Kapitel 17

681 34 0
                                    


Genesis - invisible touch

Joe fluchte leise vor sich hin, also sie nach fast 3 Stunden endlich auf dem Weg zum Trailerpark war. Die Einkaufsliste von Steve sah eher nach einer Großveranstaltung aus als nach einem netten Zusammensein von ein paar Leuten. Es kam noch erschwerend hinzu, dass Joe die Einkäufe alleine vom Van in Steves Auto wuchten musste, weil dieser ja arbeitete. Joe parkte den Wagen vor dem Trailer und griff nach den Einkaufstüten auf dem Beifahrersitz. Es war ihr ein Rätsel, dass der Kühlschrank der Munsons immer leer war. Sie stieg die Stufen hinauf und klopfte, bevor sie die Tür öffnete. Wayne saß auf dem Sofa und grinste sie an.

"Hi Wayne." grüßte sie ihn. Er stand auf und nahm ihr die Einkäufe ab.

"Das meinte der Holzkopf also mit verschollener Prinzessin. Ich dachte schon, er hätte sich die Birne weggekifft." lachte er. Er drückte Joe einen kräftigen Kuss auf die Wange und ging in die Küche. "Du hättest nicht einkaufen müssen." sagte er als er die Tüten auf der Arbeitsplatte abstellte.

"Ihr könnt nicht nur von Bier, Limo und Cornflakes leben, Wayne." sagte sie lächelnd und schaute den Flur herunter. "Ist Eddie noch unterwegs?" fragte sie und half ihm die Einkäufe auszuräumen.

"Noch? Wieder! Er kam mir auf dem Rad entgegen und hat nur gerufen, dass seine Prinzessin verschwunden ist. Das arme Kind, dem er das Fahrrad geklaut hat..." Joe lachte.

"Das ist mein Rad. Ich hab es letztens hier gelassen." erklärte sie und stemmte die Hände in die Hüften. "Soll ich uns was kochen?" fragte sie und Wayne nickte begeistert. Joe kümmerte sich nicht darum, dass Eddie sie suchte. Sie wusste schließlich auch nicht, wie lange er schon weg war. Er kam bestimmt bald wieder heim.

"Sehr gerne." Er setzte sich lächelnd an den Küchentisch und zündete sich eine Zigarette an. Er beobachtete Joe eine Weile dabei wie sie Zwiebeln kleinhackte und Hackfleisch anbriet. "Also... nach dem Kondom in der Dusche zu urteilen, kann ich dich wohl wieder Zuhause willkommen heißen oder ist das jetzt nur eine lockere Sache zwischen euch?" Joe kniff die Augen zusammen und wurde rot.

"Peinlich." murmelte sie und Wayne lachte. "Aber ja, ich glaube wir sind wieder zusammen. Wir versuchen es zumindest." sagte sie und blickte kurz vom Herd auf.

"Er hat dich vermisst. Und er hat sich gehasst, dass er dir weh getan hat..." sagte Wayne und seine Augen starrten durch sie hindurch, als würde er in Erinnerungen abtauchen. Joe verspürte einen Schmerz in der Brust, den sie vor langer Zeit weggeschlossen hat. Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie dieses Gefühl so vertreiben.

"Ich habe erst vor ein paar Tagen seinen Brief gelesen." sagte sie dann und begann die Soße abzuschmecken. "Ich habe durch meine Sturheit fast zwei Jahre verschwendet." sie lachte traurig auf, aber Wayne schüttelte den Kopf.

"Dein Herz brauchte Zeit das zu verarbeiten. Es musste erst wieder heilen. Wahrscheinlich hat es diese zwei Jahre gebraucht." erklärte Wayne und drückte seine Zigarette aus.

Bevor Joe antworten konnte, flog die Tür auf und Eddie erschien verschwitzt und nach Atem ringend in der Tür. Er sah Joe in der Küche stehen und stürmte auf sie zu. Seine Haare klebten ihm in verschwitzten Strähnen an der Stirn.

"Na? Noch ein bisschen Sport gemacht?" zog Joe ihn auf und bemühte sich unbeschwert zu klingen. Eddie umarmte sie so fest, dass ihr fast die Luft wegblieb und legte die Hände um ihr Gesicht. Er küsste sie überschwänglich und ihr Herz füllte sich wieder mit Wärme.

"Wo warst du?! Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht. Ich dachte schon, du liegst schwerverletzt in einem Graben. Bei deinen Fahrkünsten wäre das auch kein Wunder! Ich war überall! Wirklich überall!" plapperte er und Joe zog seine Hände von ihrem Gesicht, denn er schüttelte sie. Sie hatte Angst ein Schleudertrauma zu erleiden.

love like a hellfire [Eddie Munson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt