Versprechen

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"Ich werde dich niemals verlassen, dass verspreche ich dir!"

Das waren die Worte die ich damals zu meinem besten Freund sagte, kurz nachdem er seine Eltern verlor. Kurz darauf beschlossen wir uns der lokalen Armee anzuschließen. Sie lockten mit Geld, Ruhm und Ehre um eine neue Bedrohung aus dem Norden unserer Stadt zu bekämpfen. Anscheinend soll sich das Virus weiterentwickelt haben. Die Infizierten sollten jetzt wie eine Art Zombie agieren, jedoch noch etwas leichter zu töten wie die Zombies aus zum Beispiel "The Walking Dead" oder anderen Pop-Culture Zombies.

Nach einigen Wochen Training wurde wir auch schon an die Front geworfen und zumindest die ersten Tage war alles mehr oder weniger ok. Wir waren Teil der Einsatzgruppe B und vor allem darauf aus, Überlebende aus dem Gebiet zu evakuieren, welches vor einigen Monaten noch mit einigen hundert Einwohnern belebt war. So schlichen wir uns von Hausruine zu Hausruine und sichten nach spuren von lebenden Menschen und töteten dabei so leise es ging die Zombies, vor allem mit einem Messer. Viele von ihnen sahen noch sehr wie Menschen aus. Sie mussten sich Frisch verwandelt haben.

"Ich kann das nicht mehr.", sagte mein Freund eines Abends zu mir, während ihm eine Träne über die Wange lief. "Es fühlt sich an, als würde ich noch lebende Menschen töten. Das ist zu viel für mich."

Ich versuchte ihn zu beruhigen. "Nach alldem müssen wir uns für ein halbes Jahr nicht verpflichten lassen. Außerdem, selbst wenn es noch irgendwo Menschen sind, sie wollen dich jetzt gerade töten. Das kannst du und werde ich nicht zulassen."

"Du hast wohl recht...", sagte er abschließend, "Wir sollten jetzt schlafen."

Am nächsten Tag führte unsere Route über den Friedhof des Stadtteils. Ja keine sinnvolle Entscheidung, aber wirklich viel Zeit und Proviant hatten wir nicht. Wir waren alle Skeptisch, aber unser Truppführer hatte einen furchteinflößenden Blick und Eier aus Stahl. Wir vertrauten ihm. Auf der hälfte der Strecke angekommen, gab es ein Problem. Einer unsere Leute ist in ein Grab gefallen und kam nicht mehr raus. Wir hatten keine Ausrüstung für sowas dabei und so dauerte die Rettung etwas. Wir wollten ihn schlussendlich am Gewehr hochziehen, um ihn zu erreichen.

BANG!

Es war nicht gesichert gewesen. Der Schuss so laut, alle Infizierten auf dem Friedhof waren jetzt auf dem Weg zu uns. Unser Truppführer eröffnete sofort das Feuer, mein Freund versuchte sich hinter einem Grabstein zu verstecken. Ich rannte zu ihm und eröffnete ebenfalls das Feuer.

"Los rüber zur Grotte!", ruf unser Truppführer und rannte los. Ich griff meinen Freund und zerrte ihn mit mir. das Trupp Mitglied im Grab.... Nun ja, es blieb im Grab.

Wir waren nur noch zu dritt. "Jetzt schieß endlich!", wurde meinem Freund zugerufen, worauf hin er zögerlich die Waffe griff und ein paar Schüsse abgab.

"Haltet die Stellung, ich versuche die Grotte zu öffnen!"

War es wirklich so gut, in eine Grotte zu flüchten, womöglich voll mit infizierten? Wir hatte allerdings keine Wahl, und so hielten ich und mein Freund die Hundertschaften von Infizierten auf, während unser Truppführer die Tür öffnete und schließ rein rannte. Wir folgten ihm alsbald und er schloss schnell wieder die Tür. Ein Knicklicht erleuchtete die Grotte.

"Das war knapp", sagte ich. "Was ist falsch bei dir!", schrie der Truppführer meinen Freund an. Er blieb stumm. "Wenn wir hier lebend rauskommen, lass ich dich persönlich versetzen!". Wieder Stille.

"Die Grotte hat einen zweiten Ausgang, an der anderen Seite des Friedhofs, da sollten keine Zombies mehr sein!", erklärte der Truppführer und ging los. Wir folgten ihm. 

Es verging bestimmt eine halbe Stunde, ohne das jemand was sagte und wir in einen großen Raum kamen.

"Fuck", hörte ich meinen Freund flüstern ohne zu ahnen, was es bedeuten könnte.

"INFIZIERTE!", rief mein Truppführer und eröffnete sofort das Feuer. Ich machte es ihm nach. Doch es waren zu viele und wir wurden schnell in eine Ecke gedrängt.

"Überlebt es", sagte uns unser Truppführer, nachdem uns die Munition ausging, nahm eine Granate in die Hand und sprang in die bestimmt 50 Infizierten. Es knallte Laut. Der Großteil der Infizierten tot, der Rest Handlungsunfähig am Boden. Ich schaute mich nach meinem Freund um, doch konnte ihn nicht finden. Ich suchte ihn bestimmt 10 Minuten, bis ich ihn vor einem Infiziertem sah.

"Mom", sagte er und drehte sich zu mir um. "Es tut mir Leid!"

Er ging auf sie zu. Ich rannte ihm entgegen. Ich wusste was er vorhatte. "NEIN!", rief ich und rammte ihn von seiner untoten Mutter weg.

Ich stand schnell wieder auf und erledigte sie, dann ging ich wieder zu ihm.

"Was sollte das? Du weißt doch, das sie nicht mehr da drin ist."

"Und wenn doch? Ausserdem ist es jetzt sowieso egal." Er zeigte mir seinen Arm. Es war ein Biss zu erkennen.

"Oh fuck", entgegnete ich. "Wir haben ein Gegenmittel im Lager, wir müssen dich nur dahin bringen!" 

"Das schaffe ich niemals. Flieh ohne mich."

"Nein", sagte ich. "Ich bringe dich hier raus."

Ich hob ihn und stütze ihn. Wir schlugen uns zum Ausgang durch, dann brach er zusammen.

"Jetzt geh endlich!", schrie er mich an, seine Augen immer blasser werdend.

"Nein, ich werde dich retten."

"Das.... kan.....st...du.....n...", waren wohl seine letzten Worte, die langsam zu einem röcheln und unverständlich wurden. Eine Träne fing an, an meiner Wange zu laufen.

"Weißt du noch damals, kurz nachdem deine Eltern starben?", erzählte ich ihm weinend, während er sich langsam aufrichtete. "Ich hatte dir da was versprochen...."

Er fing an, zu versuchen meinen Arm zu beißen. Dann ein schmerzhaftes Gefühl.

"Ich.... Ich werde dich niemals verlassen.... Das versprach ich dir"

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⏰ Last updated: Jan 06, 2023 ⏰

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