Draco Malfoy x Reader / Gedanken*

Kapitel 22 🌷

Das Hogsmeade-Wochenende stand vor der Tür. Die Schüler machten sich dafür fertig. Ginny hatte ein Date mit Dean und würde deshalb nicht wie gewohnt mit ihren Freundinnen ins Dorf gehen. Ginny hatte mit Hermine abgemacht, dass sie sich dort im Drei Besen sehen würden. Im Drei Besen trafen die Gryffindors allerdings auf Slughorn. Slughorn lud Harry, Y/N und Hermine zu einem sogenannten Slug-Club ein. Er würde ihnen eine Einladung zukommen lassen. Harry hatte sich etwas merkwürdig Slughorn gegenüber verhalten. Als Y/N nachfragte, erzählte Harry ihr von einem Gespräch zwischen Dumbledore und ihm. Y/N erinnerte sich an den Brief ihrer Mutter. "Du musst auch mal mit uns im Gemeinschaftsraum sitzen, dann verpasst du nicht andauernd etwas Wichtiges", warf ihr Ron vor.
"Ron", warnte ihn Hermine.
"Du...", wollte Y/N etwas darauf antworten, als Ron plötzlich angewidert aussah und in eine Ecke an Y/N vorbei sah.
"Was ist los?", fragte Y/N stattdessen Hermine. Hermine deutete mit ihrem Blick in eine Ecke. Y/N folgte ihrem Blick und sah, wie Dean und Ginny sich küssten.
"Jetzt sieh dir das an. So ganz in der Öffentlichkeit", murmelte Ron verstimmt. "Das gehört sich nicht."
"Ach komm schon, Ron. Sie ist kein Kind mehr", verteidigte Hermine Ginny.
Y/N konnte für einen Augenblick etwas in Harrys Blick erkennen. Es störte ihn ebenfalls.
"Was würde Ginny sagen, wenn du an ihrer Stelle wärst und hier mit mir Knutschen würdest? Würde sie auch so rumjammern, wie du gerade?", fragte Hermine, und Ron verschluckte sich an seinem Butterbier, welches Harry vorhin an den Tisch gebracht hatte.
Y/N musste sich ein Lachen verkneifen. Die Tür des Drei Besen schwang auf, und eine weitere kleine Gruppe trat hinein. Mitten drin, wie Y/N erkannte, war Draco. Er ging zum Tresen und bestellte sich ein Butterbier bei der Inhaberin Madam Rosmerta. Er bezahlte die Getränke und suchte sich einen freien Platz. Als seine Augen die Gaststätte nach einem freien Platz überflogen, blieb sein Blick an Y/N hängen. Da Harry neben Y/N saß und Ron und Hermine ihr gegenüber, hatte es nur Harry mitbekommen. Y/N war gerade mit etwas anderem beschäftigt, als sie Harry kurz anstupste, um sie auf Draco aufmerksam zu machen. Als ihre Blicke sich trafen, hob sie fragend die Augenbrauen. Draco erwiderte nichts, stellte die Butterbiere auf einen Tisch ab und setzte sich mit dem Rücken zu Y/N.
"Was bei Merlin?", fragte Harry und bekam daraufhin die Aufmerksamkeit von Hermine und Ron.
"Was ist denn?", fragte Ron.
"Malfoy. Er hat Y/N komisch angesehen", erklärte dieser.
"Wie denn?", fragte Y/N neugierig.
"Anders als sonst", sagte Harry und war verwirrt.
"Harry. Was heißt bitte anders?", hackte Hermine nach.
"Nicht so hasserfüllt wie immer", meinte Harry daraufhin.
Y/N war etwas überfordert und sagte daher: "Das musst du dir nur eingebildet haben" und winkte mit ihrer Hand ab. Dann sah sie auf ihr Butterbier, welches zum Glück schon leer war. "Ich hole mir noch eins. Möchte jemand?", fragte sie und lächelte.
"Ja, gerne", meinte Hermine, "Meins mit..."
"Etwas Ingwer. Ich weiß", vollendete Y/N ihren Satz.
"Ja, danke", lächelte Hermine.
Harry sagte nichts, also ging Y/N zum Tresen. Sie bestellte die Getränke und sah sich etwas um, während sie wartete. An Dracos Tisch waren seine Freunde erschienen. Blaise und Pansy. Harry hatte sie beobachtet, sie hatte es gemerkt. Also setzte sich Y/N auf den Barhocker vor den Tresen und war somit mit dem Rücken zu Harry gewandt. Sie zog das kleine Kästchen, in dem sich die Feder von Draco befand, heraus und nahm die Feder aus dem Kästchen.
"Dann wollen wir mal sehen, ob es wirklich funktioniert", sagte sie leise an sich selbst gerichtet und schrieb auf ihre Handfläche: "Versuche, mich nicht so öffentlich anzustarren. Das würde uns in Schwierigkeiten bringen." Dann packte sie die Feder in das Kästchen zurück und ließ dieses in ihrer Tasche verschwinden. Madame Rosmerta brachte ihr die bestellten Getränke, Y/N bezahlte diese und nahm sie an sich. Wenn Y/N zu ihrem Tisch zurücklaufen wollte, musste sie an Draco vorbeilaufen. Sie wollte diesen Augenblick nutzen und zusehen, ob die Nachricht ankam. Sie sah auf das Tablett in ihrer Hand, als sie losging. Kurz vor Dracos Tisch hob sie ihren Kopf leicht an und traf sofort auf den Blick von Draco. Sie konnte nicht glauben, was er dann getan hatte. Er hatte sie angezwinkert. Y/N wurde etwas rot und lief schnell an ihm vorbei. Ein schlichtes Nicken hätte auch gereicht. Draco trank einen Schluck von seinem Butterbier und stand dann auf. Y/N setzte sich wieder auf ihren Platz neben Harry. Er ging auf die Toilette im hinteren Teil der Gaststätte. Dann erschien unerwartet eine silberne Schrift vor Y/N' innerem Auge: "Ist doch gar nicht schlecht." Y/N blinzelte zweimal hintereinander und schüttelte kurz ihren Kopf.
"Sollen wir langsam wieder zurück?", fragte Hermine.
"Ja", meinte Ron etwas angetrunken. Wohl bemerkt von Butterbier. Y/N hatte allerdings keinen Überblick darüber, wie viel Ron getrunken hatte. Sie zogen ihre Jacken wieder an und machten sich auf den Weg zurück zum Schloss. Plötzlich ertönte ein lauter Schrei. Eine Schülerin lag auf dem Boden.
"Ich habe ihr gesagt, sie soll es nicht anfassen", sagte ihre Freundin. Plötzlich flog das Mädchen hoch, das sich als Katie Bell entpuppte. Sie blieb in der Luft stehen und stieß wieder einen lauten Schrei aus. Harry, Ron, Y/N und Hermine standen da und konnten nichts tun. Dann fiel sie plötzlich zu Boden und verlor das Bewusstsein. Harry rannte zu ihr und wollte sie gerade berühren, als sie Hagrids Stimme laut hinter sich vernahmen: "Fass sie bloß nicht an, Harry!"
Neben Katie lag eine Kette auf dem Boden.
"Das auch nicht", rief Hagrid, als er Katie hoch nahm. "Fass es mit einem Tuch an. Es ist schwarzmagisch", sagte er und lief mit Katie auf dem Arm ins Schloss. Er brachte sie auf direktem Weg in den Krankenflügel. Harry nahm seinen Schal, den er um den Hals trug, und griff damit nach der Kette, die auf dem Boden lag.
"Wir müssen es zu Dumbledore bringen", sagte Harry, und die Freunde fingen an zu rennen.