My and everyone's problem No. 1

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13. Mai 2014
02:33 Uhr

Okay. Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich tue. Hier ist also mein Problem oder auch ein Grund, für mein Verhalten.

Schule. Jeder Schüler hasst die Schule. Das frühe Aufstehen ist schon schlimm genug, aber wenn man weiß, was einen dort, außer nervige Lehrer und Klassenarbeiten noch erwartet, dann möchte man am liebsten aus dem fünften Stock springen. Wir haben aber nur zwei, da stirbt man nicht. Ich weiß, wovon ich rede.

Jedenfalls war ich heute bzw. gestern wieder in der Schule. Und da ist es wieder passiert. Ich habe dir doch von Cassandra erzählt, oder? Dem dunkelhaarigen Mädchen. Meine Ex. Sie stand heute an meinem Spind. Mit Max. Dem hübschen blonden. Dieser Surfer-Boy. Schon schlimm genug, dass ich die beiden jeden Tag sehen muss, aber dann müssen sie sich auch noch die Zunge in den Hals stecken (?!) Und das war sicher nicht sehr jugendfrei. Aber das ist nicht das einzig schmerzhafte. Nein, sie haben nichts gesagt oder getan. Doch die Blicke, die sie mir zugeworfen haben, die waren schmerzhafter als alles andere. Jawohl, sehr schmerzhaft.
Ich habe weggeguckt und wollte im Boden versinken. Aber die dumme Erde wollte sich einfach nicht öffnen und mich verschlingen. Das Schicksal ist wirklich ein mieser Verräter.
Aber die beiden sind nicht die einzigen, die mich stören. Auch die anderen. Sie sprechen mich nicht direkt an, was ich ziemlich feige finde, aber dann wiederum ganz gut, weil ich nicht wüsste, wie ich reagieren sollte, wenn sie es doch täten. Aber es ist um einiges schlimmer zu wissen, dass sie alle anfangen zu tuscheln, wenn du ihnen den Rücken zudrehst.
Ich habe versucht sie zu ignorieren, wie du es mir geraten hast. Aber weißt du was? Das Leben ist scheiße!

Aber damit nicht genug ... Lehrer hasse ich auch. Gut, das tut jeder Schüler. Aber ich besonders. Einige sind der Meinung, sie würden schlechte Noten bekommen, weil sie blond, Immigranten oder dunkelhäutig sind. Aber ich werde benachteiligt, weil ich Ich bin. Scheiße, nicht? Wie würde es dir dabei gehen, wenn ich sagen würde, dass ich dich hasse, weil du Du bist.
Zugegeben: Ich hasse dich. Aber nicht, weil du Du bist, sondern weil das was du sagst, bullshit ist. Du glaubst doch deinen eigenen Worten nicht.

Aber um zum Thema zurückzukommen ... Verachtung und Ekel sind nicht das einzige was ich zu spüren bekomme. Auch Mitleid ist dabei. Aber darauf kann ich getrost verzichten. Was bringt mir Mitleid in meiner Situation? Einen Scheißdreck – genau. Wenn jemand Hilfe benötigt, dann sollte man nicht dumm rumstehen und denjenigen bemitleiden. Dann sollte man seinen Arsch bewegen und zur Hilfe eilen. Selbst, wenn es zu spät ist. Jede Tat kann eine Person Stück für Stück ins Leben zurückholen.

Es wird nie wieder okay werden. Versuch gar nicht erst das deinen Patienten einzureden. Ich weiß es besser. Wir wissen es besser.

Du musstest dich nicht mit sowas rumschlagen, stimmt's?
Wieso behauptest du dann mich zu verstehen? Merkst du nicht, dass all das leere Worte sind? Wenn es bis jetzt nicht besser geworden ist, dann wird es das in Zukunft auch nicht. Und erst recht nicht, wenn ich in dieses Ding reinschreibe! Erzähl mir nicht, dass das deinen Patienten hilft.
...
Jetzt weine ich auch noch! Danke! Gefühle sind scheiße! Das Leben ist scheiße!

Eight reasons to kill myself (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt