Niemand kennt den Tod, und niemand weiß, ob er für den Menschen nicht das allergrößte Glück ist.
Sokrates
Quinn
Wenn es eines gab was ich noch mehr verachtete als meinen Bruder - und das mochte schon was heißen -, dann waren es definitiv Flughäfen. Sie waren einfach so laut, unübersichtlich und überfüllt, dass es mir bei jeder Reise immer wieder den letzten Nerv raubte. Eben deshalb hatte ich auch in meinem bisherigen Leben immer darauf geachtet so weinig wie möglich irgendwohin zu fliegen.
Heute jedoch konnte ich dem ganzen leider nicht mehr entfliehen und auch wenn das Ziel meiner Reise durchaus lohnenswert war, war es dennoch ein sehr steiniger Weg dorthin. Erst recht wenn man zwei vollkommene Idioten am Arsch kleben hatten, welche sich nicht einmal die Mühe machten einen Finger krumm zu machen und mir beim Koffer schleppen zu helfen.
Mein Bruder und meine beste Freundin - welche zu allem Überfluss mal wieder kein Geheimnis daraus machte, wie sehr sie doch auf Porter abfuhr - waren gerade damit beschäftigt unseren Flug nach England ausfindig zu machen. Trotz der Tatsache, dass mir eigentlich schon von vornherein klar gewesen war, dass die Beiden zusammen über keinerlei Orientierungssinn verfügten, hatte ich sie nicht daran gehindert. Schon deshalb, weil ich der freundlichen Dame am Schalter gerade unsere Pässe vorzeigen und anschließend allein unsere Koffer aufs Band hieven musste. Weil ein Gate zu finden ja weitaus anstrengender und wichtiger war.
Letztendlich bestätigte sich meine Vermutung, dass es womöglich keine sonderlich gute Idee gewesen war Porter und Juliet das Zepter in die Hand zu drücken. So landeten wir nämlich nicht im Gate zum Flug nach England, sondern nach Südkorea, was meine Laune augenblicklich noch tiefer sinken ließ.
Ich hasste Flughäfen und Porter und Juliet, aber auch nur wenn diese in der Nähe meines Bruders war und vollkommen an Verblödung erkrankte.
Meine beste Freundin war eigentlich recht erträglich, aber sobald der Braunhaarige neben ihr stand schienen sämtliche Gehirnzellen mit Freuden einfach zu vertrocknen.
"Also wenn ihr mich fragt, Südkorea klingt doch auch ganz spaßig" Bemerkte mein Bruder grinsend, als ich mich mal wieder tierisch über seine absolute Dummheit beschwerte - denn er konnte definitiv was dafür. Juliet hingegen konnte man dies in ihrem derzeitigen Zustand ja kaum verübeln. Es war nur klar, dass er mich mit dieser Aussage nur noch mehr reizten wollte, was ihm zu meinem Leidwesen auch ganz gut gelang "Du guckst doch immer diese unnötigen, extrem langweiligen Korea-Dramen, da kannst du dann deine 'Stars' jetzt auch endlich mal live sehen" Fassungslos starrte ich zu dem ein Kopf größeren Achtzehnjährigen auf, welcher immer noch das absolute Dauergrinsen an den Tag legte und mich vollkommen auf die Palme brachte.
Kopfschüttelnd und immer noch äußerst angepisst nahm ich schließlich selbst die Suche nach dem Gate in die Hand und wer hätte es gedacht, ich fand dieses auch wesentlich schneller.
Wieder zeigte ich die Pässe vor. Hätte ich den beiden Anderen die Dokumente überlassen, währen diese sicher in nicht einmal fünf Minuten weg gewesen. Leider Gottes waren die Beiden wirklich unglaublich schusselig. Ich wollte gar nicht die Zahl wissen, wie oft sie schon etwas in ihrem Leben verloren hatten.
"Oh Quinn, kannst du dir das vorstellen, über einen Monat in London!" Rief Juliet aufgeregt und klammerte sich freudig an meinen Arm, sodass auch ich nicht anders konnte als freudig in mich hinein zu Grinsen.
Juliet und ich hatten schon seit der Achten Klasse den Traum gehabt, in unseren letzten Sommerferien nach England beziehungsweise nach London zu fliegen. Das es nun tatsächlich so weit war konnte ich kaum realisieren. Ich freute mich unglaublich darauf endlich die Stadt zu erkunden, auch wenn die ganze Reise durch einen Schatten begleitet wurde.
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Oh Death
ParanormalHätte ich vorher gewusst was das Schicksal in England für mich bereit halten würde, so wäre ich mit absoluter Sicherheit niemals in dieses Flugzeug gestiegen. Woher jedoch hätte ich auch wissen sollen das ausgerechnet 𝐸𝑅 der Tod höchstpersönlich i...