Am Strandbad

27 2 2
                                    

Ich stehe an der Laterne komplett tränen unterlaufen und schwanke leicht hin und her. Neben mir stehen Tommy und Paula sie reden auf mich ein ,doch ich verstehe kein Wort . Ich merke nur wie mir die Tränen über mein Gesicht fließen. Zitternd hebe ich meinen Kopf ,und schaue Paula an . Ich schaue in ihr ausdrucksloses Gesicht , aber ihre Augen sehen verweint und erschöpft aus. Fast wie am Freitag 2 Wochen zuvor, als sie mit zerrissenen Klamotten und Tränen überlaufenen Gesicht vor meiner Haustür stand.

Ich ließ sie rein und fragte was los ist .Sie zitterte und sah sehr fertig aus , erst dann hatte ich die Kratzer und blauen flecken in ihrem Gesicht bemerkt . Irgendwann fing sie an mir von einer Party zu erzählen , die heute Abend statt gefunden hatte . Ich sah wie ihr die Tränen wieder in die Augen schossen und ihre Stimme immer höher wurde ,bis sie komplett abbrach. Ich nahm sie in den Arm ,sie redete weiter und man merkte wie schwer es ihr viel. Sie erzählte wie sie auf dem Klo in dem Club aufgewacht ist und das nur in Unterwäsche . Sie konnte sich an nichts mehr erinnern , außer das sie an der Bar saß und ein Getränk von jemand Anonymen spendiert bekommen hat . Von da an ist alles weg , sie ist sofort mit einem Taxi zu mir gefahren . Als sie mir das alles erzählt hatte , habe ich sie gleich zur Polizei gebracht und dort haben wir wegen Vergewaltigung eine Anzeige aufgeben lassen.

Das ist jetzt schon 2 Wochen her die Polizei hat den Täter noch nicht gefast aber es gibt einen Zeugen . Der Paula mit einem dünnen Jungen an dem Abend in Richtung Klo gehen sehen hat .

In diesem Moment merke ich wie mich eine Hand auf der Schulter berührt ich tauche aus meinen Gedanken auf und schaue wieder in die erschöpften Augen von Paula . Sie sagt das alles gut wird und das sie mich jetzt erstmal nach Hause bringen . Aber ich will hier bleiben wenigstens bis die Polizei kommt , nur noch diese wenigen Minuten .

Ich höre wie Sirenen langsam näher kommen. Mit einem mal überschwemmt mich ein Kältegefühl und die Realität schlägt, wie eine Welle eiskaltes Wasser auf mich ein . Als mehrere Autos auf einmal wie ein Blitzlichtgewitter aus blau und rot, um die Ecke gerauscht kamen . Es waren bestimmt 6 Stück und in jedem Auto saßen 2-3 Polizisten . Es kam mir vor wie in einem Schlechten Film ,nur das dies hier real ist . Ich sah alles wie in Zeitlupe ,wie sie auf uns zukamen und viele Fragen stellten . Ich stand noch viel zu sehr unter Schock um auch nur eine einzige davon zu verstehen. Paula und Tommy redeten mit ihnen, dann gingen sie alle auf denn See zu .

Dort sperrte die Kriminalpolizei mit weiß - roten Absperrband den Bereich ab wo ich ihn gefunden hatte. Sehr weit am Rand fast schon im Schilf , im ungefähr 30 cm hohen Wasser. Ich sah ihn wieder vor mir ,diese ausdruckslosen Augen , der blasse Körper , das Blut was ihm über das Gesicht lief bis zu den nassen Klamotten und den leicht im Wasser schwebenten lockig braunen Harren . Ich wusste nicht wie aber ich versuchte die Bilder wieder zu verdrängen. Da hörten wir das Geräusch von quietschenten Rädern auf nassem Gras . Eine Art Liege mit einem Sack oben drauf befestigt ,wurde in Richtung Wasser geschoben . Einer der Polizisten kam auf mich zu ,er war schlank aber sportlich und stellte sich als Jordan Harrison vor, er kam anscheinend aus Amerika das merkte man an dem Akzent . Wenige Sekunden später kam ein etwas dicklicher Polizist zu uns und stellte sich als Jörg Kessler vor. Dann hörte er seinem Partner zu wie er mir weiter Fragen stellte. Nach der ganzen fragerrei sprach Herr Kessler mir sein herzliches Beileid aus und das ihm das alles sehr leid tut .

drowend loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt