Kapitel 2

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Mom kam auch in den nächsten Tagen nicht.

Vicky schlief mittlerweile vor dem Fernseher, wo nu noch Infos über das neue Virus kamen. Er notierte sich jedes kleine bisschen das er über das Virus herausfinden konnte.

Es sah nicht gut aus. Soweit er sagen konnte, liefen bereits zwanzig Prozent der Weltbevölkerung als sogenannte Zombie-Variante 1 herum. Die Regierung schaffte es noch weiter zu existieren und die kritische Infrastruktur am laufen zu halten. Das sagten jedenfalls die Nachrichten. Aber für Vicky war es klar das das nicht ewig so weitergehen konnte.

Er lebte im sechsten Stock eines Hochhauses in der Stadt. Die Städte waren als erste von den Zombies übernommen worden. In der letzten Nacht war das Geschrei unter ihm zum Gurgeln und Stöhnen der Zombies geworden. Es hatte mehrere Male gegen die Wohnungstür geklopft, aber Vicky war es viel zu gefährlich vorgekommen die Tür zu öffnen. Er war sich sicher Mom hatte einen Schlüssel.

Seufzend stand er auf und lief zum Lagerraum. Langsam ging ihm das Essen aus. Er holte sich noch die letzte Tüte Chips und machte sich wieder an die Arbeit. Im Internet hatte er zufälligerweise eine Anleitung zum selberbauen eines Fallschirms gefunden und begann jetzt alle möglichen Arten von Bettwäsche an einander zu nähen um die richtige Größe zu bekommen.

Mit einem bisschen Seil und sehr viel Geduld und Improvisation schaffte es Vicky tatsächlich etwas zu basteln, das zumindest einem Fallschirm ähnlich sah.

Hoffentlich würde es auch halten.

Aber er hatte eh nicht vor es einfach so auszuprobieren. Der Fallschirm war eher für den Notfall gedacht.

Nachdenklich blickte Vicky zu dem Seil das von seinem Fenster zu einer Baustellenkonstruktion auf der anderen Seite der Straße ging. Wie er das hinbekommen hatte ohne zu sterben, wusste er selbst nicht so genau.

Müde legte er sich endlich schlafen.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um fünf und wurde auch prompt von Vickys Faust erschlagen.

Noch müder als am Abend zuvor richtete dieser sich auf und begann seine Sachen zu packen. Ein großer Wanderrucksack musste für die restlichen Nahrungsmittel, eine Decke, einen Angelset und den Fallschirm herhalten.

Ohne groß weiter darüber nachzudenken klemmte sich Vicky sein Taschenmesser zwischen die Zähne, band das eine Ende seines letzten Seil im Haus um seine Hüfte und das andere um das Seil das zur anderen Straßenseite ging. Dann warf er noch einen langen Blick in seine Wohnung. Wenn er Glück hatte, würde er hierher nie mehr zurückkommen. Mit einem flauen Gefühl im Magen wandte er sich dem Seil zu.

Er hatte sich um 21 Uhr mit seinen Großeltern an einem Treffpunkt außerhalb der Stadt verabredet. Wenn er es schaffte, währe er in Sicherheit. Wenn nicht müsste er zurückkommen und sich was zu essen besorgen.

Entschlossen kletterte er los.

. . . . . .

Tylers pov:

Ich rannte gerade in Richtung des neuen Wohnhauses, als ich die Gestalt sah. Sie hangelte sich geschickt in einem Schweinebaumel an einem fast unsichtbaren Seil durch die Luft. Das sah gut aus.

Oh hoffentlich nicht schon wieder eins dieser Kinder.

Ich musste wohl stehen geblieben sein, den mein Teamkamerad stieß mir von hinten in die Seite und deutete auf eine Baustelle in der Nähe.

Ah da wollte die Gestalt also hin. Ihr Pech das wir da auf sie warten würden.

Zum Glück hatte ein SWAT-Team vor uns das Gelände weitestgehend von Zombies befreit so das wir schnell zu der Baustelle gelangen konnten. Gut den dieser Jemand da oben war nämlich verdammt schnell im Klettern.

Ich gab einen Wink und das Baugerüst wurde umstellt. Keine Sekunde zu spät, denn nur wenige Minuten später erreichte die Gestalt es ebenfalls.

"Militär! Stehenbleiben!", brüllte ich.

Die Gestalt erstarrte. Es war ein Junge, vielleicht 16 oder 17 Jahre alt. Verdammt, doch wieder eines von diesen Kindern.

Ich drückte ihm den Lauf meiner Pistole in den Rücken, während zwei meiner Kameraden ihn durchsuchten. Außer dem Messer zwischen seinen Zähnen hatte er keine weiteren Waffen dabei. Wir ließen ihm das Messer. Nicht mal ich wäre so herzlos es ihm wegzunehmen. In diesen Zeiten musste man immer eine Waffe parat haben.

Meine Kameraden nickten mir zu, als sie fertig waren.

"Mitkommen!"

Immer noch meine Waffe im Rücken spürend ging er vor mir her zu unserem Wagen. Mir viel auf das er eigentlich gar nicht so schlecht aussah. Leicht blass mit dunkelblonden Haaren. Wie wohl seine Augenfarbe aussah?

Energisch schüttelte ich meinen Kopf. Solche Gedanken durfte ich mir nicht leisten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 29, 2022 ⏰

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