d r e i z e h n

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Loki folgte einer unsichtbaren Spur. Einer Spur, die nicht einmal er erkannte. Die Frau war verschwunden. Mit ihr die Hoffnung, sie jemals wieder zu sehen. 

Verloren und außer Atem stand er an einem Fluss. Weit und breit nur Wiesen und jener Fluss, welcher sich in zwei Richtungen gabelte und ihm den Weg versperrte. Ob sie hier entlang gekommen war?
Er hätte nicht blind und völlig aufgewühlt einer möglichen Spur folgen sollen. Viel mehr hätte es ihm geholfen, die Spuren zu lesen oder es zumindest zu versuchen. Er gab sich die Schuld daran, dass er sie nun nicht mehr aufzuspüren vermochte.
Aber vielleicht, ja vielleicht, wollte sie auch nicht gefunden werden.

Der Prinz strich sich sein - durch den Sprint zerzaustes - schwarzes Haar nach hinten.

Loki wusste, dass es töricht war den Weg fortzusetzen, wenn er doch nicht wusste, wohin er überhaupt gehen sollte. Also drehte er um und begab sich zurück zum Palast.
Wäre doch nur Dyri hier. Dann hätte er wenigstens einen Gefährten gehabt. Törichter Prinz.


Loki ließ sich im Wasser seines Badebeckens treiben. Seine Gedanken drehten sich nur um Milva. Wer war sie? Woher kam sie? Er hatte sie nie zuvor gesehen, sie konnte nicht aus der Umgebung des Palastes kommen, dort wäre sie ihm schon eher aufgefallen.
Dieses Lächeln hatte ihn komplett verzaubert. Doch hatte er die Hoffnung schon aufgegeben, er wusste er würde sie niemals wiedersehen. Sein Bauchgefühl war zumeist zuverlässig.

Der Prinz schrubbte sich den Schweiß von seiner Haut. Wie sich ihre Haut wohl anfühlte? Er schlug sich den Gedanken wieder aus dem Kopf. Sie hatte bestimmt sehr weiche Haut.
Mit einer Bewegung ließ er Wasser in seine Hände fließen, wusch sich damit das Gesicht und strich anschließend sein Haar aus dem Gesicht und nach hinten.

Wasser tropfte auf den Boden, als Loki aus dem Becken stieg. Seine Füße hinterließen Abdrücke die im Licht etwas funkelten.

Er löschte das Licht und legte sich schlafen. Zumindest wollte er schlafen, doch die Gedanken in des Prinzen Kopf kreisten abermals und ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Milva.
Sie war fort, aber dennoch da, in seinen Gedanken. Immer wieder spielte sich die Begegnung in seinem Kopf ab. Wie sie ihn betrachtete, wie sie lächelte, wie sie sich bewegte, wie sie sprach. All das hatte Loki in sich aufgenommen, sodass er sich immer und immer wieder darin verlor.

Loki seufzte und schlug frustriert die Bettdecke zur Seite. Er zog sich eine Stoffhose und ein Leinenhemd über und verließ seine Gemächer.

 Er erinnerte sich, dass er das Buch welches er las, bevor er ihr nach lief, noch nicht wieder an seinen ehemaligen Platz zurück gestellt hatte und da er sowieso nichts besseres zu tun hatte zog es ihn wieder, wie so oft, zur Bibliothek.


Dort lag es, wie er es zurück gelassen hatte. Er strich über den ledernen Einband und stellte es an seinen Platz zurück. Dann erregte ein anderes Buch seine Aufmerksamkeit. Es befand sich unweit von ihm entfernt und ragte ein bisschen über das Regal hinaus. Irgendjemand hatte es nicht ordentlich zurück geschoben.
Loki nahm es gänzlich hinaus. Heimische Pflanzen und Kräuter Asgards. Damit .. hatte sich doch Milva beschäftigt.

Der Prinz blätterte ein wenig in dem Buch herum. Wieso wusste auch er nicht recht.
Als er es zurück stellte, tanzte ein Stück Pergament sacht zu Boden wo es lautlos landete. Aufmerksam wie Loki war, entging ihm dies nicht.
Er beugte sich hinab um es aufzuheben. In geschwungenen Buchstaben war etwas darauf geschrieben. War es eine Seite aus dem Buch, herausgerissen? Ein Brief? Nein, es gehörte nicht hier her. Es kam nicht aus einem dieser Bücher. Es war ein .. Gedicht.






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((Hi ihr Lieben, es tut mir echt unglaublich leid dass es immer ewig dauert bis ich was zustande bekomme. Manchmal wünschte ich, ich wäre wieder 15 denn da hatte ich noch genug Energie, Zeit und sowieso nichts besseres zu tun, als zu schreiben.))

Behind Green Eyes || Loki LaufeysonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt