"Wieso?", denke ich fassungslos. Als ob er es bemerkt hat, sagt Dad: "Du hast doch noch mich, Amelié!" Ich wusste, dass er auch so erschüttert war wie ich, aber er würde nie Mum ersetzen können.
Sie hatte Krebs.
Sie war vor etwa einer Stunde gestorben.Dad riss mich aus der Mathestunde, was ich jetzt nicht ganz so schlimm fand.
Ich war total erschrocken und ging ahnungslos aus dem Klassenraum.
Nie hätte ich mir denken können, dass Mum gestorben war. Zumal mir die Ärzte vor zwei Tagen versicherten, Mum würde den Krebs überstehen und schnellstens wieder gesund werden.
Da stand ich nun vor dem Klassenraum und sah Dad in seine, mit Tränen gefüllten Augen.
"Was ist los Dad?", fragte ich ihn leise.
Er nahm mich an die Hand und wir gingen die Treppe schweigend herunter und traten durch die Tür nach draußen."Es ist... Also... Mum... hat es nicht geschafft. Sie ist von uns gegangen.", sagte Dad flennend.
Es traf mich wie ein Blitz ins Herz.
Ich konnte es nicht fassen.Wir stiegen ins Auto und fuhren nach Hause. Keiner von uns sagte ein Wort. Ich hörte nur, dass Dad das Radio lauter stellte, damit ich nicht hören konnte, dass er weinte. Ich habe ihn noch nie weinen hören.
Er weinte nie.
