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Der rote Sand der Wüste wurde durch die reifen des Tribads aufgewirbelt und hinterließen eine rote Staubwolke hinter Luntac und es sah aus, als würde sie vor dieser fliehen.

Sie hatte auf Maximalgeschwindigkeit beschleunigt und sich nach vorne gebeugt. Sie hatte keinen Helm auf, somit auch kein Visier, das sie vor herumfliegenden Sandkörnern, Insekten oder ähnlichem schützen könnte. An die Kälte hatte sie sich bereits so sehr gewöhnt, dass sogar der Fahrtwind, der ihr ums Gesicht zog erträglich war.

In der Ferne konnte sie schon ein Schild entdecken, das riesengroß inmitten der Wüste hinter Istrakul stand, auf dem in Großbuchstaben geschrien stand: Willkommen in Peroluta, der Stadt der hundert Meere. Mit rasender Geschwindigkeit fuhr sie daran vorbei, konnte schon förmlich das Meer riechen und wie sie sich diesem näherte.

Die Stadt kam näher, sie konnte große Hebelos Bäume sehen, deren Blätter schützend über den kleinen Häusern hingen und große Häuser, die wie Pflanzen aus dem Boden zu sprießen scheinen, je näher sie ihnen kam. Sie drosselte die Geschwindigkeit wieder etwas, fuhr in die Stadt hinein. Um sie herum sah es nicht groß anders aus als in Istrakul, nur das die Leute, die nicht nackt waren, in sehr leichter Kleidung herum liefen.

Trotz der untergehenden Sonne überkam Luntac schlagartig ein Gefühl der Wärme, wenn sie all die Passanten sah, die leicht bekleidet oder ganz nackt zum Strand liefen, von Strand wieder kamen oder einfach nur einen Abendspaziergang machten.

Das Tribad stellte sie am Straßenrand, zu ein paar Muschokersa ab, die in einer Reihe aufgestellt bedrohlich und herrisch zugleich wirkten wirkten. Ihre großen silbernen Wüstenreifen, mit kleinen Stacheln daran, glänzten und das matte Schwarz der Lackierung stimmte wunderschön damit ein. Luntac stellte sich vor, wie große, kräftige Geferad auf ihnen saßen, ihre Füße die Pedale durchdrückten und sie hinter sich nur den Sonnenuntergang und die Feuchte Hose von Luntac lassen würden.

Sie ertappte sich dabei, wie sie bei der Vorstellung an einen Geferad auf einem solch prächtigen Gefährt an Hajelut denken musste und daran, wie er mit ihr zusammen auf einem Qualadrona gefahren war, sie ihre Hände von hinten um seine Hüften geschlungen hatte, sich dabei frei wie der Wind fühlte, als unter ihr vier riesige Räder über ungepflasterte Straße fuhren und der Motor vibrierte.

Als sie ihren Blick von den prächtigen Gefährten Gelöst hatte, lief sie durch die Straße. Es heiß, sie sei in der Stadt der hundert Meere, was bedeutete, dass es hier mehr als nur ein Meer gab und diese somit wohl unfehlbar waren. Nirgendwo war etwas ausgeschildert, was wohl auch nicht nötig war, denn die Wellen waren über die gesamten Straßen hinweg zu hören.

Um sie herum war nahezu jedes Restaurant, jeder Sexshop und jedes Bordell auf Lebewesen spezialisiert, die im Meer lebten. Ecisares konnte sie nicht erblicken, dafür aber eine andere Spezies, die neben den Ecisares auf Meeresplaneten gelebt hatten, bevor diese sich an das Leben an Land gewöhnten.

Es war ein Laden, der Sex mit Ukarito anbot. Ukarito waren eine Spezies, mit dicken, nach unten gerichteten Hörnern, ganz in weiß und unter Wasser glitzernd, wenn das gebrochene Licht der Sonne auf sie schien. Sie hatten Stacheln, dünne, schwarze Stacheln, die ihnen den gesamten rücken entlang liefen und es unmöglich machten, sie zu umarmen. Vom Hinterkopf herab hängend hatten sie lange, dünne Ohren die sie sich immer an ihren eigenen Stacheln aufrissen. Viele der Ukarito hatten gar keine Ohren, oder sehr kurze, manche hatten sie sich sogar selbst abgeschnitten, damit sie die Schmerze nicht mehr ertragen mussten, die das ständige Aufreißen an den eigenen Stacheln mit sich brachte.

Obwohl sie auf vier Beinen liefen, wurden sie in dem Laden vor Luntac zum Sex angeboten, was ungewöhnlich war, nachdem Zweibeiner um ein vielfaches begehrter waren. Ihre Genitalien waren vermutlich der Grund, aus dem sich der Laden überhaupt halten konnte. Die Männchen hatten ein herkömmliches Glied, das zum Samenaustausch diente, ihnen aus dem unteren teil des Rückens heraus wuchs, sich von dort nach vorne schlängelte und sich ohne mithilfe frei bewegen ließ. Das besondere daran war jedoch, dass sie ein Loch darin hatten durch das sie Luft atmen konnten. Somit konnten sie in ein Weibchen eindringen und, wenn sie nur Sex zum vergnügen hatten, ihr durch einatmen durch den Penis ein zusätzliches Glücksgefühl vermitteln, denn die Weibchen hatten ebenso eine herkömmliche Spalte zwischen den Beinen. Ihre Klitoris befindet sich allerdings im inneren ihrer Lusthöhle und kann somit nur durch das eindringen von etwas stimuliert werden.

Nemolonia - Planet der ungezähmten LüsteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt