Da saß ich also gerade tatsächlich im Flieger zurück nach Deutschland. Ich konnte es noch gar nicht so richtig realisieren, dass das Jahr schon um war. Ich hatte schon ziemliche Sehnsucht nach meiner Gastfamilie, auch wenn ich gerade mal vier Stunden in diesem Flugzeug saß, aber freute mich natürlich auch total auf meine Familie und meine Freunde zuhause. Zur Aufklärung: Ich kam gerade von meinem Auslandsjahr als au Pair Mädchen in Kanada. Es war ein Jahr voller schöner Erinnerungen und wertvoller Erfahrungen. Einfach unvergesslich und jetzt war es einfach schon vorbei. Wenn ich nur daran dachte bedrückte es mich ziemlich. Ich lehnte meinen Kopf ans kleine Flugzeugfenster und schaute gedankenverloren heraus. Wir waren gerade mitten über dem Atlantik. Dann beschloss ich ein wenig zu schlafen, damit ich nicht allzu müde bin, wenn ich am Flughafen in Deutschland ankomme.
So, das war es also. Ich zog meinen Koffer hinter mir her und ging aus der Absperrung raus. Dann sah ich auch schon meine Familie und einige meiner Freunde mit ganz vielen Luftballons in einer kleinen Gruppe zusammenstehen. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus und meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich lief auf sie zu, umarmte zuerst meine Eltern ganz feste und dann alle anderen, die gekommen sind um mich zu begrüßen. Tränen des Glücks kullerten über meine Wangen. Mir war gar nicht bewusst, dass ich all diese Menschen so sehr vermisst habe.
Das erste was ich machte, als ich unser Haus betrat war hoch in mein Zimmer zu gehen. Alles war immer noch, wie vorher. Oh Gott, wie ich dieses Bett vermisst habe. Dann schaute ich zu meiner rechten in den Spiegel. Ich sah mich, Mia. Ein nicht allzu großes, neunzehnjähriges Mädchen mit rot-braunen Haaren und hellblauen Augen. Ein paar Sommersprossen verzierten meine Nase und meine Wangen. Meinen Körper würde ich als völlig durchschnittlich beschreiben, selbst wenn ich meinen Po manchmal etwas zu groß finde. Dann schaute ich nochmal hoch zu meinem Gesicht. Na toll. Augenringe bis zum Boden und ein Pickel, der sich auf meiner Stirn bildete. Kurz stöhnte ich auf, erschrak jedoch, als meine Mutter ins Zimmer trat. 'Ich bin ja so froh, dass du wieder hier bist', sagte sie leise und ich drückte sich noch ein weiteres Mal feste an mich. 'Ich habe euch auch vermisst, aber jetzt bin ich ja wieder da', antwortete ich und lächelte sie sanft an, als ich mich von ihr löste. Als einziges Kind meiner Eltern muss es echt schwer für sie gewesen sein, mich gehen zu lassen. 'Heute Abend kommen noch einige Leute vorbei, ich hoffe es stört dich nicht, dass wir sie eingeladen haben'. Ich ließ mich auf der Bettkante nieder und schüttelte den Kopf. 'Nein, ich freue mich sogar.', versicherte ich ihr. 'Schlaf erstmal was, Spatz', sagte sie noch und ich nickte, dann verschloss sich die Türe.
Bevor ich runter ging, um die ersten Gäste zu begrüßen überprüfte ich mein Aussehen im Spiegel. Dann kann es ja jetzt losgehen. Langsam ging ich die Treppe herunter und mir stieg der Geruch von Mamas Spezialsuppe in die Nase. Unsicher spielte ich mit dem Armband an meinem linken Handgelenk und ging dann zu unserem Wohnzimmer, in dem sich schon einige Leute versammelt haben. Alle strahlten mich an und oh Gott, war mir dieser Moment unangenehm. Ich fühlte mich, wie auf einem Präsentierteller. Jedenfalls begrüßte ich alle und ließ mich dann auf dem freien Platz auf dem Sofa neben meiner Oma nieder. Diese lächelte mich sanft an und reichte mir ein Glas Sekt. Sie merkte scheinbar, wie unwohl und beobachtet ich mich fühlte. 'Auf dich, Mia', sagte sie, hob ihr Glas und alle anderen taten es ihr gleich. Dann kippte ich fast das komplette Glas in mich hinein und wusste jetzt schon, dass es mir gleich nicht mehr so gut gehen würde.
Der Abend nahm seinen Lauf. Mittlerweile waren auch einige meiner Freunde dazu gestoßen, mit denen ich mich unterhielt. Naja, eher gesagt durchlöcherten sie mich mit Fragen, aber ich erzählte gerne über das vergangene Jahr. 'Hast du Lust am Samstag mit uns feiern zu gehen?', fragte mich Sophie und ich nickte zustimmend. 'Klar! Ich werde bestimmt viele wiedertreffen', antwortete ich. 'Was ist denn so im vergangenen Jahr passiert?', hackte ich dann nach und alle begannen zu erzählen. So erfuhr ich zum Beispiel, dass Lukas, der Junge auf den ich jahrelang gestanden habe, nun eine Freundin hat und, dass die Schlampe unserer ehemaligen Stufe schon eine Abtreibung hinter sich hatte.
Nach dem wirklich lustigen Gespräch mich meinen Freunden ging ich zu meinen Eltern, die mit einem weiteren Ehepaar an einem Tisch standen. Ah, jetzt fiel es mir wieder ein, unsere uneigentlichen Nachbarn. 'Hallo', begrüßte ich sie und schenkte ihnen ein Lächeln. 'Hallo Mia, du bist aber groß geworden', sagte Frau Hazy, dessen Vorname mir leider nicht einfiel. Naja, als groß würde ich mich jetzt nicht bezeichnen. Immer dieser Standard Satz. 'Birgit und Michael haben uns morgen Abend zum Essen eingeladen. Du kommst doch mit oder?', berichtete meine Mutter mir dann und ich nickte. 'Ich komme sehr gerne mit', antwortete ich mit einem leichten, eher gezwungenen Lächeln. Was blieb mir schon anderes übrig? 'Alexander ist auch da. Früher habt ihr euch doch immer so gut verstanden', sagte die blonde Frau. Alexander? Ah, ihr Sohn...klar. So langsam erinnerte ich mich an ihn. Er war früher mein bester Freund. Was wohl aus ihm geworden ist?
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Hallöchen! :)
Das war das erste Kapitel meiner neuen Fanfiction. Ist jetzt nicht allzu spektakulär :D
Wer meine anderen beiden Storys noch nicht kennt, kann ja mal auf mein Profil schauen, würde mich sehr freuen ♥
Hab im Moment keine Schule und mir ist manchmal echt langweilig, deshalb schreibe ich in letzter Zeit so viel :D Naja, genug geredet...
Bis demnächst,
Eure Anni :) ♥
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Can we keep this? | Izzi FF
FanfictionFrüher haben Alexander und Mia immer zusammen gespielt. Sie waren unzertrennlich, bis sie irgendwann älter wurden. Wie das Schicksal es will finden die Beiden wieder zueinander und beschließen, die Jahre, die sie nicht miteinander verbracht haben au...