Dein Hass ist mein Stolz

5. Von gruseligen Nachrichten, Ausrastern und meinem Leben

Louis konnte sich wirklich bewegen. Seine Hände lagen an meiner Taille und mein erhitzter Körper bewegte sich unablässig zum Takt der Musik. Ich hatte nichts mehr getrunken und so war ich nur gut gelaunt, konnte aber noch normal denken.

Wir beide waren im Moment die einzigen, die hier auf der Tanzfläche auch wirklich tanzten und nicht nur rummachten. Und wenn ich ehrlich war, dann machte es echt Spaß mit ihm zu tanzen. Nicht wegen der eifersüchtigen Blicke, die uns die Mädchen zuwarfen und auch nicht weil er in meinen Augen mit Abstand der heißeste Typ auf der Tanzfläche war. Es machte einfach Spaß, weil es ausnahmsweise nicht um den ganzen oberflächlichen Mist ging. Es ging um ihn und um mich und darum, wie wir tanzten.

Ich lächelte in mich hinein und als das Lied wechselte und die ganzen Pärchen begannen, eng umschlungen zu tanzen, verließen wir die Tanzfläche und ich holte mir ein Glas Wasser um mich abzukühlen. Meine Schuhe hatte ich längst ausgezogen.

"Du tanzt sehr gut."

Ich grinste ihn an. Wieso war ich nochmal am Anfang der Meinung gewesen, dass er ein Arschloch ist?

"Aber ich mache mich jetzt mal auf die Suche nach Ethan und Riley. Vermutlich sind die beiden ziemlich betrunken, sie haben mich gebeten, alle um 2 Uhr rauszuschmeißen, wenn sie nicht mehr in der Lage dazu sind."

Damit grinste er mich verschmitzt an und fuhr sich durch die verwuschelten blonden Haare. Und dann ließ er mich einfach stehen. Ich stand nun also allein, verschwitzt und außer Atem an der Theke, kippte einen Shot und machte mich auf die Suche nach meiner besten Freundin

Ich fand sie nach 10 Minuten mit meinem geliebten Brüderchen am Pool. Sie lag in seinen Armen und schnarchte leise vor sich hin. Außerdem hatte sie einen Pulli von ihm an und die ganze Schminke war verlaufen. Das sah so unfassbar süß aus! Nachdem ich ein Foto geschossen hatte, nährte ich mich den beiden langsam und flüsterte meinem Bruder zu:

"Was ist denn hier passiert? Lilly schläft vor dem Ende einer Party? Das ist doch eher selten, oder?"

"Naja, wir hatten vorher so eine dämliche Wette. Wer schneller eine halbe Flasche Vodka leert und während ich recht schnell war, hat sie einfach in der Hälfte der Zeit eine ganze Flasche geleert und mich danach ausgelacht und mir erklärt, dass in ihrer Flasche nur Wasser war. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen und dann hab ich sie einfach gepackt und bin mit ihr in den Pool gesprungen. Nach einer recht langen Wasserschlacht hat sie einen Pulli von mir bekommen und ist einfach vor Erschöpfung eingeschlafen."

Ich kicherte und bat meinen Bruder darum, meine beste Freundin ins Bett zu bringen, während ich mich mit Louis darum kümmern wollte, dass alle nach Hause gingen und dass der betrunkene Riley gut ins Bett kam.

Danach hatte ich vor, Ethan, Louis und mich noch zum aufräumen zu verdonnern und dann würden wir ins Bett gehen und morgen die ersten beiden Stunden schwänzen, so wie vermutlich jeder, der heute hier war und morgen überhaupt in die Schule ging.

Ginsend nahm mein Bruder Lilly auf den Arm und ich machte mich auf die Suche nach Louis. Als ich ihn fand stritt er sich gerade mit Riley darüber, ob dieser nun genug getrunken hatte oder nicht.

"Hey Louis. Es ist zwar erst 1, aber mein Bruder und ich haben beschlossen, dass wir jetzt alle Leute nach Hause schicken und dann noch ein bisschen aufräumen und dann ins Bett gehen. Bringst du vielleicht kurz Riley in eins der Gästezimmer? Ich sage so lange den anderen, dass es Zeit ist, nach Hause zu gehen. Die Leute die heute hier sind, sind einigermaßen gescheit, die werden ohne Widerspruch gehen."

Er nickte kurz und packte Riley am Arm, während ich anfing, am Pool die Leute wegzuschicken. Als nur noch 10 Gäste oder so da waren, die sich dazu bereit erklärt hatten, beim aufräumen zu helfen und noch halbwegs nüchtern waren, kamen auch mein Bruder und Louis wieder und mit der richtigen Musik waren wir innerhalb von einer halben Stunde fertig.