigen Geschäftsmannes, der niemals ein NEIN als Antwort akzeptiert. Er kontrolliert wen immer er will, auch seine Kinder. Dies ist ein Grund, warum sie so schüchtern und zurückhaltend ist. Ein weiterer Grund ist...