Keine Mary Poppins

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Hi und erst einmal wieder VIELEN VIELEN DANK für eure TOLLEN Kommentare und Votes, ich hab mich wieder SEHR gefreut.

So und jetzt auch gleich weiter mit dem neuen Kapitel... viel Spass damit :)

LG eure Lewi



~Magdalena~


„Und", fauchte die Brünette auf deutsch und schloss die Tür hinter sich. „Antworten Sie mir, was machen Sie in Roberts Wohnung und noch dazu in diesem Aufzug?"

Ich lehnte mich auf der Couch, auf der ich es mir mit meinem Vollkornbrötchen und einem Glas Milch gemütlich gemacht hatte, nach vorn und stellte beides auf dem Couchtisch ab, dann versuchte ich würdevoll - so weit mir das eben möglich war, eingewickelt in ein Handtuch - aufzustehen.

Aber noch bevor ich etwas sagen konnte, klingelte mein Handy. Einen kleinen Augenblick starrte ich die fremde Frau unschlüssig an. Als ich dann aber einen Blick auf den Display warf nahm ich das Handy von der Couch, ich hatte es neben mich gelegt, damit ich die Zeit im Auge hatte, und nahm das Gespräch an. „Ich denke du hast mir einiges zu erklären", raunte ich auf polnisch, noch bevor Robert am anderen Ende der Leitung etwas hatte sagen können.

„Dann ist sie also schon da gewesen?"

„Sie steht mir gerade gegenüber."

Robert zog scharf Luft ein. „Es tut mir leid, ich hatte ganz vergessen euch Bescheid zu sagen", er klang ehrlich zerknirscht.

Ich sah noch einmal zu der Frau rüber. Sie stand jetzt mitten im Zimmer und hatte angriffslustig ihre Hände in die Hüften gestützt, wodurch sie besonders gefährlich wirkte. Der Eindruck wurde noch von ihrem vernichtenden Blick bekräftigt.

Ich hoffte, dass sie nicht Roberts Freundin war. Nicht nur, weil das eine ganze Flut an Problemen herauf beschwor, sondern auch, weil ich das aus einem seltsamen Grund nicht gut fand.

„Es tut mir leid", wiederholte Robert. „Das ist Anna, meine Exfreundin und sie ist nur hier, weil ich sie schon vor Wochen gebeten hatte meine Blumen zu gießen, während ich mit der Nationalmannschaft unterwegs bin, da wusste ich noch nicht, dass du zu mir kommen würdest."

„Na gut, klär das bitte mit ihr, ich gebe dich weiter", sagte ich, umrundete den Couchtisch und die eine Hälfte der Couch und hielt ihr mein Handy entgegen. „Robert will Ihnen etwas sagen", sagte ich auf deutsch. Ich hatte zwar ihren leichten Akzent gehört, aber der konnte genauso gut auch russisch oder kroatisch sein.

Etwas erstaunt nahm sie mir das Handy entgegen und trat dann einige Schritte zurück. Das machte auf mich ehe den Eindruck, als würde sie das schon aus Gewohnheit machen und nicht, weil sie verhindern wollte, dass ich etwas von ihrem Gespräch mit Robert mitbekam. Aber es war mir auch recht, wenn sie etwas auf Abstand ging, so konnte ich sie mir etwas genauer ansehen.

Sie war etwas größer als ich, vielleicht fünf Zentimeter oder so - das war schlecht einzuschätzen, denn sie trug dunkle High Heels - und hatte dunkelbraunes langes glattes Haar, das sie offen trug. Ihre Nase war etwas groß, sie hatte mandelförmige dunkel geschminkte Augen, dessen Iris strahlend blau waren. Ihre Lippen waren breit und verzogen sich im Moment zu einem schmalen Strich, da sie mit etwas das Robert gerade sagte, wohl nicht ganz zufrieden war. Sie hatte eine schlanke fast schon athletische Figur und trug dunkle Kleidung, die ihr perfekt stand. Alles in allem sah sie umwerfend aus, einfach phantastisch. Ich verstand nicht, warum Robert sich von so jemanden getrennt hatte.

„Verstehe, bis dann", schloss Roberts Ex, reichte mir das Handy zurück und sah mich dabei prüfend an.

Auf einmal kam ich mir so nackt vor, obwohl das Handtuch groß war und mir bis unter die Knie reichte. „Ich gehe mich mal anziehen", verkündete ich nicht nur, um ihrem Blick ausweichen zu können, sondern auch, weil mir so langsam kalt wurde.

Ihr verlorenes LächelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt