Stimmungen

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Sicilia's POV
Fassungslos wand Leandro seinen Blick wieder auf die Straße.
Mein Mann hielt bei einer Tankstelle und stieg aus.

Wenige Minuten später kam er mit ganzen sechs Packungen Chips wieder. Ich begann die Chips zu essen,während Leandro Das Auto fuhr.

Eine Wehe machte sich bemerkbar,ich versuchte sie weg zu Atmen,nach ein paar Minuten gelang mir es endlich auch.

Mein Mann hielt vorm Krankenhaus und half mir auszusteigen. „Guten Abend,mein Name ist Amy" stellte sich die Frau vor,"ich bin die Hebamme" ergänze Amy, Eine Krankenschwester wartete bereits auf uns mit einem Rollstuhl. Leandro setzte mich rein und die Krankenschwester schob mich durch die Gegend,bis wir endlich bei einem Zimmer anhielten.

„In was für einem Abstand stehen die Wehen?" fragte Amy,"ungefähr 15 Minuten" antwortete ich,während die Hebamme mich ans CTG anschloss.

„Ich müsste mir mal den Muttermund ansehen" teilte sie uns mit,nach dem sie fertig war meinte sie das es noch einige Stunden vor uns hatten bis zur Geburt,und ließ mich mit Leandro alleine.

„Soll ich dir etwas holen?" bot er an,"Nein" knurrte ich. Wütend sah ich ihn an. „alles ist deine Schuld" beschuldigte ich Leandro,"wegen dir bin ich schwanger,wegen dir muss ich schmerzen ertragen" ergänzte ich. Behutsam strich Leandro mir mein Haar aus meinem Gesicht. „es tut mir leid,mi corazón" entschuldigte er sich.

Schmerzerfüllt zischte ich erneut auf.

So ging es ein paar Stunden,die sich nach Jahrzehnten anfühlten weiter.

Die Hebamme meinte der Mutter Mund ist schon weit geöffnet,weshalb ich nun im Kreißsaal war.

„Sie müssen pressen,Mrs Fernández" erklärte mir die Hebamme,der ich gerne den Kopf abreißen würde,ich starb gerade vor schmerzen und sie will das ich Presse?! Das einzige was ich pressen werde ist den Lauf einer Pistole gegen ihren Kopf.

Erschöpft ließ ich mich nach hinten fallen,"Mi Ángel,Versuch ein und aus zu atmen" redete mein Ehemann mir ein. „Ich bereue es so sehr den Stecker des Beatmungsgeräts nicht gezogen zu haben" ließ ich ihn wissen,mein Mann jedoch strich mir meine Haare zu Seite und hielt meine Hand,während ich seine zerquetschte,meine Fingernägel bohren sich tief in seine Haut.

„Pressen sie, Mrs Fernández" verlangte die Hebamme,auf die ich ohne Grund wütend war,obwohl sie eigentlich ganz nett war.

Ich presste, aber es war anscheinen nicht doll genug. „Ich kann nicht mehr" quengelte ich. Hätte ich doch nur die Pille richtig eingenommen.

„Du hast es bald geschafft,mi Vida" versicherte Leandro mir,"Du musst kein Kind aus dir rauspressen,also sei leise!" zischte ich,meine Hormone drehten total durch.

„Sie schaffen das Mrs. Fernández!" ermutigte Amy mich, „Ein paar Stunden Schmerz,aber dafür ein ganzes Leben lang Glück" meinte sie. Ich musste es mir verkneifen laut aufzulachen. Ganzes Leben lang Glück,so etwas gibt es nicht mal in Büchern.

„Soll ich dir etwas holen?" fragte Leo,der aufgelöster als ich Schien,"Ein Messer" murmelte ich und sah ihm mit einem Todes Blick an. Noch eine verdammte Wehe machte sich bemerkbar.

Ich werde Leandro definitiv kastrieren,sobald ich diese Geburt hinter mir habe. Schweiß gebadet und müde versuchte ich dieses Kind aus mir rauszupressen.

Leandro nahm meinen Handrücken und küsste ihn,"Du schaffst das" raunte er mir zu.

Ich begann meinen Kopf zu schütteln,"ich kann das nicht" jammerte ich verzweifelt,ich bin müde,erschöpft und einfach am Ende mit meinen Nerven. "tu puedes hacerlo,mi corazón" meinte mein Ehemann ruhig.

„Pressen sie,Mrs Fernández,dann haben sie es auch hinter sich" meinte die Ärztin die jetzt auch dazu gekommen ist.

Eine weitere strake Wehe überkam mich,die mir dieses mal sogar fast die Luft zuschnürte. „Atme,mi hermosa, Atme" redete mein Mann auf mich ein.

Ich versuchte zu atmen und zu pressen,"man sieht schon ein bisschen vom Kopf,machen sie weiter!" erzählte die Hebamme.

Die Wehen hatten jetzt nur noch ein paar Minuten Abstand,bevor ich mich von einer Wehe erholen konnte,kam auch schon die nächste.

„Pressen,Mrs Fernández,Pressen!" verlangte die Ärztin.

Ich versuchte das zu tun was von mir verlangt wurde,aber es tat höllisch weh.

„Te lo giuro, Leandro, ti taglio il cazzo !" schrie ich meinen Ehemann an,"pressen,Mrs Fernández" lenkte mich die Ärztin ab. „Pressen sie jetzt noch einmal kräftig,ihr Sohn erblickt jeden Moment das Licht der Welt!" ermutigte die Hebamme mich.
„Pressen sie bei der nächsten Wehe,so stark sie können" forderte die Ärztin.

Ich hörte auf sie, als die nächste Wehe kam presste ich so doll ich konnte. Es machte sich auch bezahlt,den ein Baby Schrei war zu hören. „Sie haben es geschafft!" teilte Amy mir mit.

Die Ärztin schnitt die Nabelschnur durch und übergab mein Baby an die Hebamme,die es kurz säuberte.
Ich ließ mich erschöpft nach hinten fallen. Ich habe es geschafft. Ich habe meinen Sohn auf die Welt gebracht. Ich bin Mutter geworden.

„Herzlichen Glückwunsch Mrs und Mr Fernández, zu ihrem gesunden Sohn" beglück wünschte die Ärztin uns.

Amy legte meinen Sohn auf meine Brust ab,"wie soll der kleine heißen?" fragte die Ärztin. „Livian Lorenzo Fernández" antwortete Leandro für uns beide.

Wir hatten beschlossen Lorenzo zum Patenonkel zu ernennen,da er in der Zeit als Leandro im Koma lag,auf mein Kind und mich aufgepasst hat.

Livian Lorenzo Fernández.

Ich vergaß all den Schmerz alles was geschehen war,als ich meinen Sohn sah,Tränen schlichen sich in meine Augen,und kullerten mir die Wange runter.

Leandro's POV
Ein Baby Schrei ertönte,und wenige Sekunden später wurde das Baby auf Sicilia's Brust gelegt.
Wie versteinert stand ich da.

„Wie soll der kleine heißen?" fragte die Ärztin,"Livian Lorenzo Fernández" antwortete ich als wäre ich in einer Trance.

Ich bin Vater geworden...

Schwer schluckend sah ich zu meiner Frau. Sie sah glücklich aus,ich nicht.

„Ich muss ihnen Livian kurz abnehmen,wir würden dann jetzt einige Tests durch führen,sie werden solange in ihrem Zimmer sich ausruhen können" erklärte Die Ärztin,meine Frau  nickte und übergab das Baby wieder an die beiden Frauen.

Sicilia wurde wieder zu ihrem Zimmer gebracht,natürlich folgte ich ihr,"wir sind Eltern geworden" hauchte sie. „Das sind wir" erwiderte ich flüsternd.

Lächelnd sah meine Frau aus dem Fenster,ich zwang mich ebenfalls einem Lächeln.

„Du hast es geschafft" hauche ich und strich Sicilia's Haare nach hinten,sie nickte nur und schlief wenige Minuten später ein.

Ich setze mich auf einen Stuhl neben meiner Frau,keine zehn Minuten später klopfe es an der Tür,"herein" murmelte ich und eine Krankenschwester kam mit dem Baby auf mich zu.

„Mit dem kleinen Livian ist alles in Ordnung" fing sie an, sie ergänzte noch ein paar Sachen,die ich nicht mit bekam da mein Blick auf Livian haftete.

Ich kann das nicht.

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•hat Lorenzo doch recht gehabt mit: „er wird nur so tun als ob er sich freut" Wer weiß,wer weiß.

•wie findet ihr eigentlich den Namen Livian Lorenzo Fernández?

Forced to Love You Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt