𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟚𝟟

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»Denkst du, meinem Vater ist sein Text eingefallen, wegen meiner Mutter?« , fragte Nia, als sie sich an ihrem Schminktisch die Haare glättete, während Robin auf ihrem Bett lag und irgendwelchen Youtubern beim Zocken zusah.

Nach einem kurzen Es-tut-mir-leid von ihm, hatte sie ihm schnell den kleinen Streit vergeben, obwohl Robin eher derjenige war, der eine Entschuldigung haben wollte.

»Keine Ahnung.« , antwortete er. »Den Song haben die ja schon letztes Jahr geschrieben.«

»Hmm.« , sagte sie nur und konzentrierte sich wieder auf ihr Spiegelbild.

Robin konnte nicht vergessen, das Jenaro sich bei ihr gemeldet hatte. Auch wenn sie sich vertragen hatten, blieb das Gegoogelte in seinem Kopf hängen.

Er hatte schon einen Termin beim Friseur und wollte sich eine Dauerwelle verpassen. War ja schließlich irgendwie im Trend liegend derzeit und zudem hatte Jenaro auch Locken.

Eigentlich hatte er auch vorgehabt ihr nichts zum heutigen Valentinstag zu schenken, aber das brachte er nicht übers Herz. Darüber hinaus hatte er das Geschenk schon ein wenig länger zu Hause rumstehen, was nun neben ihr auf dem Schminktisch stand.

Es war eine Swarovski Rose hinter Glas. 

 

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Sie war nicht mal groß. Fast 10 Zentimeter, aber sie ähnelte der Rose, die bei dem Disney-Film Die Schöne und das Biest benutzt wurde. 150 Euro hatte er dafür gegeben und seine Mutter war auch noch sauer, weil sie meinte, dass man nicht so viel ausgeben sollte, doch das wollte er nicht hören.

Nia hatte er nichts vom Preis gesagt. Sie hatte sich riesig darüber gefreut, auch ohne zu wissen, wie teuer es gewesen war.

Natürlich hatte er auch einen Zettel mit einem Spruch hinterlegt:

𝒲𝑒𝒾𝓁 𝒹𝓊 𝓂𝑒𝒾𝓃𝑒 𝒮𝒸𝒽ö𝓃𝑒 𝓊𝓃𝒹 𝒹𝒶𝓈 𝐵𝒾𝑒𝓈𝓉 𝒾𝓃 𝑒𝒾𝓃𝑒𝓇 𝒫𝑒𝓇𝓈𝑜𝓃 𝒷𝒾𝓈𝓉 ❤ 𝐼𝒸𝒽 𝓁𝒾𝑒𝒷𝑒 𝒟𝒾𝒸𝒽.

Zudem hatte er noch vermerkt: 

𝒟𝒾𝑒𝓈𝑒 𝐵𝓁𝓊𝓂𝑒 𝓋𝑒𝓇𝓌𝑒𝓁𝓀𝓉 𝓃𝒾𝒸𝒽𝓉, 𝒹𝒶 𝒹𝓊 𝒹𝑒𝓃 𝑀𝑒𝓃𝓈𝒸𝒽𝑒𝓃, 𝒹𝑒𝓇 𝒹𝒾𝒸𝒽 ü𝒷𝑒𝓇 𝒶𝓁𝓁𝑒𝓈 𝓁𝒾𝑒𝒷𝓉, 𝒷𝑒𝓇𝑒𝒾𝓉𝓈 𝑔𝑒𝒻𝓊𝓃𝒹𝑒𝓃 𝒽𝒶𝓈𝓉.

Nia fand das so süß von ihm, dass sie fast angefangen hatte zu weinen. Sie meinte, sie hätte noch nie ein schöneres Geschenk bekommen, abgesehen von dem Foto-Buch, das er ihr damals geschenkt hatte.

Gleich danach hatte sie sich entschuldigt, gelegentlich doch das Biest herauszulassen.

»Warum glättest du deine Haare?« , fragte er sie, als er vom Fernseher wegsah zu ihr rüber.

»Ich wollte mich hübsch machen.«

»Gehen wir noch irgendwohin?«

Sie drehte sich um. »Nicht?«

Er zuckte mit den Schultern. »Nicht das ich wüsste.«

»Du meintest doch, du willst nicht nur mit mir zu Hause hocken und ... du weißt schon was, machen.«

»Ist ja auch so.«

»Und dann hast du für heute nichts geplant?«

»Sorry. Ich wusste ja nicht, dass du das willst.«

»Du hast doch gesagt, du willst mehr raus. Ich dachte echt, wir unternehmen noch etwas. Restaurant oder so.«

»Seh' ich aus wie ein Geschäftsmann?«

Nia stöhnte laut auf. »Toll.« Sie knallte das Glättungseisen auf den Tisch.

»Sollen wir zum McDonald's?«

Sie funkelte ihn direkt an. »Dein Ernst?«

Robin zuckte mit den Schultern. »Is' auch'n Restaurant.«

»Okay. Lass uns dahin fahren.«

»Bin aber mit dem Roller hier.« , meinte er, denn er hatte vor kurzem den Rollerführerschein bestanden. Was seine Mutter zusätzlich nicht gut fand und es ergänzend bei ihm zu Hause großes Theater mit seinem Vater gab, weil er es ihm erlaubt hatte und sie nicht.

»Können wir das Ding nicht stehen lassen und mit der Bahn fahren.« Nia mochte das Teil ebenso nicht.

»Ich fahr' doch nicht mit der Bahn bis zum Mäcces, dann wieder hierhin, um dich nach Hause zu bringen und zusätzlich mein Gefährt abzuholen.«

»Ob wir jetzt mit deinem Teil dahin fahren und du setzt mich danach zu Hause ab oder mit der Bahn, kommt dasselbe bei raus.«

Er überlegte. »Wieso willst du denn nicht mit mir fahren?«

»Weil ich das nicht mag. Wenn du ein Auto hast, dann ja ... aber das Ding hat erstens eine hässliche Farbe und ich hab Angst, das ich da runterfalle, wenn du in so eine Kurve fährst.«

»Ich weiß noch gar nicht, ob ich den richtigen Führerschein machen werde.«

Nia sah ihn mit großen Augen an. »Was? Wieso?«

»Keine Ahnung.«

»Nö Robin. Das geht nicht. Ich will auch mal mit dir wegfahren und so.«

»Dann mach' du doch einen.«

»Das sieht voll idiotisch aus, wenn ich als Frau das Auto fahre und du neben mir sitzt.«

Er runzelte die Stirn. »Was sieht denn daran idiotisch aus?«

»Weil es so ist.«

Robin nahm ihre Aussage so hin. Er hatte keine Lust, mit ihr darüber zu diskutieren. Ihm zeigte es nur, wie sehr sie noch an die Beziehung mit Jenaro gewöhnt war, die sie wohl auf den Trip gebracht hatte, das Mädchen nur als Beifahrerin erwünscht waren.

Es klopfte an der Zimmertüre.

»Ja. Kannst reinkommen.« , rief Nia und Isabelle öffnete langsam den Eingang ins Innere.

»Hi Robin.« , grüßte sie ihn.

»Hi.« , sagte er.

»Nia, ich bin nochmal kurz weg. Ich muss mit Çan und Ramona noch die bestellten Blumen abholen, die wir zur Deko für unseren Valentinstag-Abend benutzen wollen.«

»Ein Valentinstag-Abend?« , horchte ihre Tochter nach, während sie weiter ihre Haare glättete.

»Ja. Wir wollen denen zeigen, dass der Tag auch für Freundschaften und nicht nur für Paare wichtig ist.«

»Ihr habt den Tag doch eh nie gefeiert.« Nia biss sich auf die Lippen, weil sie ihren Vater nicht mit in das Gespräch einbauen wollte.

»Ich weiß. Weil er kommerziell herbeigerufen wurde und nichts anderes.« , gab Isabelle von sich und verließ auch sofort den Raum wieder, denn alles was mit Dag zu tun hatte, wollte sie derweil nicht hören.

Reißen wir uns gegenseitig raus, oder reiten wir uns rein (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt